Freitag, 30. April 2021
Eisige Kriege von Florian Clever
Der Buchtitel "Eisige Kriege" ist die Fortführung und Abschluss einer Buchreihe "Der weiße Kristall" mit insgesamt zwei Bänden. Für Quer- und Wiedereinsteiger gibt es zu Beginn eine Zusammenfassung des ersten Bandes. Die bereits aus dem ersten Band bekannten Charaktere tauchen hier wieder auf. Molovin ist nach wie vor der Mann der Tat und agiert wie die Axt im Walde.
Spero, der Magier gibt wie immer alles und wir erfahren, dass sein Bruder gerne alles haben will - vor allem die Macht. Vertritt er wirklich die Interessen des gefallenen Gotts oder handelt er auf eigene Rechnung? Der Hexer mit dem Gesichtspeeling macht das Buch spannend. Alles steht auf Messer's Schneide, kann jedoch nicht allein mit Messern gelöst werden. Magie gegen Magie, Magie gegen Schwert, fair oder unfair, alles ist im eisigen Krieg erlaubt. Nur keine Diplomaten. Die würden bei einer Annäherung an das feindliche Lager gleich einen Pfeil riskieren.
Manch andere bekannte Charaktere sind in diesem zweiten Buch der Reihe nicht so present. Vor allem fällt mir das bei der schnellen Skadi auf. Sie hat zwar ab und zu Auftritte, aber selbst Molovin verfolgt diese nur halb. Im zweiten Inhaltsteil des Buches ändert sich das ein wenig.
Der Autor Florian Clever sorgt dafür, dass die Handlung unaufhörlich voran schreitet. Mir kommt der Schreibstil wie ein Dominospiel vor - ist ein Kapitel gefallen, entsteht quasi Neugier, wie es weitergeht. Gibt es ein Entrinnen aus dieser Fehde zwischen dem Norden und den Süden? Ist der einzige Weg, den anderen zu besiegen?
Molovin hat mittlerweile alle Stämme kennengelernt, und weiß um die Stärken und die Schwächen jedes einzelnen. Er denkt immer einen Schritt weiter als seine Mitstreiter. Doch auch die Schildfrauen, die Molovin begleiten, führen etwas im Schilde.
Für Schildbürgerstreiche wäre Skadi zu begeistern. Sie ist eine Frau, die lieber Spaß macht, als Spaß verträgt. Mit Spaßverderbern macht sie kurzen Prozess, denn sie kann nicht nur Bälle jonglieren, sondern auch mit Wurfmessern den großen Wurf machen. Mag sie eigentlich Molovin? Ist das mehr, oder alles nur Schauspiel?
Zum Leidwesen der Herrscher lässt sich Molovin nicht so einfach in eine Schublade zwängen. Zugegeben, es stellt sich für Außenstehende schwer dar, sich zu vergewissern, ob er gerade als Freund oder Feind handelt. Er neigt zu diese unglaublichen Aktionen und führt alles maximal kompliziert aus. Es mutet nachträglich erzählt schon absurd an, dabei ist es die Wahrheit - so wahr, wie Fiktion nun einmal wahr sein kann.
Wenn wir denken im Berg aus Eis schlummert die größte Gefahr für die Boraker, dann ist das nicht der Fall. Schlimmer geht immer. Beziehungsweise schwärzer. Nicht der Humor, sondern die Magie.
In dem Buch ist die Sterberate größer als die der Genesenden. Molovin ist der ausschlagende Punkt, den Norden zu stützen, wie bereits die Deutung des Südsterns prophezeit hat. Ich glaube, Söldner zu sein, ist für Molovin immer weniger ein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung. Er kämpft aus Überzeugung und nicht gegen Geld. Aber es gibt noch ein Problem, Skadi's Stiefel drücken. Das geht natürlich nicht.
Im Buch kommen viele Gefechte vor. Die Magie vermag den Kampffortschritt zu beschleunigen. Manchmal frage ich mich, ob Spero überhaupt noch gehen kann mit all dem Gewicht der magischen Artefakte, die er im Verlauf der Handlung zugesteckt bekommt. Wird er das Zünglein an der Waage im Kampf gegen seinen ebenso schwergewichtigen Bruder sein?
Magie hin oder her, nicht zu stoppen sind unterschiedliche Sippen, die an einem Strang ziehen. Gerade deren Diversität macht sie machtvoll und siegreich. Der bunte Mix an Fortbewegungsmittel, Waffen und Ideen würde allenfalls noch durch Skadis bunte Kleidung zu toppen sein und ihr entwaffnendes Auftreten.
Was mir gefällt, selbst Einzelgänger bekommen einen geschätzten Platz in dieser Gesellschaft. Während manche sich über eine Ratte zum Frühstück freuen, gibt es andere, die ordentlich Wind machen können, oder mit ihren Gedanken andere entflammen können. Der Fantasie oder Magie sind keine Grenzen gesetzt.
Auch ich bin Feuer und Flamme angesichts der Geschichte, doch kann sie nicht ganz mit der Unvorhersehbarkeit im ersten Band mithalten. Der zweite Band macht das Halbe zum Ganzen und das gilt auch für den erste Band. Der erste Band sollte unbedingt gelesen werden - trotz "Was bisher geschah" Kapitel, damit alle Charaktere mit all ihren Facetten in unserem Kopf lebendig werden. Diese machen die Besonderheit der gesamte Geschichte aus - eine Geschichte, die noch spätere Generationen beschäftigen wird.
Bleibt die Frage offen, ob Molovin Skadi nun kriegt oder eine eisige Abfuhr erhält. Der Epilog klärt diesbezüglich auf.
Donnerstag, 29. April 2021
Eine Insel zwischen Himmel und Meer von Lauren Wolk
Als Neugeborenes wird Crow in einem kleinen Boot an den Strand der Insel von Osh gespült.
Osh ist ein Einsiedler und lebt für sich auf einer kleinen Insel.
Er nimmt sich des Mädchens an und sorgt mit Hilfe von Miss Maggie für ihr Wohlbefinden.
Miss Maggie lebt auf einer Nachbarinsel, sie ist eine gute Seele und sorgt oft für gutes Essen.
Als Crow zwölf Jahre alt ist, beginnt sie sich für ihre Vergangenheit zu interessieren.
Wo kommt sie her, wer waren ihre Eltern.
Osh unterstützt sie so gut er kann. Doch er hat auch Angst um seine Pflegetochter, wenn sie sich von ihm entfernt, weil die Vergangenheit Crow zu sehr einfängt.
Die Suche führt das Mädchen auf die Insel Penikese. Dort findet sie eine Wahrheit, die für alle Beteiligten sehr gefährlich wird.
Die Insel hat eine geschichtliche Vergangenheit, die einem sehr unwirklich vorkommt. Es lohnt sich, darüber nachzulesen.
Die Befürchtungen von Osh könnten wahr werden, seine kleine Crow droht ihm zu entgleiten. Miss Maggie ist genauso versucht, dem Mädchen zu helfen und zu hoffen, die Vergangenheit bringt die Zukunft nicht völlig durcheinander.
Die Geschichte hat mein Herz gewärmt. Lauren Wolk hat eine ganz besondere Art zu schreiben. Crow und Osh sind wunderbare Wesen, die einen glücklich machen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Miss Maggie ist eine eher rauhe Frau, doch im Herzen sehr gütig.
Diese drei Menschen machen das Buch zu einer sehr lebendigen Erzählung. Ich hatte den Eindruck, ich sitze mit am Strand, wo mir die Katze Maus schnurrend auf dem Schoß sitzt.
Der Ideenreichtum der Autorin ist klasse, durch sie werden die Personen echt. Ich habe den Sand und das Meer an meinen Füßen gespürt. Ein wundervolles Buch, welches leider zu Ende gelesen ist.
Ich habe jede Seite genossen und mitgefiebert.
Von der Autorin kenne ich "Echo Mountain" und "Das Jahr in dem ich lügen lernte". Auch in diesen Büchern schafft Lauren Wolk eine Athmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.
Dienstag, 27. April 2021
Montag, 26. April 2021
Sonntag, 25. April 2021
Intrigen an der Côte d´Azur Der zweite Fall für Kommissar Duval von Christine Cazon
Sein zweiter Fall in Cannes beginnt mit einem Schmuckraub in einem Hotel.
Wie langweilig denkt Léon Duval, nun denn, Arbeit ist Arbeit. Um es sich nicht mit seinem Chef zu verscherzen, muss auch dieser Fall gelöst werden.
Als eine Frau verschwindet, wird es interessanter, denn sie ist die Tochter der Hotelbesitzerin vom Beauséjour. Vermisst wird sie von ihrer Mutter bereits länger, doch bisher hat die Polizei dies nicht sonderlich interessiert.
Nun wird der Fall etwas spannend, hat mich trotzdem nicht überzeugt. Den ersten Teil mit Le Commissaire Léon Duval mochte ich sehr. Mir hat der Schwung der Geschichte gut gefallen.
Hier entwickelt sich die Story mäßig bis langweilig. Mir hat die Energie gefehlt, die ich vom ersten Teil gewohnt war.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, ich hatte das Gefühl, Duval dreht sich im Kreis. Er stößt auf Widerstand bei seinen Recherchen. Dabei hat er ein gutes Team, doch die sind mit privaten Dingen beschäftigt.
Die Reihe um Le Commissaire Léon Duval umfasst bereits 8 Bände. Aktuell bin ich nicht am 3. Teil interessiert. Ich brauche etwas Abstand, vielleicht wird mein Interesse wieder geweckt.
Ein paar überraschende Wendungen gibt es immerhin, die dem Buch mehr Leben eingehaucht haben. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und bieten Abwechslung.
Samstag, 24. April 2021
Mittwoch, 21. April 2021
Fools in Space von Calin Noell
Mhmmmm, mhmmm, hmhmmmm....
Was soll ich zu diesem Irrsinn sagen?
Mhmmmhmmm, mmmhmmmm.....
Der Klappentext war der Anreiz auf dieses Buch. Eine KI die sich selbstständig macht, klingt erstmal interessant für mich.
Ein
Signal eines fremden Raumschiffs veranlasst die KI zur Lösung der
Verankerung der Erdumlaufbahn. Sie versucht schon lange herauszufinden,
was das Menschsein ausmacht.
An Bord der Secret 2 befinden sich vierhundert Menschen mit angeblichen Fehlfunktionen.
Gleichzeitig ist das Kriegsschiff Arreter 2 hinter dem Schiff her.
Das Ziel, die Secret 2 zu eliminieren.
Die
Menschen an Bord müssen nun sehen, wie sie die KI der Secret 2 zur
Vernunft bringen. Denn diese summt fröhlich vor sich hin und fährt ihre
eigene Schiene.
Nun denn, ich fing an zu lesen, ich war schnell
genervt vom ständigen mmhmmm der KI. Den Sinn dahinter habe ich nicht
erkannt. Genauso die Gespräche und Aktionen der Menschen an Bord der
Secret 2.
Einige Abschnitte habe ich zweimal gelesen und trotzdem nicht verstanden, wo mich die Story führen soll.
Es soll ein Science Fiction Abenteuer sein, leider habe ich dies nicht so empfunden.
Ein Abenteuer war es nicht für mich.
Insgesamt fand ich es öde und langatmig. Dieses Buch ist nicht mein Fall.
Montag, 19. April 2021
Paradise Pirates von Jay Spencer
Eichhörnchen Salty hat einen großen Traum. Von seinen Eltern hat er eine Schatzkarte bekommen, den möchte er gerne heben. Zusammen mit seiner Freundin Ozeane transportieren sie Güter, die sie verkaufen, um Geld für die anderen Eichhörnchen zu verdienen.
Als das Schiff von Füchsen ihr Boot rammt und Ozeane auf die Pack entführt wird, ist Salty verzweifelt.
Die ertrunkene Ratte wird versenkt, Salty kann sich mit Müh und Not auf ein Fass retten.
Wie soll er seine Freundin retten, ohne Schiff?
Moment, da gab es mal einen Kapitän, der unerschrocken war und seine Mannschaft aus verschiedenen Tieren bestand. Den muss Salty finden.
Wenn er Kapitän Scratch überzeugen könnte, hätte er eine Chance, Ozeane zu retten.
Wenn das Abenteuer ruft, dann ruft es laut. Eigentlich wollte die Crew von Captain Scratch in Ruhe das Leben genießen. Doch die Überzeugungskunst von Salty ist enorm und er weiß sich durchzusetzen. Schließlich steht das Leben von Ozeane auf dem Spiel.
Ein wildes Abenteuer beginnt. Mit einer skurrilen Mannschaft aus Krokodil, Biber, Nilpferd und anderen abenteuerlustigen Gesellen.
Salty lässt nicht locker und kann den Kapitän überzeugen. Doch ob sie eine Chance gegen das Pack haben, wird sich zeigen.
Ruchlose Füchse, geldgierige Schildkröten, ein putzwütiger Flamingo und ein leidenschaftlich kochendes Krokodil machen dieses Buch zu einen phantastischen Abenteuer.
Die coolsten Tierpiraten aller Zeiten stechen in See und bieten eine geniale Unterhaltung.
Die Geschichte ist amüsant und genial, solche tollen Matrosen habe ich noch nie erlebt. Jedes Tier ist individuell und macht sich mit seinem Charakter unentbehrlich.
Die Bilder sind klasse und zeigen detailreich, was für Gefühle gerade in einem Tier vorgehen.
Allein das Cover ist ein Hingucker, die Paradise Pirates sind unerschrocken und stecken voller Mut.
Ein buntes Spektakel erwartet einen, mit einer spektakulären Story, die extrem gut geschrieben ist.
Ich habe mich köstlich amüsiert und kann das Buch sehr empfehlen. Die Schrift ist relativ groß und die Wortwahl einfach, so dass ich die Empfehlung ab 7 Jahre weiter geben kann.
Sonntag, 18. April 2021
Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien 5: Benni und Henrietta von Margit Auer
Endlich Ferien!
Benni und Henrietta freuen sich auf das Faulenzen.
Wobei die kleine Schildkröte auch andere Pläne hat. Benni muss fitter
werden, also wird Krafttraining gemacht.
Lesen und Chips futtern wäre schöner, aber für seine Schildkröte macht Benni gerne eine Ausnahme.
Dann ruft Johnnie an. Der Bruder von Bennis Mutter ist ein Garant für gute Laune und Pizza.
Er will zu einem Motorradfestival und seinen Neffen mitnehmen.
Was für eine Aufregung, die Eltern sind zunächst dagegen.
Die Reise geht los und es wird ein spannendes Erlebnis.
Viel Musik, viele nette Menschen und seltsame Lichter am Himmel. Sind das Ufos?
Diese Ferien sind spitze, finden Benni und Henrietta. Ein großartiges Abenteuer bietet Ihnen der Onkel.
Doch es passieren auch seltsame Dinge und ein Unfall könnte die Heimreise gefährden.
Dieses Ferienabenteuer wird geprägt von einem niedlichen magischen Tier.
Die Schildkröte Henrietta ist witzig, ständig verdreht sie die Buchstaben, es kommen lustige Sätze dabei heraus.
Der
Onkel ist übermütig und sorgt für die entsprechende Stimmung. Die Musik
auf dem Festival ist nicht nach Bennis Geschmack, doch er amüsiert sich
gut.
Wenn es nach Benni gehen würde, könnten die Ferien gemütlicher sein.
Ich mag Henrietta sehr, sie motiviert Benni und sorgt dafür, dass er am Festival Spaß hat.
Dieses Ferienabenteuer ist amüsant und bringt viel Spannung, von den bisher 5 Bänden das abenteuerlustigste.
Die Schule der magischen Tiere bietet immer eine schöne Unterhaltung
Samstag, 17. April 2021
Vibram 5-Fingers Laufschuhe V-Trail 2.0
Freitag, 16. April 2021
Tafiti und der geheimnisvolle Kuschelkissendieb von Julia Boehme
Tafiti und Pinsel sind so müde und wollen schlafen gehen. Doch oh je, wo ist das Kuschelkissen? Ohne sein Kuschelkissen kann Tafiti nicht einschlafen.
Pinsel dreht sich lieber um und will sich einmummeln.
Doch wenn sein bester Freund nicht schlafen kann, muss er ihm helfen.
Also ziehen die Beiden los in die dunkle Savanne um den Kuschelkissendieb zu finden.
Die lieben Glühwürmchen leuchten ihnen den Weg. Etwas mulmig ist ihnen, es ist gefährlich in der Nacht in der Savanne.
Sie treffen viele Tiere und befragen diese, ob sie Tafitis Kissen gesehen haben.
Leider können ihnen die anderen Bewohner der Savanne nicht helfen.
Was soll Tafiti machen, ohne sein Kissen kann er nicht in die Erdmännchenhöhle zurück, an Schlaf ist nicht zu denken.
Eine zuckersüße Gutenachtgeschichte ist der geheimnisvolle Kuschelkissendieb. Mit sehr schönen Bildern bestückt, die zu der detektivischen Aufgabe perfekt passen.
Es gibt auf den Bildern sehr viel zu entdecken. Das Kind kann die verschiedenen Tiere suchen und benennen. Man kann auch das Kissen auf den Seiten sehen, denn es wandert über die Seiten und spielt verstecken mit Tafiti.
Die große Schrift machen das Buch für kleine Leser zu einem schönen Abenteuer. Tafiti sieht immer so drollig aus, da erfreut sich jedes Kinderherz. Da die Abenteuer immer ein gutes Ende nehmen, ist die Sorge nicht allzu groß, trotzdem wird es sehr spannend.
Ich bin ein Fan vom niedlichen Erdmännchen und lese die Bücher sehr gerne.
Mittwoch, 14. April 2021
Zeittüren von Yves Gorat Stommel
Der größte Schritt ist der vor die Tür
In dem Buch geht es gleich zu Beginn mystisch los. Walker erzählt dem 13 jährigen James 2014 eine Geschichte, die 44 nach Christus spielt: Ein alles verschlingender Schatten in der Arena von Verona entzweit zwei Brüder. Der eine stirbt wegen Nahrungsmangel, der andere wird verschluckt vom Schatten. Was hat es damit auf sich?
Die Zeittüren stellen eine Gelegenheit dar, aus der gewohnten Umgebung ausbrechen zu können, um eine gewisse Zeit woanders zu verbringen, Erfahrungen und Zusammenhänge zu sammeln. Möglich wird auch ein Doppelleben zu führen und Dinge verschwinden zu lassen.
In der Geschichte sind alle Protagonisten einschließlich mir auf der Suche. Anfangs frage ich mich, ob es eine Traumwelt ist, aber es entpuppt sich als Fiktion, die wie das Nachwort des Autors erklärt, der mehrmals umgezogen ist, doch Spuren von Realität enthält.
Jeder Charakter in dem Buch will etwas anderes. Hehler Moirée will Schmuck, Niklas will diesen stehlen und verkaufen, die Polizei stellvertreten durch Koppermann will Moirée, Niklas will James und James geht mit Walker, um dies zu vermeiden. Und ich will einfach nur, dass alle zum Punkt kommen.
Das Geheimnis um die Tunnel soll bewahrt werden. Doch ich kenne keinen Tunnel, der nicht ans Licht führt. Wer versucht, alle Türen geschlossen zu halten, der wird sein Leben im Tunnel verbringen. Daher bleiben auch die magischen Tunnel nicht geheim, sowie die Zugänge offen und werden gerne benutzt. Mir scheint die ganze Welt untergraben. So erleben wir Tunnel zur verbotenen Stadt, Argentinien, Erzhausen, Verona, die hawaiianische Steilküste und trotz all dieser Abkürzungen ist die Familie entfremdet.
Beim Lesen hat der Autor mich ein wenig abgehängt. Ich konnte nicht allen Gedankengängen und -tunneln folgen. Als Langläufer habe ich es nicht so mit Abkürzungen. Die Buchcharaktere wirkten für mich etwas unspezifisch und neutral. Bis auf das Alter und das Beziehungsgeflecht konnte ich nicht wirklich ein detailliertes Profil für Herrn Koppermann erstellen. Aber vermutlich sind die Individuen im Hinblick auf die großen Zusammenhänge in Raum und Zeit unwesentlich. Bei Zeitreisen kommt es auf das Timing an. Das konnte ich als Sportler dann besser verstehen.
Leser, die sich als abenteuerlustig bezeichnen, werden die Buchklappe öffnen und keine Angst haben, dahinter zu schauen.
Das Schweigen des Glücks von Nicholas Sparks
Denise lebt mit ihrem Sohn recht zurückgezogen.
Der fünfjährige Kyle hat eine Entwicklungsstörung. Worte kann er schlecht artikulieren und ihm fehlt es an Wortschatz. Um ihn zu schützen vermeidet Denise den Kontakt zu anderen Menschen.
Als ein Autounfall passiert, gerät Kyle in große Gefahr. Der Feuerwehrmann Taylor rettet ihn und erreicht damit viel bei dem Kind.
Er kann in die kleine Welt von Mutter und Sohn greifen und schafft eine Beziehung.
Die auf wackeligen Beinen steht, Taylor kämpft mit seiner Vergangenheit. Bisher hat er es nicht lange mit einer Frau ausgehalten. Sobald die Nähe zu intensiv wurde, hat er sich aus dem Staub gemacht.
Denise bemüht sich sehr, doch eine Beziehung scheint nicht möglich. Taylor ist sehr verschlossen. Doch der kleine Kyle könnte sein Herz öffnen und ihm eine Zukunft weisen, die eine glückliche Zeit verspricht.
Die Liebe ist da, doch der Schatten von Taylor könnte im Weg sein.
Nicholas Sparks schreibt wunderschön gefühlvoll. In diesem Buch geht es hin und her, die Emotionen wechseln sehr bei Taylor.
Denise ist eine furchtsame Frau, die alles für ihren Sohn tut und lieber auf die Liebe verzichtet, als ihn zu sehr durcheinander zu bringen.
Es ist eine sehr sensible Geschichte, die mich tief berührt hat. Die Charaktere sind gut ausgewählt und interessant.
Eine Spur Kitsch, eine Prise Romantik, ein Hauch Dramatik und ein Klecks Humor machen das Buch für mich sehr unterhaltsam.
Die Gefühle sind emotional, aber nicht zu intensiv, es wurde mir nicht kitschig.
Es wird turbulent und ein bisschen dramatisch. Insgesamt eine gute Mischung, die mir gut gefallen hat.
Montag, 12. April 2021
Feuchter Forst mit Salamander
Maintain strength on a minimum level
The following Outside "Sweat Science" article is discussing the Minimum training dose, which is necessary to keep our fitness.
"Wenn du sein könntest, wer du willst - wer möchtest du dann sein? Wenn deine Antwort "ich selbst" ist, bist du angekommen."
Bruce H. Lipton
Sonntag, 11. April 2021
Mörderische Côte d´Azur von Christine Cazon
Le Commissaire Léon Duval ist frisch in Cannes angekommen. In einer Woche beginnt sein Job, er kommt aus Paris.
Mit Koffer auspacken wird es nichts, ein Fall ruft in sofort zur Stelle. Voller Energie lernt man den Commissaire kennen.
Der berühmte Regisseur Serge Thibaut wird während der Filmfestspiele tot aufgefunden.
Die Ermittlungen müssen vorangetrieben werden.
Die Bühne muss schnellstmöglich wieder benutzbar sein. Was sollen sonst die Presse und die ganzen Besucher davon halten.
The Show must go on.
Bei seinem Ermittlungen stößt Duval auf Korruption, Intrigengespinste und die Frage, ob Thibaut wirklich so ein guter Umweltschützer war, wie es seine Filme darstellen.
Ein verzwickter Fall mit brisanten Entwicklungen. Duval ist voll in seinem Element, die Koffer und Kartons müssen warten.
Als ihm die Journalistin Annie Chatel einen hochinteressanten Artikel zukommen lässt, wirft er fast seine Prinzipien über den Haufen. Sie gefällt ihm sehr und er sie versucht, die Ermittlungen mit ihr zu teilen.
Oh là, là, Monsieur Le Commissaire könnte sich verlieben.
Dieser Konflikt macht ihn mir noch sympathischer.
Ein flotter Commissaire, der Humor hat und sehr direkt ist, gute Dialoge, spannende Momente, interessante Charaktere. Dieser Mix macht diesen Krimi sehr unterhaltsam.
Duval ist dynamisch, schnell zur Stelle und hat einen guten Riecher. Als Chef seiner neuen Truppe ist er gern gesehen. Er ist ein angenehmer Commissaire.
Essen und Wein ist sein Pflichtprogramm wenn es die Zeit erlaubt.
Zur Not tut es auch ein Baguette, Hauptsache ein Kaffee ist mit drin. Den Wein kann er gerne weglassen, beim Essen bin ich voll dabei.
Der Schreibstil ist flott, keine langatmigen Sätze und keine unnötigen Dialoge. Mir hat der erste Band sehr gut gefallen. Da es mittlerweile einige Bücher über Léon Duval gibt, ist meine Krimiunterhaltung gesichert.
Au revoir, à bientôt.
Samstag, 10. April 2021
Freitag, 9. April 2021
»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« von Martin Schörle
Für das erste Stück ist unsere volle Aufmerksamkeit gefordert. Zuwiderhandlungen werden sofort vom Vortragenden abgestraft. Es geht im ersten Theaterstück um nichts geringeres als "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten". Am Anfang gibt es Hinweise zu den Personen, der eingespielten Musik und dem Bühnenbild. Man merkt Martin Schörle schreibt gerne Realsatire und hat selbst Bühnenerfahrung.
Hans Fredenbek, unser Sachbearbeiter im ersten Stück, ist ein dank Beamtenrecht regelbeförderter, wirrer, penibeler, unzutreffend schlussfolgernder, sicherheitsbewusster, aber in seinem Beruf aufgehender Mensch, wie Sie und ich. Wie, nicht Sie? Egal. Das Publikum wird durch direkte Ansprache mit eingebunden. Mit diesem Vorgang stellt Fredenbek den jeweiligen dienstlichen Bezug persönlich für alle her, die den Beamten kollektiv hassen. Ich bin mir zu 53,5% sicher, dass sich diese Sichtweise bei volljährigen Erwachsenen aus dem Zentralsauerland in Begleitung eines Liliputaners ändert nach der Rede von Fredenbek. Da der Autor auch diesem Berufsstand angehörte, muss auch er per Gesetz schlecht sein. Mitnichten, denn wir sind ja eine tolerante Gesellschaft durch die Ausführungen Fredenbek's. Schuld haben stets die Eltern, speziell die Mutter.
Fredenbek's Vorstellungskraft geht quasi bestimmungsgemäß mit ihm durch und er versucht plakativ dem Publikum seine mit einem bestimmten Radiergummi verbundene emotionale Beziehung klar zu machen und schwenkt von Radiergummi zum weiblichen Geschlecht über. Klar, alles was nach Gummi aussieht und sich rubbeln lässt, kann Freude bereiten. Ist bei Ihnen auch so, oder?
Bei allen seinen Ausführungen mag er es gar nicht, wenn er unterschätzt wird, daher setzt er noch einen drauf und rattert wie ein Maschinengewehr verschiedene Aktenzeichen der 6er Reihe herunter. Teuflisch und Sechsistisch und ohne die besonderen Schutzmaßnahmen! Es ist unwahrscheinlich, dass wir alles verstehen, aber hüten Sie sich, es abwegig zu finden, sonst gibt es noch eine Zugabe.
Mich erinnert der gute Mann an Hesse James, der seinen Duellpartner mit bloßen Worten tötet. Fredenbek macht dies, indem er uns ungefragt den Sachstand erläutert und zwar am laufenden Band und im Rahmen seiner Sprechzeit.
Zwei Stücke mit einer Klappe
Euphoriemindernd war für mich der funktionale Nutzung von Fredenbek's Ausführungen für was auch immer. Das erste Stück hat doch eher ausschließlich unterhaltungswert. Sätze, die wir uns auf der Zunge zergehen lassen müssen, bevor wir darüber nachdenken. Sätze, die zwar chaotisch aneinandergereiht wurden, aber keine Anarchie zum Ausdruck bringen wollen. Dazu braucht es vorsätzliche Kreativität, die der Autor offenbar hat und schriftlich in zweifacher Ausführung mit seinem Buch einreicht, wie Pommes mit Kartoffelsalat.
Kommen wir als zum zweiten noch besseren Theaterstück. Es erfolgt im Telefongespräch eine Einladung von Marina zum Klassentreffen durch Carsten. So heißt auch das Theaterstück, also kurz "Einladung zum Klassentreffen". Sehr skurrile Klassenkameraden werden uns vor Augen in diesem Telefonat geführt. Eine Klasse für sich. Ein Grund, warum Sie solche Klassentreffen meiden sollte, wenn Sie selbst nicht gerade eine VIP sind und mit Bildern von Villa, Porsche und neuester Spielekonsole aufwarten können.
Diesmal tauchen wir unfreiwillig in das Leben Beamtin, einer Lehrerin namens Marina Winkler ein, die ihre alte Beziehung ausradiert hat. Doch zum Glück ruft alle 20 Jahre der vergessene Jugendliebhaber Carsten an. Eine weitere Parallele zum ersten Stück sind diese zwei telefonierenden Turteltäubchen, denn auch sie erinnern sich gerne daran, wie sie neben sich standen. Neben den beiden, Ihnen und mir ist im Nebenabteil eine Dame die zuhört und zwischendurch kommentiert. Später kommen auch noch ein ganzer Fanclub und eine angeschossene Klosett-Fliege hinzu. Der Autor verschickt bereits seit fünf Jahren diese Zusammenfassung des mehr oder weniger öffentlichen Gesprächs an interessierte Zuhörer, also auch Sie.
Parallel zu dem Gespräch erfolgen zeitliche Rücksprünge in Szenen mit Marina und ihrem Ex-Ehemann Holger Grahlmann mit Porsche und der Therapeutin (keine Ahnung, was die fährt) zur Eheberatung. Frauen können so etwas, sprechen und an etwas ganz anderes denken. Ich kann hingegen an gar nichts denken, was Frauen wiederum nicht können. Soll ich Ihnen erzählen, wie ich meine Frau kennengelernt habe? Ich schweife ab.
Also von mir gibt es einen positiven Bescheid für die starken Stücke. 5 goldene Sterne, die in dunklen Räumen weiss werden und denen ich ein 14 tätiges Widerspruchsrecht einräume.
Der Autor ruft viele Bilder in meinem Kopf auf. So kann ich mir die Szenen z.B. mit Strafversetzung auf eine klitzekleine Hallig und schutzlos der Natur mit seinen Ornithologen ausgeliefert zu sein, sehr gut vorstellen. Oder wie der Gesetzgeber Urlaub macht und daher nicht ans Telefon kann.
Die zweite Geschichte ist zu 78% imperfekt. Imperfekt ist eine Zeitform, die sowohl Vergangenheit als auch den unvollendeten Aspekt ausdrückt, wie die bedenkliche Stimmungslabilität verknüpft mit dem Angebot für ewige Liebe.
Insgesamt halte ich große Stücke auf die zwei verrückten Stücke.