1922 steht Cäcilia Herringer vor dem Antritt ihrer Anstellung als Lehrerin. Zu der Zeit gab es die Bestimmung, dass eine Lehrerin nicht verheiratet sein darf, Kinder waren selbstverständlich auch ausgeschlossen. Cäcilia will ihre Unabhängigkeit auf keinen Fall verlieren. Sie hat hart für ihren Traumjob gekämpft.
Doch als sie den smarten Physiker Jakob Kaltenbrunner kennenlernt, kommen Gefühle auf die junge Frau zu, denen sie sich schwer entziehen kann.
Die Familienidylle auf Gut Erlensee bröckelt, der heimeilige Frieden ist gestört. Ein Drama bahnt sich an und Cäcilia muss um ihre Zukunft fürchten.
Ich habe 12 Stunden der Geschichte auf den Ohren genossen.
Das Hörbuch wird von Sandra Voss mit einer tollen Intensität erzählt. Sie variiert ihre Stimme im passenden Moment und gibt so den Charakteren eine starke Persönlichkeit. Die schwierige Thematik bringt die Erzählerin gut auf den Punkt.
Die Geschichte ist interessant, ich wusste nichts vom Lehrerinnenzölibat. Da hatten es junge Frauen sehr schwer, durch das Studium zu kommen und sich in der Männerwelt zu behaupten.
Umso mehr habe ich Cäcilia bewundert. Der Mut der jungen Lehrerin ist bemerkenswert.
Das Hörbuch ist gut aufgeteilt in die Hauptfiguren, vor den Kapiteln wird der jeweilige Charakter angesagt.
Mir hat es gut gefallen, ich empfehle es weiter, für Menschen, die sich für die Zeit um 1922 interessieren und sich nicht an der Borniertheit mancher Figuren stören. Mich hat es aufgeregt, wie mit Cäcilia umgesprungen wurde.
Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit der Geschichte.
Es ist der 2. Teil der Gut Erlensee Reihe. Ich kenne den 1. Band nicht, glaube jedoch, dies ist nicht unbedingt nötig. Die Familienverhältnisse kommen klar zum Ausdruck, es gab für mich kein Unverständnis.
Meine Begeisterung ist dennoch nicht groß genug, dass ich die Reihe weiter verfolgen möchte.
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