Montag, 8. März 2021

Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -: Damit die Arschlöcher nicht immer gewinnen von Joe Martin

Glückliches und gesundes Leben durch Systemverbesserung

Die ersten Abschnitte erklären, was dem Leser der Werke aus der Respektbuchreihe erwartet. Viele komplexe, politische, sozialkritische, geschichtliche Sachverhalte werden in einfachen, aber direkten Worten vom Autor angesprochen.

In dem vorliegenden Band "Damit die Arschlöcher nicht immer gewinnen" fehlt eigentlich nur unser Kopfnicken. Der Titel ist gewagt. Mit "Arschlöcher" bezeichnet er Menschen, die keinen Respekt haben, auszubeuten und zu zerstören. Kennt ihr solche?

Der Autor erklärt in diesem Buch unser Wirtschaftssystem. Nein, nicht wie ich beim Wirt ein Bier bestelle. Es geht um dieses menschgemachte Regelwerk, das unsere Wirtschaft von einem Höhenflug zum nächsten lenkt. Dieses Wirtschaft hätten wir längst nicht selbst im Griff, sondern vielmehr es uns.

Ich versuche nachfolgend kurz die Buchinhalte zusammenzufassen - zumindest die, die mir noch im Gedächtnis haften

Es wird in der Wirtschaft nicht investiert, sondern gezockt. Beispielsweise versteht keiner mehr, was er an Aktien kauft. Kennen wir das Unternehmen wirklich gründlich genug, um Unternehmensanteil besitzen zu wollen? Wie dem auch sein, wenig verbindet der klassische Investor mit seinen Werten, wenn er eine Transaktion tätigt.

Wer mehr Gewinne oder Einkommen erzielt hat, ist angesehen und mächtig. Diese Position der Stärke wird natürlich genutzt. Klar, denn im Grunde streben wir alle nach "Mehr". Was soll man auch mit "Weniger" kaufen? "Weniger" ist meist ausverkauft.

Das "Mehr" führt zu Blasen. Jeder leistet seinen Beitrag bis die Blase platzt. Natürlich geschieht dies nicht einfach so, sondern von denen, die gezielt die Nadel ansetzen. Das können politische Akteure, Terroristen.oder gewichtige Konzerne sein. Sie bestimmen den Zeitpunkt und haben längst die eigenen Fälle ins Trockene gebracht. Die Daten der breiten Masse zeigt ihnen rechtzeitig günstige Ausstiegszeitpunkte für Gewinnmitnahmen an.

Nicht alles an dem Kapitalismus muss verteufelt werden. Der Autor schlägt vor, dass ein Teil der Gewinne durchaus abgezwackt werden sollte, um nachhaltige Projekte zu fördern. Der Staat sollte gezielt steuern und nicht nur die Steuergelder sinnlos verzocken.

Das Buch läuft Gefahr, die Hauptbotschaft, nämlich die Beantwortung der drei Fragen, in dem Wortschwall der Ausführungen zu verlieren:
  • Geld, wo kommt es her?
  • Wer bekommt es?
  • Gibt es besser Geldsysteme? 

Es finden sich sehr viele Situationsbeschreibungen in dem Buch. Im Verhältnis dünn wird es, wenn es darum geht, konkrete praktisch umsetzbare Handlungsempfehlungen für meinen Wirkungsbereich zu geben.

Uns Menschen sollte nach der Empfehlung des Autors ein moralischer Kompass leiten. Bei allen Entscheidungen und Gesetzen sollten wir das Tierwohl, die Natur, andere Menschen berücksichtigen.

Ein Beispiel ist der tägliche Einkauf. Kaufen wir Eier aus Käfighaltung, weil es billig ist, oder nicht? Legen wir plastikverpacktes Billigfleisch in den Einkaufswagen, oder nicht? Geben wir, auch ohne Gegenleistung zu erwarten, oder nicht?

Der Autor versteht dieses Buch nicht als kommunistische oder sozialistisch angehauchte Kampfschrift. Es ist kapitalistisch. Systemverbesserung ist ihm wichtig, nicht die Abkehr, aber auch nicht das derzeitige Raubtier-, Casino-, Turbo-Kapitalismus. Mehr Herz würde er sich darin wünschen. Und wo wir gerade beim Wünschen sind, ich hätte mir ein hübscheres Layout der Buchinhalte vorgestellt, mit grafischen Veranschaulichungen, Diagrammen, u.v.m. um das Erscheinungsbild aufzulockern.

Das Buch macht auf jeden Fall Lust, auch weiteren Büchern aus der Respektreihe Respekt zu zollen. Möge aus Worten Taten werden.

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