Sonntag, 31. Juli 2022

Jeder Tag ein neues Wunder von Jona Sommer

"Jeder Tag ein neues Wunder", zu dieser Erkenntnis muss Simon Barsch erst noch kommen. 
Seine Anja ist gestorben, Simon braucht 
1 Jahr, um sich dem letzten Wunsch zu widmen. 
Anja hat ihn gebeten, sie nach ihrem Tod nach Hause zu bringen. Simon reist nach Helgoland, wo er glaubt, den richtigen Platz zu kennen.  Doch unterwegs mit seiner Haushaltshilfe Milena kommen ihm Zweifel. 
Der richtige Ort für die letzte Ruhestätte ist noch nicht gefunden. Eine ungewöhnliche Reise nimmt seinen Lauf. 

Alleine kommt Simon schwer zurecht, dies gibt er nicht zu. Milena weiß ihn zu nehmen und kümmert sich um den Witwer. 
Die Tabletteneinnahme kontrolliert sie und sorgt für warme Mahlzeiten. 
Ohne Milena wäre die Reise unmöglich zu schaffen für den seekranken Mann. 
Die kleinste Welle wird ihm zum Verhängnis. 
Es wird eine abenteuerliche Reise zu den Orkney-Inseln.

Es hat mir Spaß gemacht, der Reise von Simon und Milena zu folgen. 
Auf der Reise kommen für den älteren Herrn neue Erkenntnisse. Nicht nur in Bezug auf sein Leben, auch zu Milena verändert sich das Verhältnis. 
Es waren amüsante Szenen zwischen den beiden. Simon kann sehr eingesinning sein, was zu sorgenvollen Mienen bei der Haushälterin führte.

Die Geschichte erwärmt das Herz, sie ist emotional, ohne kitschig zu werden. 
Die Liebe von Anja und Simon wird in Rückblicken erzählt. Das Meer war ihre Leidenschaft, für Simon war es die Hölle. Trotzdem haben sie eine harmonische Ehe gehabt. Zu sehen, wie Simon leidet war traurig, gleichzeitig war es schön zu lesen, wie er mit dem Tod seiner geliebten Frau umgeht. 
Es passieren unerwartete Dinge, die den Plan von Simon gefährden könnten. 
Trotz seiner altersbedingten Gebrechlichkeit, Simon kämpft dagegen an. Er muss seiner Anja den letzten Wunsch erfüllen. Koste es, was es wolle.

Begleitet werden die Kapitel von einer hübschen Zeichnung mit Möwen. 
Es ist eine leichte Lektüre, die zu Herzen geht. So liebevoll das Cover gestaltet ist, so wunderschön ist dieser Roman. 

Glorious Heritage: Das Vermächtnis der Zeit von Florian Gräfe

Das Vermächtnis der Zeit von Florian Gräfe stimmt zu Beginn mit einer Sternenkarte ein. Bin gespannt, wo es uns als Leser diesmal hinverschlägt. Es handelt sich, um den zweiten Band aus der Reihe. Der erste Band war charakterisiert von umfassenden Raumschlachten. Wird dieser Kurs in diesen Band beibehalten?

Nun, ich fand den Band 2 besser als den ersten, mit viel mehr Humor.

Nahtlos knüpft er an die Raumschiffe und Charakter an, die wir bereits kennen. Doch es gibt auch neue Gesichter, Entwicklungen und beeindruckende Technologie. Es entstehen wieder viele Auseinandersetzungen, mit Worten, mit Waffen und nicht zu vergessen mit KI.

Interessant fand ich, dass die Handlung dadurch geprägt ist, dass es unterschiedliche Persönlichkeiten mit gemeinsamen Zielen gab, die dadurch zusammenfinden. Ein jeder verfolgt eine andere Strategie, und haben sie damit gemeinsame Erfolgsaussichten.  Erzwungene Seitenwechsel und Mikrosprünge sorgen für neue Perspektiven und zunehmendes Verständnis der Gegenspieler.

Mit dem zweiten Band ist bei mir ein Universum im Kopf entstanden, was sich real anfühlt, kein Sch... Film. Die Menschheit ist nach wie vor ressourcenhungrig, teils kämpferisch, aber auch teils unterwürfig, teils Schlampen. Gerade, die, die wenig auffallen wollen und sich politisch wenig interessieren, bevorzugen unterm Radar zu fliegen und haben damit das Potenzial das vorherrschende System zu erschüttern.

Donnerstag, 28. Juli 2022

City on fire von Don Winslow

"City on fire" von Don Winslow ist der Auftakt zu einer Trilogie.

Das Hörbuch hat eine Länge von ca. 570 Minuten. Die 9,5 Stunden sind schnell gehört.
Dietmar Wunder performt großartig. Seine Art die Charaktere zu sprechen, machen das Hörbuch zu einem Genuss. Da ist die Story fast nebensächlich.

Das Jahr 1986 in In Providence, Rhode Island ist gespickt mit Drogen, Alkohol, Geld und Machtspielen. Die italienische Mafia-Familie Moretti beherrscht Dogdown. Aber auch die Iren mischen mit, was oft zu Scherereien zwischen den Banden führt.
Eine Frau bringt eines Tages das kochende Fass zum überlaufen. Weil einer der Iren seine Finger nicht in der Tasche lassen kann, wird die italienische Mafia stocksauer.

Der erste Mord geschieht und es folgen noch einige weitere. Die Rivalität ist hoch, das Schießeisen sitzt locker. Wenn Danny Ryan nicht will, dass seine Familie ins Unglück stürzt, muss er handeln. Er ist zwar Mitglied in der Murphy Gang, doch das große Sagen hat er nicht.
Doch wie kann man die erhitzten Gemüter beruhigen, ein Ding der Unmöglichkeit. Das Hornissennest vibriert gefährlich, jedes falsche Wort führt zu einer Kugel.

Korruption, Gewalt, derbe Worte und ein Karussell aus Hass und Neid beherrschen die Geschichte. Mir war es teilweise zu brutal. Durch die charismatische Stimme des Sprechers bin ich trotzdem bis zum Schluss mit den Ohren dabei geblieben.
Sympathisch war mir kaum ein Charakter. Dafür ist mir dieses Milieu zu unangenehm.
Es ist aber kein Minuspunkt in meiner Bewertung. Das Buch verdient 5 Sterne.

Es ist eine komplizierte Geschichte mit vielen Seiten der Gewalt. Aufmerksam zuhören ist wichtig, da auch der Sarkasmus verstanden werden muss, um dem Fluss der Erzählung folgen zu können.
Es sind sehr viele Figuren im Spiel, durch die geniale Performance von Dietmar Wunder konnte ich die Personen gut auseinanderhalten. Er ist unglaublich talentiert, seine Stimme zu variieren. Er ist u.a. der Synchronsprecher von Daniel Craig, ich hatte nur am Anfang James Bond im Kopf. Dann übernahm die Geschichte die Führung und ich habe die Stimme genossen.
Zum Schluss ist die Spannung kaum auszuhalten. Es passieren viele Dinge gleichzeitig, doch es wird nicht undurchsichtig. Da es eine Trilogie ist, bin ich gespannt, was mit meiner Lieblingsfigur wird. Danny Ryan hat als Einziger doch noch meine Sympathie gewonnen. Wer die Geschichte hört oder liest, wird mich verstehen.
Dieser Thriller bietet ein vielseitiges Programm an Unterhaltung.
Durch ausblenden mancher allzu brutaler Szenen, habe ich ein phantastisches Hörerlebnis gehabt.

Dienstag, 26. Juli 2022

Verzweigungen: Cornell Rohde (Die Delta Reihe, Band 3) von Roland Hebesberger

Bitte nicht töten

Cornell Rohde hat einen mächtigen Gegenspieler und das ist nicht nur sein Bauchgefühl. Er wacht in einem Leichensaal auf. Was war passiert? Das Buch geht spannend los, wie alle Bücher von Roland Hebesberger, der mit seinen sehr unterschiedlichen Geschichten, Genre und nun auch Welten sehr vielseitig schreibt. Bei Verzweigungen handelt es sich um einen Mysterie-Thriller.

In der Tat geht es mysteriös zu. Es gibt  Menschen mit übernatürlichen Fähigkeit. Zudem taucht auch ein Bewohner vom Planeten Patriam auf. Patriam ist im Band "Social Project: P.I.K.E." beschrieben. Damit knüpft das Buch nahtlos an ein Kriegsgeschehen an, was eher verdeckt und unter Ausschluss der Öffentlichkeit abläuft. 
Insgesamt ist die Handlung eher hektisch mit viel Verfolgungsjagd - mal in der Rolle als Verfolgter, mal als Verfolger und ich als Follower.
Dabei reisen wir durch die ganze Welt.
Ich fühle mich durch Cornell Rohde an Obelix erinnert, der als Kind in Zaubertrank gefallen ist. Vielleicht war es auch flüssiges Divinius. Jedenfalls verändert es den Menschen so, dass eine Eigenschaft unnatürlich stark ausgeprägt wird.
Das Buch verknüpft nun auch die andere Reihen des Autors. Jede Reihe steht für einen bestimmten Charakter. In diesem Band ist es auffällig, dass alle Charakter namentlich erwähnt werden.  Somit ist der Titel des Buches durchaus sehr zutreffend. Wobei es sind doch eher Verbindungen als Verzweigungen.

Der Roman hält für mich wenig Erkenntnisse bereit, eher für Cornell Rhode. Das Werk hat den Charakter eines Zwischenspieles oder Brückenromans. Es war durchgängig sehr turbulent, doch ingesamt nicht sehr abwechslungsreich - die unterschiedlichen Charakter einmal ausgenommen.
Lustig fand ich, wie Cornell Rohde das Team einschwört, bitte nicht zu töten, was jedoch leidlich gelang. Trotz aller Querschüsse, ist das Buchgeschehen nicht brutal, sondern will nur spielen, wie ein Hund, der im nächsten Moment in die Wade beißt.
Und so gesehen ist es ganz nett geschrieben, sowie leicht und schnell zu lesen. Schön wäre es, wenn mit dem Buch ein Gläschen Divinius verkauft würde.

Freitag, 22. Juli 2022

Ich bin Joy (Die Joy-Applebloom-Trilogie 1) von Jenny Valentine

Die zehnjährige Joy ist wie ein Lächeln in der Sonne auf einer Wiese mit vielen bunten Blumen. Das Mädchen erwärmte mein Herz und schmolz es wie Butter in der Pfanne.
Sie ist bezaubernd wie ein Regenbogen nach einem Gewitter.
Das sind einige Metaphern, aber ich könnte noch mehr ins Schwärmen geraten. Joy ist wundervoll, sie erzählt ihre Geschichte ganz bezaubernd.
Mir kam es so vor, als säße Joy neben mir und erzählt lächelnd ihre Geschichte.
Das Stirnrunzeln wollte ich glätten, wenn es anstrengend und kompliziert im Haus des Großvaters wurde.

Ihre drei Jahre ältere Schwester Claude ist keine Hilfe. Das Zaubern in eine glücklichere  Zeit wird Joy überlassen. Sie ist der Sonnenschein an einem grauen Tag. Joy findet überall auf der Welt schöne Momente und interessante Dinge.
In den Platanengärten bei Großvater
Thomas E. Blake fällt es Joy schwer das Glück zu finden. Aber der quirlige Wirbelwind lässt sich nicht einschüchtern.
Das Leben ist zu schön.

Joy steht vor der Aufgabe, die Familie wieder glücklich zu machen. Zunächst muss sie herausfinden, was das E in Großvaters Namen bedeutet. Joy denkt sich die lustigsten Namen aus. Doch das größte Projekt ist die alte Eiche auf dem Schulgelände.

Jenny Valentine hat einige Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Sie ist genauso bezaubernd wie ihre Joy.
Die Zeichnungen sind von Claire Lefevre, ihre Lebensfreude spiegelt sich darin wieder. Die Kombination ergibt ein entzückendes Kinderbuch. Wer das Cover sieht, muss zugreifen, an dem Mädchen kann man nicht einfach so vorbei gehen.

Dieses Buch empfehle ich definitiv weiter. Jeder sollte die Geschichte von Joy lesen.
Ich freue mich sehr, dass es eine Fortsetzung mit dem funkensprühenden Mädchen gibt. Joy ist pure Freude.
Ich bin sehr glücklich, dieses tolle Buch gelesen zu haben.

Montag, 18. Juli 2022

Das Graveyard-Buch von Neil Gaiman

Nobody Owens ist der einzige Überlebende seiner Familie. Vor dem Mörder flüchtet er als Baby auf einen Friedhof. 
Er wird von Untoten groß gezogen. 
Nobody Owens lernt einige nützliche Dinge von den Geistern. 
Der Mörder ist immer noch hinter Bod her, wie er genannt wird. 
Die Friedhofsbewohner sorgen sich um Bod und kümmern sich gut um ihn. 

Die Stimmung ist zeitweise düster und unheimlich. Der Sprecher Jens Wawrczeck macht seine Sache mehr als gut. Seine Kunst, die Stimme zu verändern und variieren machen das Hörbuch zu einem grandiosen Erlebnis. 
Das Jugendbuch ist von 2009, was mich nicht daran gehindert hat, es zu hören. 
Der Sprecher hat mich in einem anderen Hörbuch fasziniert, daher wollte ich wissen, ob er schon lange so brillant ist. Das trifft definitiv zu. 

Die 4 Stunden und 40 Minuten vergehen im Flug. Die Charaktere sind interessant und bieten eine tolle Unterhaltung. 

Es hat mir viel Freude bereitet, der Stimme zu lauschen. Die Geschichte ist ein bisschen gruselig, durch die Athmosphäre auf dem Friedhof. Die Spannung steigt zum Schluss sehr stark an.

Ich habe die Zeit sehr genossen und kann es weiter empfehlen. 
Die Altersempfehlung ab 10 Jahre finde ich gerechtfertigt aufgrund der düsteren Stimmung. 
Trotzdem sollte ein Erwachsener dabei sein, um den Gruselfaktor zu dämmen 

Samstag, 16. Juli 2022

Würzburg

 























7. Maintal Ultratrail MTUT 2022


Der Tag sollte sonnig werden. Der Veranstalter des 64km langen Rundkurs hatte jedoch eine überwiegend waldige Strecke mit vielen kleinen Pfaden ausgesucht. Im Wald war es angenehm. Endlich wieder laufen nach einer Woche Tapering. 

Anfangs gab es eine paar technische steile Passagen bergab, wo ich meinen Schuhen alles abverlangt habe. Ich war wieder begeistert, wieviel Grip sie haben und auch bei knubbeligen Wegen sich eher um die Unebenheit legen als den Fuß im Schuh Rabat auszudenken oder wegzuknicken.
Zudem habe ich 64km im Schuh stehen können, ohne Blasen oder sonstwelche Wunden. Wunden habe ich mir lediglich bei meinem Sturz zugezogen. Die Beine waren nach 60km nicht frisch und der Schritt zu flach. 
Jetzt sah ich aus, wie ein Trail-Läufer, dreckig und verschraubt. 
Mein Bier habe ich mir redlich verdient. 1780hm. Nach 44km bin ich die Berge hochgegangen, denn ich wollte am nächsten Tag noch in Würde abreisen können. Somit bin ich vernünftig gelaufen und habe meine Beine geschont.
Taktisch bin ich auch gelaufen, kurze Aufenthalte bei Verpflegungspunkten, die letzten eher auslassen. Wichtig war mir Wasser bei der Wärme. Ich hatte mir den 1l Trinkbeutel noch zweimal halb ausfüllen lassen. Dadurch habe ich Zeit gespart, denn in einen Trinkbecher geht nicht viel rein und trinken während des Laufens führt eher zu Verlusten.
Belohnt wurde dies mit einer guten Platzierung 3. Platz AK, ingesamt 10. Gesamt mit einer Zeit von 6:23:07. 

Die Veranstaltung verzichtet auf Startbeutel. Es gibt nur eine Startnummer.
Teuer ist die Veranstaltung deswegen, da unzählige Helfer und Rettungsdienste platziert wurden. Das fand ich im Vergleich zu anderen Veranstaltungen auffallend viel. Die Zielverpflegung ist okay: Alkolfreies Bier, Trauben, Äpfel, Bananen, Kuchen Erdnüsse, Melonen, Salzstangen. Unterwegs gab es noch Kartoffeln und Käse.


Die Medaille ist etwas klein. Da wurde offenbar gespart.


Donnerstag, 14. Juli 2022

Swisseye

 


"Das Blut der Unschuldigen" von Qualbertus

"Das Blut der Unschuldigen" ist ein österreichischer Krimi. Luk Leroy ist so ein unbequemer Sonderermittler für die Staatsanwaltschaft. Er hat zwar eine eine gute Aufklärungsquote, aber zugleich ist er Querdenker und Einzelgänger. Damit gelingt es ihm, naheliegende einfache Schlussfolgerungen zu widerlegen und eine neue Ermittlungsrichtung einzuschlagen. 

Der Roman fängt als klassischer Krimininalfall an und steigert sich zu einem bedrohlichen Szenario für die Welt. Der Countdown in den Überschriften deutet es schon an, es wird spannend und knapp. Etwas wird passieren. Ein Highlight ist die Verknüpfung der Geschichte mit Relikten einer historischen Techologie "Made in Germany", die immer noch einsatzfähig und tödlich ist.

Zum Glück hat Leroy auch gute Instinkte für Gefahr. Durch seine Ermittlungen scheucht er Gegenspieler auf, die ihm gefährlich werden können. Es gibt wilde Schießereien. Der Vortrieb der Geschichte ist rasant. Das Buch ist schnell zu lesen.

Die Charaktere werden sehr ausführlich entwickelt.

Leroys familärer Hintergrund war das Besondere an dem Buch, überraschend und auch berührend.

Humor habe ich leider nicht gefunden. Eigentlich schade. Wobei Manta-Fahren schon bei mir ein Grinsen verursacht. Es gibt keine Verfolgungsjagd, keine Tächtelmächtel mit schönen Österreicherinnen, oder winzige Gadgets, daher handelt es sich nicht um einen Bond-fähigen Plot. Muss es auch nicht. Leroy ist eben Leroy, eine eigene Marke. Bin gespannt auf seinen nächsten Einsatz. 

6bpm more with hat

Military study about deep body temperature when wearing a hat. https://mmrjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40779-019-0208-7

Mittwoch, 13. Juli 2022

Der Zauber von Rash - Die Grüne Weite von Florian Clever

Es grünt so grün in Weite der Taiga

Es ist schon eine illustre Gesellschaft mit der wir es im Verlauf der Fantasiegeschichte zu tun haben: Dungleser, Vampir-Frau, Knochenschüttler, Geheimnishüter, Vogelfreie und die mit Vogel, Kopfgeldjäger und geltungssüchtigte Köpfe, ein Riese mit Riesengemächt, Einsiedler mit einigen Gästen...

Eine Biestfrau gibt es auch, aber die kennen einige Ehemänner womöglich bereits bei sich zu Hause.

Das Buch ist gespickt mit Emotionen Angst, Rache, Machtgier, Neugier, Beschützerinstinkt. Es geht blutig und magisch zu.

Von einer Fehde zum Krieg und zur zerbrochenen Keksdose ist es nur ein kleiner Schritt. Kann der Kahn, oder der Zaubertrank in der Phiole mit ungewissen Nebenwirkungen helfen?

Die beschriebenen Kampfszenen sind förmlich in meinem Kopf lebendig geworden. Florian Clever vermag es eine Welt so detailreich, einleuchtend und facettenreich zu gestalten, dass ich das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven Gut und Böse verfolgen konnte. Die Erzählstränge wechseln sich wirkungsvoll ab, um die Spannung zu erhöhen.

Es gibt noch Folge-Bänden, somit ist klar, dass dieser Band 1 nicht den Spannungsbogen abschließt, aber er hört auch nicht unbefriedigend auf, sondern spornt mich eher an, auch die Folgebände verschlingen zu wollen. Mir hat der Auftakt sehr gut gefallen und ich fand auch prima, dass hier mehr Magie und weniger skurille Götter zum Einsatz kamen im Vergleich zu anderen Büchern, die in dieser fabelhaften Welt spielen, wo die Taiga nur ein kleiner Ausschnitt ist.

Gössenheim