Montag, 25. August 2014

Meine Motivationsschübe

Wie bin ich eigentlich zu den Wettkampfläufen gekommen?

Angefangen hat es mit einer Anheuerung einer Freundin sie beim Firmenlauf zu begleiten. Die Firma zahlt die Startgebühren, obwohl ich gar nicht offiziell dazu gehörte. Aber ich musste so ein orangenes Trikot mit einem Biber drauf tragen.
Ich war sozusagen meiner Kumpeline ihr Pacemaker. Mit angezogener Handbremse ging es los. Toll war die Stimmung bei dem Lauf. Bei der Geschwindigkeit konnte ich so richtig die zahlreichen Zuschauer und ihre begeisterten Zurufe genießen. Ein hübsches Mädchen hielt ein selbstgebasteltes Schild hoch mit der Aufschrift "Lauf Du Sau". Und der Spruch blieb mir auf ewig im Gedächtnis. Heraus aus dem Sofa, tu was für Deine Gesundheit und zwar schnell.

Es war der erste Motivationsschub, der mich zum ambitionierten Läufer machte. Vorbei ging es an zahlreichen Bands am Wegesrand, die mir ebenfalls eine flotte Gangart beibrachten. Aber das kam erst nach meinen Lauf. Ich hatte ja einen Auftrag zu erfüllen. Meine Laufkumpanin mit hochrotem Kopf über die Ziellinie bringen. Das hat geklappt.

Wieder zu Hause setzte ich mich gleich dran weitere Laufveranstaltungen herauszusuchen. Der zweite Motivationsschub ließ nicht lange auf sich warten. Mich gewinnt man mit einem guten Buffet. Nach dem Lauf konnte ich alle verbrauchten Kalorien wiederauffüllen. Radler, Bretzeln, Kuchen, Obst in Hülle und Fülle. Trotz all dem Spachteln habe ich immens an Gewicht verloren. Ich würde das Abnehmen gerade nicht als Motivationsschub bezeichnen, weil ich auch festgestellt habe, dass zu wenig Gewicht bei mir mehr Krankheiten verursacht. Heute habe ich mein Gewichtsgleichgewicht gefunden.

Die eigene Firmenolympiade habe ich dank meines intensives Trainings dann gewonnen. Ich bin dann dem Firmenverein beigetreten, der mir einen großen Teil der Startgelder bezahlt - der dritte Motivationsschub.

Zu schnell viel wollen und zu hartes einseitiges Training hat mir dann ein Jahr später eine Verletzung zugefügt. Dies hat mich sechs Dinge gelehrt:
1) Hör auf die Warnsignale Deines Körpers.
2) Lauf nicht mit Schmerzen weiter.
3) Behutsam über einen langen Zeitraum, die Trainingsintensität erhöhen
4) Kauf Dir vernünftige Laufschuhe
5) Vermeide schneller, steile Bergabläufe.
6) Du bist nicht mehr 18, obwohl Du Dich so verhälst!

Der vierte Motivationsschub war eine Laufuhr. Technikverliebt, wie fast jeder Mann, habe ich die neuen Möglichkeiten des Datensammelns und -auswertens genossen.

Der fünfte Motivationsschub war ein eigener Blog rund ums Laufen ins Leben zu rufen. Hunderte von Beiträgen sind hier hereingeflossen. Gott und die Welt haben ihn gelesen.

Der sechste Motivationsschub war dann der Trainingsplan mit der micoach run Uhr. Hierdurch bin ich gefährlich schnell geworden.

Der siebte Motivationsschub waren dann die ersten Pokale durch Siege in meiner Altersklasse.

Mittlerweile bin ich auffällig, was uns zum achten Motivationsschub führt. Ich schnappte ein Gespräch von einem Trainer auf, der sich mit seinem Spross beriet. "Der war letztes Jahr nicht so gut. Dies Jahr ist er ernst zu nehmen.".

Motivationsschub neun war heute. Ein Kind zupfte am Wegesrand am Ärmel seines Vaters: "Papa, der ist schneller als Du.". Und ich war gerade in der blauen Phase beim Auslaufen.