Mittwoch, 30. November 2022

Entropie (Asynchron-Trilogie 3) von Matthias Grabo

Hab ich gelacht. Eric findet eine Schrift in dem steht: Der wahre Sinn des Lebens ist..

... Eric interessiert das gar nicht und zerknüllt sie.

Der Inhalt des Buches ist bereits durch den Klappentext gut beschrieben. Natürlich bleibt offen, ob die Charaktere überleben und zueinander finden.

Ich habe den ersten Band gelesen, den zweiten jedoch nicht. Beim Einstieg in den dritten Band konnte ich mich einigermaßen gut erinnern, wer die Protagonisten waren, wo sie sind und was passiert war. Eine Zusammenfassung gibt es leider nicht.

Mit Blick auf den dritten Band stelle ich nicht so viel Unterschiede zum ersten fest. Der dritte versucht halt die richtige Zeit wiederherzustellen. Aber im Kern ist der Stil sehr ähnlich. 

Es wurde wieder sehr viel Physik, Relativitätstheorie, Raum-Zeit Verschiebung, weitere Realitäten eingebaut. Die dazu gehörenden Erläuterung macht das Buch ein wenig anspruchsvoll. Eigene Recherchen zu bestimmten Stichworten komplettiern dann das Gesamtbild. Was sich vermutlich ereignet hat und wie es wieder zu korrigieren versucht wird, wurde ganz eingängig im Buch erklärt, damit das Vorstellungsvermögen nicht auf der Strecke bleibt.

Carlo Rovelli: „Wir müssen unsere Vorstellung von der Realität erweitern auf die komplexe Zeitstruktur des Universums, in dem wir leben. Und das ist wunderschön.“

Der Masterplot läuft für mich sehr vorhersehbar ab. Das Ende überrascht mich auch nicht. Ich stelle mir die Frage, ob drei Bände nicht etwas zu viel waren. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck etwas verpasst zu haben. Jedenfalls bedeutet mehr Inhalt, mehr Zeit. Mit jeder Sekunde bekommen wir eine Sekunde dazu. Zeit ist Unwissen.

Das Schloss der Smartphone-Waisen von Salah Naoura

Das Waisenhaus, in dem Kalli, Leo, Tara, Bodhi und Bhavani leben, soll abgerissen werden. Sie fühlen sich dort sehr wohl, es muss eine Lösung geben.

Es gäbe eine neue Bleibe, im Schloss von Hermine wäre genug Platz. Doch der fiese Sohn Henri will die Mutter da raus haben. Da haben die fünf Kinder eine geniale Idee, sie entführen den Neffen von Henri. Artschie stellt sich als Fehlfang raus, sein Onkel vermisst ihn gar nicht. Nun ist guter Rat teuer. Was können die Kinder noch tun, um das Schloss zu retten.

Ich habe "Das Schloss der Smartphone-Waisen" von Salah Naoura gehört. Der Autor spricht das Hörbuch selbst, es hat eine Dauer von 4 Stunden und 26 Minuten, die viel zu schnell um sind.
Es hat mir großen Spaß gemacht. Die Stimme vom Autor passt perfekt zur Geschichte, er hat eine tolle Art, die Stimmung zu transportieren.
Man könnte meinen, es wären mehrere Erzähler.

Es ist eine entzückende Geschichte, in der viel Weisheit steckt. Ein Smartphone sollte nicht an erster Stelle stehen. Was passieren kann, wenn man sich auf sein Smartphone fixiert, zeigt dieses nettes Buch.
Salah Naoura war mir bis dato nicht bekannt. Sein Humor gefällt mir sehr. Die Stimmung im Buch transferiert er richtig klasse.

Es steckt viel drin in der Geschichte, da können Kinder was lernen. Lieber aufmerksam durchs Leben gehen und nicht die ganze Zeit auf das Smartphone schauen. Wie wichtig Freundschaft ist, wird hier schön gezeigt.

Für junge Leser ist es ein wunderbares Buch, um Spaß zu haben und zu erkennen, dass es wichtigeres gibt als Smartphone.

Montag, 28. November 2022

Die Bücher, der Junge und die Nacht von Kai Meyer

Mit "Die Bücher, der Junge und die Nacht" habe ich seit langem mal wieder ein Buch von Kai Meyer gehabt. Seine Jugendbücher habe ich verschlungen, mit der historischen Geschichte war ich sehr neugierig und habe mich daran gemacht es zu hören.
Die 16 Stunden ungekürzte Fassung wird von Simon Jäger, Maria Koschny und Johann von Bülow gesprochen. Die 3 Zeitepochen sind auf die Sprechern aufgeteilt, was es übersichtlich macht, den Geschehnissen zu folgen.
Die Geschwindigkeit der Erzählung war mir zu langsam, ich erhöhe diese oft.
Das Vortragen ist gut gelungen, mit viel Engagement wird das Buch erzählt. Die Emotionen werden gut transportiert, die Charaktere bekommen viel Leben eingehaucht.

Es ist eine Geschichte, die viel Aufmerksamkeit erfordert. Der Nationalsozialismus ist sehr präsent, die Machtübernahme geht erschreckend voran. Wie die einzelnen Personen der Zeitepochen damit umgehen, war mir zu ausführlich. Für meinen Geschmack hätte dem Buch eine Kürzung gut getan.
Zusätzlich fand ich die vielen Personen verwirrend, da hätte ich gerne ein Personenregister gehabt.

1933 kommt der Buchbinder Jakob aus dem Gefängnis. Eine junge Frau vertraut ihm ein Buch an, kurz darauf ist sie verschwunden.

1943 kann in einer Bombennacht ein Junge aus seinem Gefängnis fliehen. Er war eingesperrt in einem fensterloses Raum. Der undurchsichtige Mercurio nimmt in mit auf Reise durch das zerbombte Deutschland. Auf der Suche nach einen ganz bestimmten Buch.

1971 machen Robert Steinfeld mit und seine Freundin Marie Ludwig unter den Sammlungen von Konrad Pallandt eine interessante Entdeckung. Roberts Vergangenheit lichtet sich endlich.

Diese 3 Zeitebenen sind miteinander verbunden. Nach und nach erfährt man die Zusammenhänge. Bis dahin ist es ein langer Weg, der Geduld erfordert, die ich nur durch die Erhöhung der Erzählgeschwindigkeit geschafft habe.

Insgesamt ist es vielschichtiger Roman mit tiefen Einblicken in die schweren Jahre des Krieges. Mich hat es nicht sehr gefesselt, denke jedoch, andere haben daran ihre Freude, weil das Buch viel zu bieten hat, wenn man sich auf die vielen Personen und den Erzählstrang über 3 Epochen mit viel Zeit einlässt.





"Magie der Pfeile" von Florian Clever

Mit dem ersten Band "Magie der Pfeile" von Florian Clever fühlte ich mich sehr an Robin Hood erinnert, da Flin der Unsichtbare dem Reichen nimmt und den Armen gibt. Ein ungerechter König mit einem brutalen Sheriff, denen es natürlich ums Münzen geht, koste es was es wolle. Der Wandermönch erinnert an Bruder Tuck erinnert, eine holde Maid.

Doch die Geschichte ist raffinierter durch die weiteren Charaktere: ein Forstling, Magier, Hexe, und weitere, die mit einfallreichen Aktionen Herr oder Frau der Lage zu sein versuchen. Im Grunde ist es sehr amüsant, was sich diese so alles einfallen lassen. Oder war es der Autor?

Florian Clever ist ein toller Geschichtenerzähler. Ich fühle mich als säße ich am Lagerfeuer und sähe in den Flammen die Figuren. Es sind nur Geschichten, mag so mancher denken. Jasha, ein weiterer Gefährte von Flin, fragt, ob die Geschichten trösten und Mut machen? Wenn ja, dann seien sie wahr. Marco meint ihr sollt Eure Herzen prüfen, um zu erkennen, dass es wahr ist.

Ein schöner Gedanke.

Was im Buch auch deutlich wird, ist, dass sich Bewohner recht schnell durch Gerüchte, Trittbrettfahrer beeinflussen lassen. Daher ist Skepsis gegenüber den Fürsten des Landes angebracht, die nicht hören wollen, wann es genug ist und wo die Grenzen sind.

Immer mehr, ist häufig mit weniger auf der Seite verbunden. Doch irgendwann ist das Leid so groß, dass Einschüchterung und Ängste schüren nichts mehr bewirken.

Die Gesetzlosen handeln moralischer als diejenigen, die sie verachten.

Viele streben danach Fürsten zu sein, oder zumindest nahe am Hof beschäftigt zu sein, doch im Herzen bewundern wir Flin, dessen Pfeile schmerzhaft für eine Umverteilung von Vermögen sorgen.

"Ah, aber denken Sie daran, schwache Herzen haben nie die schöne Dame gewonnen.” (Disney Robin Hood)

Klar, aber in diesem Buch geht es auch um die Freunde der Wurzeln.

Dies ist der erste Band der Buchreihe. Demzufolge ist längst noch nicht der letzte Pfeil verschossen. Aber der erste Schuss und auch der Schluss hat schon mal gesessen.

Sonntag, 20. November 2022

Keeper of the Lost Cities "Das Vermächtnis" Band 8 von Shannon Messenger

"Das Vermächtnis" ist ein dickes Buch. Viele Seiten voller Action und Hochspannung. Sophie Foster muss sich ihrem ärgsten Feind stellen. Die Neverseen drängen auf sie ein und drohen alles zu zerstören, was Sophie heilig ist.

Im achten Band dieser spektakulären Reihe geht es nicht nur um den schlimmsten Feind, auch die Beziehung zu Fitz fordert Sophies Aufmerksamkeit.
Wird es zwischen den beiden eine Liebesgeschichte geben? Diese Probleme sind für den Kampf gegen die Neverseen eher hinderlich. Wie wird sich Sophie entscheiden, kämpft sie mit aller Macht, oder gibt sie auf? Sophie ist eine starke Elfe, die immer mehr aus sich heraus wächst. Die Fehlschläge in der Vergangenheit haben sie noch stärker gemacht.
Außerdem umtreibt sie die Frage, wer sind ihre leiblichen Eltern. Dieses große Geheimnis wird vielleicht endlich gelüftet.
Keefe steht Sophie zur Seite, seine Freundschaft ist viel wert. Mir gefällt Keefe an der Seite von Sophie viel besser. Fitz hat zwar wunderschöne blaue Augen, aber versteht er Sophie wirklich?

Die große Frage ist, was ist das Vermächtnis. Was muss Keefe ertragen, welche dunklen Pläne hat seine Mutter.
Sophie nutzt alle ihre Fähigkeiten, um den Freund zu unterstützen.
Keefe versteckt sich hinter seinem Charme und seinem Humor. Ein witziger Spruch hat bereits so manche Situation gerettet. Doch diesmal funktioniert es wahrscheinlich nicht.
Lady Gisela ist mächtiger als befürchtet.
Wer hilft ihr noch? Außerdem kommt es zu einem Verrat, der alle Grundfeste erschüttert.

Die Fortsetzung ist voll gepackt mit Familienproblemen, langwierige Diskussionen, unnötige Zeitverplemperung, dennoch unglaublich spannend und phantasievoll erzählt.
Mir hat es insgesamt gut gefallen, da mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind.
Mein Liebling ist Keefe, der gehört dazu und darf nicht fehlen in Band 8 1/2, auf den ich noch lange warten muss. Im März 2023 kommt voraussichtlich die nächste Geschichte um Sophie und ihre Freunde auf deutsch heraus.




Samstag, 19. November 2022

Sternenmeer Luc Verlains delikatester Fall von Alexander Oetker

Im 6. Band hat es Luc Verlain mit einem Angriff auf einen Restaurantkritiker zu tun. 
 
Auguste Fontaine fiebert der Vergabe der Sterne des Guide Michelin entgegen. In seinem Restaurant serviert er u.a. Foie gras, diese Gänsestopfleber  ist in vielen Ländern verboten. War etwa die Leber mit Gift versehen, die der Kritiker gegessen hat? 
Für Luc und sein Team beginnt eine knifflige Jagd nach dem Täter. Ob Tierschützer damit zu tun haben? 
Diese haben den Hof von Fontaines Sohn mit Schmierereien versehen. Auf dem Hof werden die Gänse gehalten, die in Verdacht stehen, gestopft zu werden.
Ein Fall mit delikaten Beilagen fordert das ganze Können von Luc Verlain.

Mit seiner angenehmen Stimme führte mich Frank Arnold durch einen kulinarischen Krimi. Er bringt die Stimmung gut auf den Punkt, die Differenzen zwischen den Personen werden klar hervorgebracht.
Luc Verlain hat viel zu tun, um herauszufinden, wer für den Anschlag verantwortlich ist.
Auf seine Leute kann er sich verlassen, sie unterstützen ihn in jeder Hinsicht. Die Ermittlungen gestalten sich dennoch schwierig, es kommt zu ungeahnten Handlungen vor Ort.
 
Die persönlichen Momente von Luc waren mir zu präsent. Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht, dafür weniger private Informationen. Es ist schön, das Leben von Luc zu verfolgen, doch der Krimi sollte im Vordergrund stehen. Mir hat das Hörbuch trotzdem unterhaltsame Stunden geschenkt. 
Die Zeit ist schnell verflogen, dank der charismatischen Stimme des Erzählers.

Die kulinarischen Szenen haben mir Appetit gemacht. Auf die Leber auf keinen Fall, aber auf das frische Brot, die Fischsorten und das Gemüse. Luc Verlain ist ein Genießer, so schwierig eine Ermittlung auch ist, er findet stets seinen Genuss. 

Ich bin ein Fan der Reihe und hoffe auf eine weitere Fortsetzung. Alexander Oetker sorgt für gute Unterhaltung. Die bisherigen fünf Bände hatte ich gelesen. Beim Hörbuch hatte mich interessiert, wie es performt wird und ich bin zufrieden damit.
 
Die Bücher bauen aufeinander auf, Quereinsteiger werden trotzdem zurecht kommen, da es ein paar Wiederholungen gibt.

Freitag, 18. November 2022

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire von Volker Klüpfel und Michael Kobr

Volker Klüpfel und Michael Kobr sind bekannt für ihre Kluftinger Krimis. Mit Monsieur Lipaire haben sie einen neuen Charakter geschaffen, der einen ganz eigenen Charme hat.
Der Kleinkriminelle scharrt eine Gaunertruppe um sich, um einen Familienschatz zu finden. Sein ungewöhnliches Team besteht u.a. aus dem Wassertaxifahrer Karim Petitbon und der Eisverkäuferin Jacqueline. 
An der Côte d’Azur versuchen sie den großen Coup. Was mehr schlecht als recht gelingt, da ihnen die Adelsfamilie, deren Schatz es zu holen gilt, auf der Spur ist.

Ein absolut spassiges Erlebnis ist diese Geschichte. Der Schauspieler Axel Prahl bringt dieses Hörbuch glanzvoll zum Ausdruck. Er ist phänomenal in seiner Darbietung. Selbst wenn die Geschichte um 
Monsieur Lipaire langweilig wäre, Axel Prahl bringt so viel Schwung mit seiner Stimmakrobatik hinein, dass es trotzdem fesselnd wäre.
Dem ist nicht so, die Geschichte ist genial. Sie macht einen riesigen Spaß. 
Das turbulente Unterfangen funktioniert erstaunlicherweise recht gut.
Der Einfallsreichtum von Guillaume Lipaire ist grenzenlos. 
Der Deutsche heißt eigentlich Wilhelm Liebherr. Doch um seine Wurzeln zu verbergen mimt er den französischen Charmeur. Allerdings ist es mit dem Charme auch nicht so gut bestellt.
Lipaire liegt lieber auf seinem Chaiselongue, denn ein ausgeruhter Gauner ist ein besserer Charmeur.

Die Geschichte geht auf und ab, mal erfolgreich aus der Affäre gezogen, dann mal ins Fettnäpfchen geplanscht.
Monsieur Lipaire macht seinen Weg, auch wenn es holprig wird. Seine Kumpanen tragen sehr zur Unterhaltung bei.
Die Dialoge sind zum schief lachen, da der Erzähler seine Stimme großartig variiert.

Es ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. So ganz anders als Klufti, der mich mittlerweile langweilt. Volker Klüpfel und Michael Kobr haben sich einen tollen Charakter einfallen lassen, der das Potenzial zu einem Bestseller hat.
Diesen Spaß sollte man sich nicht entgehen lassen. 


Donnerstag, 17. November 2022

Ein Kind namens Hoffnung von Marie Sand

 Heike Warmuth erzählt eine bewegende Geschichte, die mich tief berührt hat. Allerdings habe ich eine Weile gebraucht, bis ich mit der Stimme warm geworden bin.
Erst dann konnte ich mich fallen lassen und der dramatischen Lebensgeschichte von Elly und Leon folgen.

Beeindruckend stark und mutig war Elly Berger in der Nazizeit. Die Familie Sternberg sind Juden und werden denunziert. Elly rettet den Jungen und flieht mit ihm. Für die Eltern steht eine ungewissene und gefährliche Zukunft bevor.
Leon soll als ihr Kind angesehen werden, was nicht einfach ist, da er Elly nicht ähnlich sieht. Doch ihre Stärke und der Wille zum Leben treiben die zwei voran.

Die Erzählung ging mir sehr nah, war die damalige Zeit ja sehr unmenschlich. Die Judenverfolgung kommt intensiv rüber und die Beteiligten leiden immens.
Elly kämpft mit allem was ihr zur Verfügung steht, um Leon am Leben zu halten. Die Eltern des Jungen will Elly eines Tages wiederfinden.

Die Gefahren sind groß, schnell kann es zum Verrat kommen.
Es ist eine kaum zu fassende Grausamkeit gewesen.
Die Geschichte lege ich sehr ans Herz. Sie ist für junge Erwachsene zu empfehlen, da dieses Kapitel Deutschlands nicht vergessen werden darf.

Es ist eine schwer verdauliche Kost, dennoch ist ein sehr gutes Hörbuch. Auch wenn die Erzählerin bei mir nicht sofort angekommen ist, kommen die Stimmung und die Emotionen intensiv hervor.

Das Leben von Elly und Leon war hart und sie mussten viel entbehren. Vertrauen und Zuversicht haben geholfen, nicht den Verstand zu verlieren.


Montag, 14. November 2022

Das verbotene Kapitel (die unsichtbare Bibliothek)von Genevieve Cogman

Nun ist also so soweit. Die unsichtbare Bibliothek mit der bewundernswerten Irene Winters hat eine Ende. Mit dem 8. Band
"Das verbotene Kapitel" schließt die Reihe.
Ich bin ein bisschen traurig, die Bücher haben mich über einige Jahre wunderbar unterhalten. 
Dennoch ist es gut, Genevieve Cogman hat ein zufriedenstellendes Ende gefunden.
Ich bin nicht mit allen Szenen einverstanden, bei manchen ist die Fantasie der Autorin stark. Im Gesamtpaket gesehen, ist die unsichtbare Bibliothek eine phänomenale Reihe. Ich war die ganzen Jahre dabei und habe mit Irene mit gelitten und gefiebert. Sie war mit vom ersten Buch an sehr sympathisch. Die Idee mit der "Sprache" ist genial, ich habe es immer gerne gelesen und verfolgt, wenn Irene sie eingesetzt hat. Die Konsequenzen der "Sprache" sind fast immer Kopfschmerzen, was ich logisch finde. 
Gut durchdacht und phantastisch zu Papier gebracht, Genevieve Cogman hat es drauf.
Ich bin sehr gespannt auf ihr nächstes Projekt. 

Zum Inhalt möchte ich nicht viel schreiben, sonst geht der Zauber verloren. 

Welten verschwinden, diese Gefahr ist groß und die Bibliothek könnte mit drin stecken. Irene hat alle Hände voll zu tun, um diesen Schlamassel zu bereinigen. Wem kann sie trauen? Auf jeden Fall dem Drachen Kai und Detektiv Vale, diese Freunde stehen zu ihr.
Lord Silver kann hilfreich sein, doch er ist gefährlich. Mit seinem betörenden Charme, kann er Irene um den Finger wickeln. 

Also muss sich Irene nicht nur um ihre eigene Sicherheit kümmern, auch die Bibliothek gilt es zu erforschen. Es gibt Bereiche, die ihr völlig fremd sind und zu denen Irene bislang keinen Zutritt hatte.

Unerschrocken und mutig schreitet sie voran. Kein Schrecken hält Irene auf. Wird es ihr gelingen, dem Geheimnis der Bibliothek auf die Spur zu kommen?

Auch wenn es heißt, dieser Abschlussband kann unabhängig von den anderen sieben Vorgängern gelesen werden, ich kann dies nicht bestätigen. Ohne Vorkenntnisse halte ich das Personenverständnis für schwierig. 
Außerdem macht die Reihe viel Spaß, daher wäre es ein Zugewinn, alle Bände zu lesen. 
Allein die Cover sind ein Hinblick, da jedes Buch eine andere Farbe hat.

Die unsichtbare Bibliothek ist ein phantastisches Abenteuer mit genialen Charakteren.


Sonntag, 13. November 2022

Verlorener Sieg: Laim - Saga 3: Space Opera oder ein galaktisches Roadmovie (Laim-Saga) von Aybiline I. Dahlson

Was ich an dem Erzählstil im Buch mag, ist, dass die Autorin Aybiline I. Dahlson direkt ins medias res geht. Ich habe die ersten beiden Bücher der Laim-Saga nicht gelesen, doch der Einstieg in diesem dritten Band gelang mir - trotz des nicht gerade ermutigenden Titel "Verlorener Sieg". Ein paar Fragen hatte ich schon. Laim schien so eine Allzwecktechnologie von Aliens zu sein, dann gab es noch Traumwelten, KI mit Persönlichkeit und der Fähigkeit eine Symbiose mit rinem anderen Wesen einzugehen. Wie kam es bei Alisia dazu? Wieso ist sie eine Majestät? Weshalb kann man einen Zwergstaat auf einen Raumschiff gründen Wie kann dieser realistischerweise gegenüber anderen Nationen bestehen?

Viele Fragen lassen sich durch das "Personen und Orte" Verzeichnis am Ende des Buches beantworten. Manche Fragen entstehen jedoch erst nach dem Studium des Verzeichnis, z.B. ob eine Antihyperraum-Mine eine Hyperraumzerrbombe ist.

Ein Motto, was mir im Buch klar wird, dass die Großen unter einer Decke stecken und sich niemand mit ihnen verschmerzen möchte. Da ist es gut, wenn man seinen Staat auf einem Raumschiff hat und somit weiterreisen kann, um andere Nationen durch Einsatz oder Verkauf von innovativen Lösungen zu verärgern.

Es geht im Buch rasant und ungewöhnlich los. Die hektischen Aktionen wurden durch den überlieferten Text recht gut umgesetzt. Alisia schien auf dem Sprung und auch eher eine Freundin von kurzen schlagkräftigen Dialogen zu sein. Mit Augenzwinkern und einem blauen Auge geht der Humor, trotz der nach Einschätzung des Generals ernsten Lage, nicht in einem schwarzen Loch verloren.

Das Universum gefällt mir, wobei es sich im im Grunde nicht von dem Treiben auf der Erde unterscheidet - trotz aller Technik und unterschiedlicher Spezies. Diese werden sehr liebevoll und detailliert entwickelt inklusive Staatswesen und Wirtschaftstreiben. Mehr Informationen und Illustrationen zu den Planeten gibt es unter https://spaceoperagame.com/universum-der-laim/

Das Buch hat kein Ende, sondern ist im Grunde nur ein Zwischenspiel innerhalb der Laim-Saga. Doch dieses hat mich unterhalten. Jetzt werde ich noch Band 1 und 2 lesen, damit ich noch ein paar Hintergründe besser verstehe. An Laim bleibe ich somit eine Zeitlang kleben.

Samstag, 12. November 2022

Alle Farben meines Lebens von Cecilia Ahern

Alice ist acht Jahre, sie ist überfordert, denn sie sieht die Energien anderer in Farben. Diese Farb-Auren zeigen Alice, ob eine Person lügt. Sie sieht viel in diesen Farben, ein bedrohliches Rot, ein sympathisches Grün oder ein trauriges Blau. Die Farben sind vielschichtig. 
Ihre eigenen Farben kann Alice nicht ins Glück führen. Sie wird erwachsen, doch besser wird es nicht. Alice baut um sich herum ein Schutzschild auf und blendet vieles aus. Kaum einen Menschen lässt sie an sich heran. Das Leben geht vor sich hin, die Farben beherrschen Alices tägliches Tun.

Tessa Mittelstaedt erzählt mit ihrer sympathischen und warmherzigen Art eine faszinierende Geschichte. Eine Erzählung, die traurig macht und einen zum Nachdenken bringt. Das Leben von Alice ist kompliziert. Ihr Umfeld akzeptiert nicht immer ihre sonderbare Art. Die empfindsame Frau zieht sich zurück, sie behält ihre Emotionen für sich. 
Diese Synästhesie macht Alice verrückt. Bis sie eines Tages einen Mann ohne Farbe 
Ist dies die Chance auf Glück für Alice?
Wenn sie jemanden findet, dessen Farben ihr keine Angst machen, könnte dies endlich das Glück bedeuten. 

Es ist nicht Cecilia Aherns bestes Werk, da sind andere Bücher von ihr herausragender. 
Dennoch kann ich eine positive Empfehlung aussprechen. Die Farbwelt von Alice ist voller Emotionen und Widersprüchen. 
Es ist interessant, sich damit zu beschäftigen. 

Ich habe die gekürzte Version gehört, 
8 Stunden und 53 Minuten. An manchen Stellen gibt es zu schnelle Szenenwechsel, da hätte ich mir die ungekürzte Variante gewünscht. 
Insgesamt gesehen, sind die Farben des Lebens ein tiefgreifendes Thema. Alice ist bewundernswert stark, wie sie mit ihrer Fähigkeit umgeht und sich anderen gegenüber behaupten muss. 
Diese Geschichte geht einem unter die Haut. 

Auf dem Limes nach Bad König