Montag, 18. März 2024

Donnerstag, 7. März 2024

Erebus und Terror: Drift - Joshua Tree und Ralph Edenhofer

Marigua James ist eine starke und unabhängige Frau, die sich in der männerdominierten Welt der Raumfahrt behaupten muss. Sarit Mendoza ist ein intelligenter und loyaler Mann, der mit den Widersprüchen seiner Mission kämpft. Das sind die zwei schillernden Hauptfiguren.
Die eigentliche Mission, die Erkundung des Signals, tritt etwas im Verlauf des Buchs in den Hintergrund. Der Auslöser für die Mission war der Auftrag, das fremdartige Signal zu erforschen, welches aus dem Sternsystem Epsilon Eridani empfangen wurde. Daraufhin entsenden zwei Parteien von der Erde ungleiche Expeditionsschiffe, um der Quelle des Signals auf den Grund zu gehen.
Eher detailliert und buchfüllend ist die Begegnung und Auseinandersetzungen der zwei Besatzung beschrieben. Für mich ist der Plot nicht interessant genug und zu einfach gehalten, um mich zu packen.
Es handelt sich um Band 1 "Erebos und Terror - Drift" von insgesamt zwei Bänden. Es wäre anzuraten, beide Bände in einem Buch zu integrieren, damit der Plot etwas mehr Substanz hat.
Das Cover zeigt zwei Raumschiffe, die quasi identisch sind, doch im Hörbuch sind diese sehr unterschiedlich.
Das Geschehen ist gut und nachvollziehbar erzählt und einfach verständlich, wobei ein Charakter etwas übertrieben wirkt.
Humor wurde integriert, wobei die Paragraphen-Herumreiterei schon komisch so fern ab jeder Gesetzgebung wirkt.
Das Hörbuch habe ich mit 1,5-facher Geschwindigkeit und damit schneller als die Raumfahrtbehörde erlaubt gehört, was allerdings sehr gut geht, ohne die Auswirkung, dass die vielen gesprochenen Dialoge unnatürlich wirken. Der Vorteil war, dass ich damit auch die vielen Kampfszenen abkürzen konnte und damit auch schnell am Ende angelangt war.

Etwas Positives zum Schluss. Das Buch hat einen gescheiten Schluss und keinen Cliffhanger.

Sonntag, 25. Februar 2024

Die Gruppe der Acht - Dark King von Roland Hebesberger

Das Buch fängt mit Einblicken in verschiedenen Charaktere an, alle sehr verschieden, alle hilfssuchend, alle sehen sich als nicht normal an. Als Leser weiß ich nicht, ob ich überhaupt normal wäre, oder irgendwer sich als normal bezeichnen würde. Normalerweise weiß ich oder vermute zumindest wie der Buchplot aussehen könnte. Nicht bei diesem Buch. Ich fühle nach dem ersten Seiten, dass sich ein Unheil anbannt. Ein Mörder! Aber bin ich vielleicht hypersensibel oder verstricke ich mich in wilde Theorien? Jedenfalls macht diese Ungewissheit den Buchanfang aus und es im Grunde anders geschrieben wurde als die vielen Bücher von Roland Hebesberger, die ich zuvor gelesen habe. Das gefällt mir. Trotzdem steht es in Verbindung mit der Divinus-Saga des Autors.

Der Psycho-Thriller ist in "Ich"-Form geschrieben und "Ich" ist ein Star Wars Fan. Wobei ich mich als Star Wars Fan schon frage, wie kann "Ich" überhaupt Gefallen an Jedi Weisheiten und den humorvollen Dialogen finden, wenn "Ich" so dargestellt wird als könne er indirekte Aussagen vom Gegenüber nicht interpretieren kann und eher auf mich introvertiert bis autistisch wirkt. Doch die Welt von Star Wars ist sehr groß und "Ich" alias Richard sieht diese vermutlich mit anderen Augen, wie ein Droide oder Klon. Mr. Spock würde sagen "Faszinierend ".

Noch so eine Frage, die mich beschäftigt, wie kann man immer und jedesmal ein Gebäck mit einem Loch essen? Symbolsiert es einen Stuhlkreis oder einen Brunnen? Oder steht es sinnbildlich für den geschlossenen Kreis zwischen den Zwillingen? Ja Richard hat eim Bruder.

Ich habe einmal ein wenig recherchiert. Ich hoffe, dieses Hintergrundwissen hilft Euch, das Buch besser einzuordnen. Ja, zwischen Zwillingen kann es eine besondere Verbindung geben. Diese Verbindung kann sich auf verschiedene Weise manifestieren:

Zwillinge teilen oft eine enge emotionale Bindung zueinander. Sie verstehen sich oft ohne Worte und können sich gegenseitig sehr gut unterstützen.

Es gibt einige Berichte über Zwillinge, die telepathisch miteinander kommunizieren können. 

Zwillinge teilen oft eine besondere Verbindung, die sich nicht immer rational erklären lässt. Sie fühlen sich oft miteinander verbunden, auch wenn sie räumlich getrennt sind.

Nicht zu verwechseln mit Schizophrenie.

Zwillinge erleben viele Dinge gemeinsam, was ihre Bindung stärken kann. Zwillinge, die z.B. Frühgeburten oder schwierige Lebensumstände erlebt haben, können eine besonders enge Bindung zueinander entwickeln.

Die Verbindung zwischen Zwillingen ist ein komplexes Phänomen, das verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben kann. In den meisten Fällen ist die Verbindung jedoch positiv und bereichert das Leben der Zwillinge.

Wir erleben im Buch viele Dialoge und haben das Gefühl als Leser immer näher an die Wahrheit oder Ursache für Richards eigenartiges Leben zu kommen. Ich habe das Gefühl, dass mit jeder Therapiestunde etwas Normalität oder Gleichgewicht erzielt wird.

Das Buch zeichnet sich durch eine überraschende Entwicklung aus.

Bleibt zu hoffen, dass ich nie eine Einladung der Gruppe der Acht bekomme.

Sonntag, 18. Februar 2024

Der Tunnelbauer von Maja Nielsen

Es ist schon beeindruckend, wie schnell ein Staat agieren kann, wenn er will. Zack, steht die Mauer. Es wird völlig unterschätzt, was sich ein Staat für ansurde menschenverachtende Maßnahmen ausdenkt. Ein Regime welches durch Angstverbreitung die Leute ruhig stellt. Fans des Systems kommen auf den ersten Seiten nicht zu Wort. Ohne diese Stützen wären dem Staat die Hände gebunden. Vom Systemgegner zum Spitzel, das ging offenbar schnell - im geschilderten Fall im Buch unfreiwillig. Ich vermute, dass auch ein Großteil Gefallen daran gefunden hat, für die Stasi zu arbeiten. Einen solchen Charakter lernen wir dann auch kennen.

Das Buch macht durch einzelne Szenen, Geschichte wieder lebendig und anschaulich. Vielleicht prägen sich solche Geschichten zur Geschichte sogar besser ein, als ein klassisches Schulbuch. Dabei ist es ja auch Schulbuch konzipiert mit dem ebenfalls verfügbaren Unterrichtsmaterial.


Obwohl das System so ausgeklügelt und durchtrieben war, hat sich ein anderes System trotz Bollwerk durchgesetzt. Ende gut, alles gut?


Im Buch geht es weniger um Politik, sondern um Familien, die zerissen zwischen zwei Systemen ist, bespitzelt werden und trotzdem neue Wege zu suchen für ihre familäre Einigkeit, Recht und Freiheit.


Der Tunnelbauanschnitt fällt überraschend kurz aus. Ich hätte aufgrund des Covers, der Bilder, des Titels gedacht, dass der Bau, die Herausforderung, die eingesetzte Technik und Werkzeuge mehr thematisiert wird. Es bedarf doch einige Ausdauer solche Erdarbeiten zu machen. 

Es ist ja toll, dass es so einen Zusammenhalt gibt. Soviel gegraben, um an die Liebste zu kommen.


Die Tunnelgrabung wurde vermutlich aufgrund der Dramaturgie zusammengestrichen. Also Bankräuber finden in diesem Buch keine praktische Anleitung.


Ein paar Abschnitte geben mir Rätsel auf. Es ist schon komisch mit dem Tunnel bei irgendjemanden im Keller aufzutauchen und die Bewohner bekommen nichts mit, oder war das Gebäude leerstehend, waren sie eingeweiht?

Sind die Gefängnisse nicht alle etwas überlastet gewesen, wenn kleinste Vergehen und Hineintappen in die von der Stasi gestellte Fallen, bereits zu hhohen Haftstrafen führen?


Das Buch ist ziemlich schnell gelesen. Die Erlebnisse werden kurz und knapp ausgeführt. Mitunter entsteht bei mir der Eindruck, dass hier ziemlich gekürzt wurde, um den Spannungsbogen nicht durch zuviel Nebensächlichkeiten abreißen zu lassen. Durch Szenenwechsel erhalten wir kurze Einblicke in entscheidene Phasen im jungen Leben der Protagonisten. Etwas mehr Inhalt hätte dem Buch gutgestanden. 

Vieles von dem was ich vermisse wurde im Personenverzeichnis, Geschichts-Chronologie und Stichwortverzeichnis nachgereicht.

Grundsätzlich fühlte ich mich durch die Geschichte unterhalten, was auf mich aufgrund des ernsten Hintergrunds und mit dem Wissen um die wahre Gegebenheit unpassend wirkt. Das Buch ist wie eine Abenteuererzählung geschrieben. Doch dadurch hat es auch Chancen ein breitere Leserschaft zu erreichen.

Samstag, 17. Februar 2024

Luminarische Krieger - Band 2 von "Welt ohne Erde" von Lu C. Ohm

Anna ist ein interessanter Charakter. Auf der einen Seite eine Kämpferin, auf der anderen eine Getriebene, die nicht viel entgehenzusetzen hat, wenn andere sie zu lenken versuchen. Es fühlt sich gerade so an, als brauche sie eine Abhängigkeit, die ihr eine Orientierung gibt.

In diesem Buchteil lernen wir neben Anna, auch ihre Feinde besser kennen, sowie Magie. Lu C. Ohm überzeugt erneut mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil. Sie schafft es, komplexe Welten und Charaktere detailliert und lebendig zu beschreiben, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Alle Erlebnisse von Anna zusammengenommen muten so unwirklich wie auch phantasievoll an, um für andere glaubhaft zu sein. Natürlich darf eine Fiktion auch fiktive Entwicklungen beinhalten. Und ja da draußen im weiten Universum mag es auch Planeten und Aliens geben, die auf uns magisch wirken.

Die Welt der Luminarischen Krieger ist reichhaltig und detailliert. Die Autorin erschafft eine Vielzahl von unterschiedlichen Planeten und Kulturen, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben. Die unausgesprochene Frage ist, wodurch und warum wird ein Volk als Feind wahrgenommen.

Mit einer offenen Einstellung sollte man das Buch lesen und sich überraschen lassen, dass nicht immer alles wie erwartet abläuft, und sich Anna so verhält, wie wir das tun würden. Wobei, was würden wir für ein hohes Kopfgeld tun? 

Die Geschichte ist voller Action, Spannung und unerwarteter Wendungen, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem halten.

Welt ohne Ende, Krieg ohne Ende, es bleibt also spannend, wie die Reihe weiter geht.

Das Buch ist separat lesbar, es ist aber empfehlenswert, den ersten Band der Reihe zuerst zu lesen. "Luminarische Krieger" ist ein Buch für alle Fans von Science-Fiction, Fantasy und Abenteuer.