Einen Winter dort Leben, wo Fuchs aber kein Hase gute Nacht sagen. Ein Leben auf eine Forschungsstation völlig auf sich allein gestellt. Ist das nicht langweilig? Nein, nur die Kapitel 25-33 haben mich etwas genervt. Ein Verbrechen zeichnet sich deutlich ab. Die Indizien würden für gewöhnlich ausreichen, um den Verdacht zu erhärten, dass es sich nicht um einen Unfall handelt und doch will niemand es wahrhaben und ansprechen. Für mich wirkt das sehr unnatürlich, da Menschen aus Erfahrung vorschnell 1 und 1 zusammenzählen und sich dann unterm Strich 3 ergibt. Ich würde erwarten, dass sich gerade in einer kleinen Gruppe Angst, Vorsicht bis hin zu Panik schnell aufbaut. Erst recht, wenn das eigene Leben in Gefahr ist, sollte eine normale Betriebsamkeit gestört sein. Im Buch erfolgt das sehr spät. Für mich stellte sich der Umgang untereinander beinahe relaxed dar. Sind diese Forscher von ihrer Natur her abgebrühter oder kühler? Solche Unglücke passieren halt einmal und manchmal auch zweimal. Oder bewirkte Alkohol-, Drogen-, Medikamentenkonsum, oder ein nasser Fuchs, dass ein Todesfall nur für nur einen kurzen Moment einen Augenaufschlag sorgt.
Jeder zweite Bewohner ist irgendwie verdächtig und es gibt Beziehungen. Es lauert ein Fuchs im Schafspelz.
Die Vorgeschichte der Stationsärztin verblasst im Hinblick auf die Gefahr in der Station. Sie, als Hauptfigur der Geschichte, wirkt zerrissen. In einer Situation agiert sie wie eine Heldin, die über sich hinauswächst und in einer anderen wie ein baufälliges Monument, welches schnell zusammenfällt ohne Staub aufzuwirbeln. Sie entspricht in keinster Weise einer solide im Leben stehenden Miss Marpel. Das finde ich gut.
Grundsätzlich mag ich solche Cluedo Geschichten. Gelacht habe ich als neben Bibliothek, Dolch, Pistole, auch eine Rohrzange zum Einsatz kam. Dieser Thriller hier war für mich spannend und wie ein Spiel unterhaltsam, was ganz vergessen ließ, dass es nicht in einer warmen Villa, sondern in einer eiskalten menschenfeindlichen Umgebung stattfand und alles sehr undurchsichtig ist, weil nur wenige ihre Karten auf den Tisch legen. Eine Stimmung, die beänstigender war als alles da draußen und zugleich unwirklichen Spielregeln folgte.
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