Samstag, 31. Dezember 2022

Kallistos Erbe: Hard-Science-Fiction von Ryan Rockwell

Auf dem Planeten Kallisto befindet sich die von der Erde am weitesten entfernte menschliche Ansiedlung.

Mysteriöse Unfällen passieren hier. Schon bei der Anreise gibt es Zwischenfälle und dunkle Vorahnungen.

Neue Identität, neuer Job, neue Umgebung, neue Freundin und ein interessantes Bedürfnis gilt es für Carl unter einem Hut zu bekommen.

Berenice, seine Chefin verantwortlich für die koloniale Schließ- und Türsystemsicherheit, meint, es sei der falsche Zeitpunkt für Beschwerden.

Wo ich grübel, ist der vermeintlich weise Spruch kein Geld für Frieden, aber für Krieg. Wie sähe denn Geld für Frieden aus?

Gutes Essen für alle Gefängnisinsassen? Alkoholverbot? Kostenlose Sportvereinsmitliedschaft? Weniger Rohstoffverbrauch?

Was ich mag, ist, dass bis 75% Fortschritt des Buches wir nicht genau wissen, was die Gegenspieler vorhaben oder bereits umgesetzt haben. Stück für Stück nähern wir uns dem X wie auf einer Schatzkarte.

Dabei ist stets die Gefahr, erwischt zu werden. Was auch realistischerweise passiert. Es ist somit nicht so einfach für Systemgegner und zudem ungewiss, was als nächstes passiert, wie es weitergeht und wie unsere unfreiwilligen Helden da heil wieder rauskommen.

Was ich nicht verstehe ist, dass ihre Zugriffe auf Sicherheitssoftware immer noch funktionieren nach der Festsetzung. Das könnte ich mir nur erklären, wenn sie vorher eine Backdoor eingebaut hätten. Aber bei R2D2 ging es ja auch. Die Portale gleiten auf mit dem Lärm einer Müllpresse. Nummer vier lebt übrigens.

Ich mag den Humor, selbst von dem humorlosen Muskelmann.

Obwohl der Roman in der Zukunft spielt, fühlt er sich nicht fremd an. Es gibt normale Schusswaffen, die üblichen Fronten der Nationen und eine lokale Diktatur in einem sozialistisch organisierten Kolonie, Umweltprobleme und Ansagen des Kapitäns und das Klatschen der Passagiere bei der Landung.

Von der ersten bis zur letzten Seite fühlte ich mich prächtig unterhalten. Das Buch wurde mit einem sauberen Ende abgeschlossen, doch ich werde mir den Autor Ryan Rockwell merken, denn vermutlich geht die Geschichte weiter.

Freitag, 30. Dezember 2022

Gut Erlensee von Juliane Weinberg

Was tust du, wenn dein Herz etwas anderes sagt, als dein Verstand?

1922 steht Cäcilia Herringer vor dem Antritt ihrer Anstellung als Lehrerin. Zu der Zeit gab es die Bestimmung, dass eine Lehrerin nicht verheiratet sein darf, Kinder waren selbstverständlich auch ausgeschlossen. Cäcilia will ihre Unabhängigkeit auf keinen Fall verlieren. Sie hat hart für ihren Traumjob gekämpft.
Doch als sie den smarten Physiker Jakob Kaltenbrunner kennenlernt, kommen Gefühle auf die junge Frau zu, denen sie sich schwer entziehen kann.
Die Familienidylle auf Gut Erlensee bröckelt, der heimeilige Frieden ist gestört. Ein Drama bahnt sich an und Cäcilia muss um ihre Zukunft fürchten.

Ich habe 12 Stunden der Geschichte auf den Ohren genossen.
Das Hörbuch wird von Sandra Voss mit einer tollen Intensität erzählt. Sie variiert ihre Stimme im passenden Moment und gibt so den Charakteren eine starke Persönlichkeit.  Die schwierige Thematik bringt die Erzählerin gut auf den Punkt.

Die Geschichte ist interessant, ich wusste nichts vom Lehrerinnenzölibat.  Da hatten es junge Frauen sehr schwer, durch das Studium zu kommen und sich in der Männerwelt zu behaupten.
Umso mehr habe ich Cäcilia bewundert. Der Mut der jungen Lehrerin ist bemerkenswert.

Das Hörbuch ist gut aufgeteilt in die Hauptfiguren, vor den Kapiteln wird der jeweilige Charakter angesagt.
Mir hat es gut gefallen, ich empfehle es weiter, für Menschen, die sich für die Zeit um 1922 interessieren und sich nicht an der Borniertheit mancher Figuren stören. Mich hat es aufgeregt, wie mit Cäcilia umgesprungen wurde.
Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit der Geschichte.
Es ist der 2. Teil der Gut Erlensee Reihe. Ich kenne den 1. Band nicht, glaube jedoch, dies ist nicht unbedingt nötig. Die Familienverhältnisse kommen klar zum Ausdruck, es gab für mich kein Unverständnis.
Meine Begeisterung ist dennoch nicht groß genug, dass ich die Reihe weiter verfolgen möchte.

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Der Sucher von Tanja French

Ein verschwundener Teenager in einem Nest in Irland sorgt für Fragen, die besser unbeantwortet bleiben.
Cal Hooper ist in Amerika ein Cop gewesen. Er sucht in Irland Ruhe und möchte in der Natur unterwegs sein. Seinen Job kann er nicht ablegen.
Ein Kind aus der Nachbarschaft weckt seine Instinkte. Dieses Kind stellt Fragen und will von Cal eine Aufklärung, wo der verschwundene Junge sein könnte.
Zunächst sträubt sich Cal, doch die Hartnäckig des Kindes überzeugt in dann doch auf die Suche zu gehen.
Was er sich dann für einen Ärger einhandelt, sprengt allen Widerwillen. Cal holt seine Fähigkeiten hervor und beginnt zu ermitteln. Da hält ihn auch keine Faust auf.

Es beginnt allmählich und ruhig, die Personen werden vorgestellt, die Geschichte langsam präsentiert.
Zunächst hält sich die Geschichte zurück, die Spannung  ist niedrig.
Doch die Atmosphäre verdüstert sich, es kommt zu dramatischen Momenten, in denen sich Cal fragt, ob er nicht besser nach Amerika zurück kehrt.

Es ist eine bildgewaltige Erzählung, die mit einer wunderschönen Natur aufwartet.
Traumhafte Bilder von Wäldern und Feldern gegenüber der Gefahr, die von den Menschen kommt.  Es soll anscheinend nicht ans Licht kommen, was passiert ist. Wohin ist der vermisste Junge hin. Ist er abgehauen, liegt ein Verbrechen vor?
Cal lässt sich nicht abwimmeln, er forscht weiter und stößt immer tiefer in ein Wespennest voll Misstrauen, Hass und Gewalt.
Die Dramatik steigert sich enorm bis zu einem kaum auszuhaltenden Gefühl. Es entsteht ein Sog, der mich tief in das Geschehen gezogen hat.

Einen klassischen Krimi darf man nicht erwarten. Es ist eine dramatische Familiengeschichte mit starken Figuren und thrillermäßigen Szenen.
Insgesamt lohnt es sich definitiv, dem Buch eine Chance zu geben und sich mit Cal auf die Suche zu machen.


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Wintersterben von Martin Krüger

 "Wintersterben" ist der 2. Krimi von Martin Krüger mit der Ermittlerin Valeria Ravelli. Ich kenne den 
1. Teil "Waldeskälte" nicht, was für das Handlungsverständnis nicht nötig ist. Zumindest hatte ich nicht den Eindruck, dass ich was verpasst habe. Valerie Ravelli wird gut vorgestellt, auch ihre Vergangenheit kommt zu Wort.
Sie ist eine unerschrockene Ermittlerin, die schnurstracks ihre Wege geht.

Ein ehemaliger deutscher BKA-Beamter wird übel zugerichtet in den Walliser Alpen gefunden. 
In eisiger Umgebung kommt Valerie einer Sache auf die Spur, die das Dorf Steinberg zu verbergen versucht.
In den Tiefen der Wälder entdeckt Valerie ein Winterquartier für schwerreiche Geschäftsleute.
Diese haben ein düsteres Geheimnis, dessen Aufdeckung für Valerie lebensgefährlich werden kann.

Der Autor Martin Krüger ist mir noch nicht bekannt gewesen. Seine Art, einen Krimi aufzubauen gefällt mir. Er bringt die Dinge auf den Punkt, ohne ausuferndene Details als Lückenfüller.
Der feine Horror funktioniert über nicht sehr blutige Informationen. Die Vorstellungskraft wurde bei mir gut ausgelöst, was die Spannung erhöht hat. Man wird über manche Dinge im Unklaren gelassen, wodurch das Unheimliche gesteigert wird.

Ich hätte lieber das Buch gelesen. Der Sprecherin 
Mala Sommer habe ich wenig Sympathie entgegen gebracht. Sie erzählt mir zu emotionslos, was der Geschichte zum Glück nicht geschadet hat.
Ein weiteres Hörbuch mit Mala Sommer würde ich nicht in Betracht ziehen. 
Davon mache ich meine Bewertung nicht abhängig. Das Buch bekommt von mir 5 Sterne ich bewerte den Autor und seinen Schreibstil.
Ich kann den Krimi auf jeden Fall empfehlen. Wer es wie ich nicht mag, wenn es zu blutig und eklig wird, der liegt mit "Wintersterben" richtig.

Dienstag, 27. Dezember 2022

Divinus: Das Flutprotokoll von Roland Hebesberger

Wieder geht es in eine neue Runde mit den Insurgents, den bösartigen Aliens, die eine Welt nach der anderen erobern. Sind sie diesmal endgültig auf Erde zu stoppen? Mit vereinten Kräften? In diesem Buch werden die Helden Cornell Rohde, Ava Canary, Cyberella, P.I.K.E und Viper aufeinandertreffen. Ob das Divinus zwischen ihnen stimmt?

P.I.K.E erklärt: Neid auf andere führe zu Hass. Ich würde dem nicht zustimmen, dass dies immer so ist. Es kann auch Ansporn sein. Und selbst wenn Hass zu einen vernichtenden Schlag führt, kann das gut sein, wie uns einige Revolutionen auf der Erde lehren. Das kann ein Außerirdischer ja nicht wissen. Wobei diese Gedankenimplantate ja eigentlich für einen regen Informationsaustausch sorgen.

Die Insurgents sind jedoch gar nicht darauf erpicht, von der Weisheit der Menschen zu lernen, sondern sie wollen nur die Artefakte, die sie für ihr Bauprojekt brauchen.

Sie sind den Menschen technologisch voraus. Zudem können sie bis zu 300 Gedankenimplantate einsetzen und sogar Seth in ihre Dienste einspannen.

Sie kommen mir durch ihr Auftreten sehr überheblich herüber.

Deren nicht ganz so zahlreichen Gegenspieler haben wir ja schon kennengelernt. Mich erinnert das ganze Klassentreffen ein wenig an Marvels Superhelden.

Leser, die mit diesem Buch einsteigen oder, so wie ich, Wiederholungen brauchen von dem was bisher in all den Büchern der Divinus Saga geschah, finden in diesem Buch gut eingebaute Zusammenfassungen. Leider geht dadurch erst im hinteren Drittel des Buches die Post ab. Das Buch hört mit einem Cliffhanger auf, sodass spätestens jetzt jedem klar sein muss, dass Hass manchmal auch berechtigt ist.

Grundsätzlich ist es dem Autor Roland Hebesberger gelungen, ein komplexes Universum zu kreieren und zu beweisen, egal wie groß es ist, es besteht immer die Möglichkeit sich über den Weg zu laufen, die Seite zu wechseln oder auch zu blättern.




Montag, 26. Dezember 2022

Aus alt mach Neu -  Wäscheklammerbeutel aus einem ausrangierten T-Shirt



The Dark von Emma Haughton

Einen Winter dort Leben, wo Fuchs aber kein Hase gute Nacht sagen. Ein Leben auf eine Forschungsstation völlig auf sich allein gestellt. Ist das nicht langweilig? Nein, nur die Kapitel 25-33 haben mich etwas genervt. Ein Verbrechen zeichnet sich deutlich ab. Die Indizien würden für gewöhnlich ausreichen, um den Verdacht zu erhärten, dass es sich nicht um einen Unfall handelt und doch will niemand es wahrhaben und ansprechen. Für mich wirkt das sehr unnatürlich, da Menschen aus Erfahrung vorschnell 1 und 1 zusammenzählen und sich dann unterm Strich 3 ergibt. Ich würde erwarten, dass sich gerade in einer kleinen Gruppe Angst, Vorsicht bis hin zu Panik schnell aufbaut. Erst recht, wenn das eigene Leben in Gefahr ist, sollte eine normale Betriebsamkeit gestört sein. Im Buch erfolgt das sehr spät. Für mich stellte sich der Umgang untereinander beinahe relaxed dar. Sind diese Forscher von ihrer Natur her abgebrühter oder kühler? Solche Unglücke passieren halt einmal und manchmal auch zweimal. Oder bewirkte Alkohol-, Drogen-, Medikamentenkonsum, oder ein nasser Fuchs, dass ein Todesfall nur für nur einen kurzen Moment einen Augenaufschlag sorgt.

Jeder zweite Bewohner ist irgendwie verdächtig und es gibt Beziehungen. Es lauert ein Fuchs im Schafspelz.
Die Vorgeschichte der Stationsärztin verblasst im Hinblick auf die Gefahr in der Station. Sie, als Hauptfigur der Geschichte, wirkt zerrissen. In einer Situation agiert sie wie eine Heldin, die über sich hinauswächst und in einer anderen wie ein baufälliges Monument, welches schnell zusammenfällt ohne Staub aufzuwirbeln. Sie entspricht in keinster Weise einer solide im Leben stehenden Miss Marpel. Das finde ich gut.
Grundsätzlich mag ich solche Cluedo Geschichten. Gelacht habe ich als neben Bibliothek, Dolch, Pistole, auch eine Rohrzange zum Einsatz kam. Dieser Thriller hier war für mich spannend und wie ein Spiel unterhaltsam, was ganz vergessen ließ, dass es nicht in einer warmen Villa, sondern in einer eiskalten menschenfeindlichen Umgebung stattfand und alles sehr undurchsichtig ist, weil nur wenige ihre Karten auf den Tisch legen. Eine Stimmung, die  beänstigender war als alles da draußen und zugleich unwirklichen Spielregeln folgte.

Sonntag, 25. Dezember 2022

Von Aua mit Aua nach Felsberg

 















Die Mauersegler von Fernando Aramburu

Toni will sich in 1 Jahr das Leben nehmen. Der Tag ist festgelegt, ein Plan wird ausgearbeitet.
In kurzen Kapiteln lernte ich Toni kennen.
Der Schreibstil ist einfach, dadurch bin ich recht gut vorwärts gekommen im Buch.
Den Aufbau der Erzählung von Toni fand ich allerdings mühsam. Es gibt keine chronologische Richtung, es ist eine Aneinanderreihung von Erinnerungen. Diese sind wild durcheinander gewürfelt. Sporadische Einwürfe von Lebensmomenten geben kurze Einblicke in das verworrene Leben von Toni.
So ganz klar war mir nicht, was genau er an seinem Leben stört. Er ist allgemein unzufrieden, fühlt sich bedauernswert. Es macht sich eine Lustlosigkeit breit, nicht nur in Tonis Leben, auch mir beim Lesen.

Es hat mich Zeit und Konzentration gekostet, um dieses Buch zu Ende zu lesen.
Manche Szenen fand ich abstoßend, dann gibt es Szenen die ich sehr schön fand.
Es ist ein Wechselbad der Gefühle nicht nur für Toni. Ich bin zwiespältig mit meiner Meinung.
Das Buch bekommt von mir 3 Sterne, da ich überwiegend nicht glücklich damit geworden bin.

Am meisten hat mich das Durcheinander der Erzählweise gestört. Ich habe keinen Fluss gefunden, der mich durch die Seiten trägt.
Toni ist ein komplizierter Mensch, der nicht recht weiß, was er mit seinem Leben anstellen soll.

Meine Sympathie für ihn schwankte hin und her.
Ich muss nicht mit seiner Lebensweise einverstanden sein, aber dies hatte Einfluss auf das Lesevergnügen. 

Die Geschichte erzählt das Leben eines Mannes, der sich umbringen will. Einen handfesten Grund habe ich vergeblich gesucht. Ich bin in negative Stimmung gekommen und hatte zeitweise kein Interesse mehr. 
Das Ende hat mich nicht überrascht, es war vorhersehbar.
Insgesamt betrachtet, ist es für mich kein Bestseller. Das Buch fällt in die Kategorie, lesen und vergessen. Schade um den schönen Titel und das hübsche Cover, beides hat für mich wenig mit der Geschichte zu tun.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

The other side of the sky - Die Göttin und der Prinz von Amie Kaufman und Meagan Spooner

Diese Geschichte ist märchenhaft, ich bin begeistert von so viel Phantasie.
Ich wurde mitgenommen auf eine Reise voller Magie. Das Hörbuch hat eine Länge von 15 Stunden und wird vorgetragen von Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic.

Nihm wird gesprochen von Julia Nachtmann, die der Göttin viel Leben einhaucht und ihre Persönlichkeit deutlich zum Ausdruck bringt. Die Sprecherin bringt die Emotionen perfekt rüber. Von Nihm hatte ich eine klare Vorstellung.

Prinz North hat Aleksandar Radenkovic übernommen. Seine Erzählweise hat mir nicht gefallen. Er zieht Wörter unnötig in die Länge und macht störende Pausen. Dies unterbricht die Flüssigkeit der Geschichte. Davon habe ich mich nicht abhalten lassen und habe die Geschichte bis zum Ende gehört.
Wenn er der alleinige Sprecher gewesen wäre, hätte ich das Hörbuch abgebrochen.
Julia Nachtmann hat das Hörvergnügen gerettet.
Sie transferiert die Geschichte sehr lebendig auf die Ohren.

"The other side of the sky" bietet eine Mischung aus tausend und einer Nacht und einem Abenteuerroman. Es ist ein magisches Märchen voller Zauber.
Es ist eine Welt, die aus 2 Ebenen besteht, wo die obere Seite von der unteren Seite nichts weiß.
Die  Begegnung zwischen Nihm und North ist faszinierend. Die Anziehungskraft ist sehr hoch, doch nachgeben darf Nihm auf keinen Fall.
Sie ist die Göttin ihrer Welt. Glaube und Hoffnung ruhen auf ihr.
Die Geschichte bietet viel Abwechslung und spannende Momente. Eine Fortsetzung wird es hoffentlich gehen. Ich habe ein paar Fragen im Kopf, die den Lauf der Geschichte aber nicht gestört haben.

Auf ins Abenteuer und der Reise von North folgen. Seine schicksalshafte Begegnung mit Nihm ist der Beginn von einer wunderbaren Erzählung.

Mich hat das Cover sehr angesprochen, die Gestaltung ist mystisch und sehr interessant.





Samstag, 17. Dezember 2022

Die Macht des Avain von Tea Loewe

Tea Loewe hat ein Science-Fiction-Buch verfasst, in dem wir jede Menge Spezies kennenlernen. 
Die Shattera scheinen eine unangenehme Sorte von Aliens zu sein, die andere Rassen wie Menschen ausnutzt und regelrecht verschleisst. Trotz allem technischen Fortschritt und Wissen herrschen unter Ihnen Sklaverei und Willkühr vor. Die Shattera handeln rein rational, ohne Herz, aber mit Verstand. Sie sind nicht biologisch und können daher auch in menschenfeindlicher Umgebung überleben. Klar, dass alle um sie herum verängstigt bis eingeschüchtert sind. Die große Ausnahme ist Jü. Jü ist nicht auf dem Mund gefallen. Sie weiß, sie kann nichts ändern und geht ganz unvoreingenommen ihre Suche an. Familie ist das was zählt. Hoffentlich ist davon etwas übrig, wenn sie ankommt.
Sie lernt ihre neue Umgebung kennen. Was ich mag, ist diese Ungewissheit. Es ist nicht klar, was später noch Bedeutung hat.

Wenn die Autorin schreibt, dass die Lungen stachen beim Laufen, schreibe ich das mal der Luftzusammensezzung zu. Untrainierten Läufer haben in der Regel Herz-Kreislaufprobleme, es sei denn, es ist bitter kalt oder es sind Raucher. Aber egal, Lungenstiche sind wohl eher zu vernachlässigen in Anbetracht der Drohnen und der Roboterkatzen, die herumschwirren und die Menschheit in ihrer Anzahl regulieren. Da schwingt die Frage mit, ob die Aliens nicht auch Gutes bewirken. Wobei, nein, denn sie sind eher noch schlimmer, da sie ohne schlechtes Gewissen und ohne Erbarmen ausbeuten. Schlimmer geht immer.
Datentransfer QJ89IW: Commander, der vom unterhaltungswert schwächste Teil war bei 50 - 69 % des Buches.
Hier wünsche ich mir ein Wurmloch, welches mich gleich in den Tempel ohne über Los befördert. 
Die außerirdischen Avain würden dagegen halten: Lange Kapitel lehren viel. Ja, doch mein Leben ist im Vergleich zu der Rasse kurz.
Insgesamt ist das Buch gut, anfangs stark. Im hinteren Teil fehlen mir ein wenig die Überraschungseffekte. Die Charaktere egal welche Rasse sind mir jedoch sehr sympatisch. Gefallen haben mir auch die Bündnisse zwischen friedliebenden Staaten gegen einen gemeinsamen Feind. War das aktuelle Weltgeschehen eine Vorlage?

Dienstag, 13. Dezember 2022

Happy New Year von Malin Stehn

In der Silvesternacht 2018/19 verlässt die siebzehnjährige Jennifer die Party ihrer Freundin Smilla bereits vor Mitternacht. Die Eltern feiern währenddessen zusammen mit Freunden den Jahreswechsel.

Viele Gemeinsamkeiten gibt es nicht mehr zwischen Nina, Lollo und Malena, es ist einfach Tradition, Silvester gemeinsam zu verbringen.
Auch die Männer sind nicht mehr tief freundschaftlich miteinander verbunden.

Am nächsten Tag das böse Erwachen, Jennifer ist nicht nach Hause gekommen. Wer hat sie zuletzt gesehen? Die Eltern sind fassungslos, nicht nur über das Verschwinden der Tochter, auch kommen Dinge ans Licht, die alles bisher gekannte in den Schatten stellen.

Der raffiniert aufgezogener Roman von Malin Stehn enthält ein Lügengerüst der Extraklasse.
Wer von den Erwachsenen hat etwas mit Jennifers Verschwinden zu tun? Die Verdächtigungen machen schnell die Runde. Das Vertrauen zueinander ist schon lange abgekühlt.
Geheimnisse kommen zu Tage, aus der Vergangenheit der einst dicken Freunde.
Sie waren doch mal so gut zueinander. Doch der Wirklichkeit gewordene Alptraum macht ein freundschaftliches Miteinander unmöglich.

Was ist passiert in der Silvesternacht? Welche dunklen Geheimnisse hat Jennifer?
Wer hat sie vom Pfad gebracht? Diese Fragen kursierten in meinem Kopf. Bis kurz vor dem Schluss konnte ich mir Gedanken machen, was die Autorin sich für einen Abschluss ausgedacht hat.

Ein sehr spannendes Hörbuch wird abwechselnd von Christiane Marx, Ulrike Kapfer und Tim Gössler vorgetragen. Die drei machen die Geschichte zu einem packenden Erlebnis für die Ohren.
Die Länge von knapp 11 Stunden ist gefühlt kürzer. Es passiert so viel, der Spannungsbogen wird hoch gehalten, das Buch ist ein wahrer Pageturner.

Sonntag, 11. Dezember 2022

Logischer Irrtum: Laim - Saga 1: Space Opera und Science Fiction Saga von Aybiline I. Dahlson

Wir waren frei!

Das Buch hat Ähnlichkeit mit "Aurora", wo die Wahrnehmung aus den unterschiedlichen Perspektiven zu der selben Handlung erfolgt.

Es ändert sich dann auch der Schreibstil passend zum Charakter.

Somit lernen wie diese sehr gründlich kennen. 

Es ist lustig, wie sie teilweise denken und sich gegenseitig kommentieren.

Obwohl sie ungerechterweise Gefangene bzw. Sklaven sind, versuchen sie selbst, korrekt und einfühlsam zu agieren. Die Übereinstimmung geht sogar soweit, dass jeder mit jedem oder jeder ins Bett steigt. Jeder hat so seine Stärken und das macht sie zu einem schlagfähigen Team. Ich frage mich lange, wann Alisia, die hinter dem Mond lebte, alle und sich selbst befreit. Aber nein, Training ist vorerst wichtiger, um gut vorbereitet zu sein. Zudem gibt es mehr zu erwarten, inmitten von Feinden als gegenüber. In dem Buch sind sehr viele frische Ideen eingebaut, unterschiedliche Kulturen, sowie alte Kulturen und junge KI treffen aufeinander. Sie lernen sich kennen und lernen nie aus. Die Erkenntnis ist, dass es nicht immer so sein muss, wie wir es kennen und gewohnt sind. Was natürlich erscheint, ist in anderen außerirdischen Kulturen vollkommen entgegengesetzt. Es entsteht ein buntes Miteinander unter denen, die offen sind und ein Gegeneinander, bei denen, die nicht über seinen Schatten springen können. 

Das Buch ist eine Science Fiction Romance, wobei Romantik hier weniger unter freiem Sternernhimmel ausgelebt wird, sondern etwas freizügiger und skuriller. Die Nanos haben alle Hände voll zu tun, den Anschein zu wahren.


Mit Romantik wird im weiteren Sinne Weltflucht, Hinwendung zur Natur, Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, Freiheit und schöpferische Fähigkeit des Individuums, Rückzug in Fantasie- und Traumwelten, sowie Faszination des Rätselhaften verstanden. Alles Bausteine, die wir im Buch wiederfinden. Beispielsweise das Streben nach Freiheit des Individuums äußert sich dahingehend, dass nichts unversucht bleibt, um Personen, Persönlichkeiten, Schiff und sich selbst zu befreien. Die Aktionen mögen sogar gerecht erscheinen, doch in den Augen eines Naturvolks ist der Clan der Staatsfeind Nummer 1. Freiheit ist nur geduldet, wenn er sich in engen Grenzen bewegt.

Lummerland (NT4) hat zwar auch Grenzen, eine Monarchie, viel Illusion und Täuschung, aber auch Laim, welches die guten Vögel zusammenhält und Spione anlockt, wie Motten das Licht. Alles ein logischer Irrtum, aber verdammt gut inszeniert von der Autorin Aybiline I. Dahlson und wie schön, dass es noch zahlreiche weitere Bände gibt.

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Lightlark von Alex Aster

Im Königreich Lightlark findet das Centennial statt. Alle hundert Jahre tragen die Herrscher der sechs Reiche einen Wettkampf aus. Es gilt einen Bann zu brechen. Unter ihnen ist die junge Herrscherin Isla Crown. Sie gehört zum Wildvolk. Sie darf sich nicht verlieben, sonst muss sie denjenigen töten. Die anderen Völker leiden auch unter Flüchen.
Während des Centennials darf eine Weile nicht getötet werden. Doch am Ende muss einer der sechs Herrscher sterben, damit der Bann gebrochen wird.
Isla muss ihre Macht mit List einsetzen. Wem kann sie trauen, denn jeder der anderen Teilnehmer am Centennial setzt seine Kräfte ein, um am Ende zu überleben.

Eine phantastische Geschichte entbrennt. Es ist ein Feuerwerk an unglaublichen Szenen mit extrem spannenden Handlungen.
Sprecherin Nina Reithmeier ist phänomenal. Sie setzt ihre Stimme unterschiedlich ein und bringt mal mit sanftem Ton, dann mit scharfen Worten die Geschichte in Wallungen. Die Welt, die Alex Aster geschaffen hat, setzte mich in Erstaunen. Die Sprecherin trägt sehr zur Spannung bei. Sie verändert ihre Stimmfarbe passend zur Figur. Es ist eine sehr lebendige Erzählung. Trotz der 967 Minuten, ging das Hörvergnügen schnell voran.

Die Feder der Autorin zauberte ein Fantasy-Abenteuer der Extraklasse.
Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin einen an der Nase herum führt.
ich wusste lange nicht, wer sagt die Wahrheit und wer lügt. Es ist ein intrigantes Spiel um Macht und Überleben. Es gibt einige Überraschungen, die Charakter sind sehr vielschichtig und zeigen ihr wahres Ich nicht sofort.
Die Geschichte fordert eine hohe Aufmerksamkeit, ich musste zeitweise sehr aufpassen, um den Geschehnissen folgen zu können. Die unterschiedlichen Völker haben eine Vielzahl an Eigenschaften, u.a. ziehen sie das Licht an, oder können Eis herbei zaubern. Der Fantasy ist keine Grenze gesetzt. Da hat die Autorin tief in die Zaubertasche gefasst.

Das Buch wird ab 14 Jahren empfohlen, was recht jung ist. Ich sehe es aufgrund der Kampfszenen und der spannenden Momenten nicht als Jugendbuch. Die jungen Leser könnten überfordert sein. Dennoch ist es sehr empfehlenswert und wird viele Herzen erobern.

Vom Cover darf man sich nicht abschrecken lassen. Mir hat es nicht gefallen, ich habe ich mich am Klappentext orientiert und dieser hatte meine Neugier geweckt. Ich bin froh, das ich das Buch gehört haben, es war mir ein riesiges Vergnügen.




Mittwoch, 7. Dezember 2022

Klimafreundlich essen von Christian Eigner Stiftung Warentest

Klimafreundlich essen, geht das? Ja, mit dem Buch von Stiftung Warentest ist es möglich zumindest Klima freundlicher zu werden und den C02 Fußabdruck zu reduzieren.

Der Ratgeber kommt mit mineralölfreien Farben aus und hat Recyclingpapier verwendet.
Die Farbgestaltung ist angenehm, die Bilder sind ansprechend gestaltet.
Aufgeteilt ist das Buch in 5 Level inklusive einem Test zum ermitteln des eigenen CO2 Fußabdrucks.

Weniger Tierprodukte, mehr pflanzliche Nahrungsmittel essen, dies ist ein wichtiger Hinweis neben der Abfallvermeidung.
Mit nützlichen Tipps wird auf die Problematik hingewiesen. Die Wichtigkeit der Botschaft kommt gut rüber. Es wird nichts beschönigt, sondern klipp und klar verdeutlicht, wie enorm wichtig Klimaschutz ist.

Es sind 50 Rezepte enthalten, die einfach gestaltet sind, so dass man diese leicht zubereiten kann. Ohne großen Aufwand werden leckere Mahlzeiten präsentiert.
Es werden saisonale Produkte vorgeschlagen mit Alternativen.

Ich habe wertvolle Dinge erfahren, die ich leicht in meinen Alltag einbringen kann. Als erstes habe ich eine pflanzliche Alternative zur Butter eingekauft.

Der Klima Ratgeber ist für jeden Haushalt ein Gewinn. Man sollte sich nicht abschrecken lassen, von der Vielzahl an Hinweisen, was alles verändert werden kann. In kleinen Schritten den eigenen CO2 Fußabdruck reduzieren ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich bin begeistert von den vielen Tipps und den tollen Rezepten.

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben von Mhairi McFarlane

Das Hörbuch hat eine Länge von 9 Stunden.
Die Erzählerin ist Britta Steffenhagen, mit der ich meine Probleme hatte. Sie hat mich mit ihrer Stimmfarbe nicht überzeugt. 
Da ich die Geschichte gut fand, habe ich dennoch zu Ende gehört. 
Daher fokussiere ich meine Bewertung auf den Inhalt vom Buch. Die Erzählerin alleine würde meine Sterne sehr reduzieren. 

Harriet Hatley ist Fotografin vornehmlich für Hochzeiten. Selber will sie nie heiraten. 
Als dann doch von ihrem Freund ein Heiratsantrag kommt, ist sie ganz schnell Single und auf Wohnungssuche. 

Mit Cal findet Harriet einen Vermieter und Mitbewohner. Es könnte so schön sein als Single. Doch aus Harriets Vergangenheit drängen sich düstere Erinnerungen hervor.
Harriet muss kämpfen und sich den Dingen stellen. Sonst zerstört sie ihre Zukunft. 

Die Geschichte ist sehr humorvoll. Es kommt zu wunderbaren Diskussionen mit  schlagfertigen Argumenten.
Diese werden gut projiziert und recht unterhaltsam erzählt.  
Das Leben von Harriet ist chaotisch und sehr bunt. Sie steckt voller Energie, die sie ganz in ihren Beruf steckt.

Es gibt dunkle Momente, in denen Harriet viel Mut und Kraft braucht. 
Der Inhalt wirkt zunächst wie eine Liebesgeschichte, doch es kommen auch ernste Momente zur Sprache. 
Die langsame Entwicklung vom Buch ist positiv, so wird der Leser / Hörer sanft an die schwierigen Szenen herangeführt. 
Die dunklen Stellen in Harriets Vergangenheit machen das Buch zu einer interessanten, aber auch etwas beklemmenden Erfahrung. 

Man darf aufgrund des Covers keine romantische Geschichte erwarten. Es hat vielmehr was mit einer außergewöhnlichen Frau zu tun, die sich den Dämonen längst vergangener Tage stellen muss.
Harriet hatte meine Sympathie gewonnen, wodurch das Hörbuch mehr Freude gemacht hat und ich insgesamt sehr zufrieden damit war.