Das Buch "Anthologie" von Jürgen Zwilling ist eine spannende Zusammenstellung von Themen und Blickwinkeln, wie wir Menschen uns die Natur zu nutzen machen, wie wir uns verhalten und mit all dem schädigen. Wobei eigentlich schädigen wir die Natur gar nicht, sondern uns selbst. Der Autor kommt überraschend zu dem Schluss, dass die Natur nicht zerstört werden kann. Nehmen wir das Zusammenbrechen aller Systeme an. In dieser Situation ist es hochwahrscheinlich, dass die Natur uns überleben wird, vermutlich wird sie sich erholen. Trotzdem, so denke ich, wird auch die Menschheit überleben. Es gibt genug resistente und anpassungsfähige Menschen. Ein Paar reicht. Die Entwicklung der Menschheit wird wieder oder erstmals bei Adam und Eva beginnen.
Jedenfalls ist es ein ewiger Kampf, den keine Seite gewinnen kann. Weder wird die Natur den Menschen los, noch der Mensch die Natur. Das sind zumindest meine Gedanken dazu. Das Buch ist gerade dazu geschrieben, sich selbst Gedanken zu machen. Nach jedem Kapitel fordert der Autor auf eine Denkpause einzulegen und in die Natur zu gehen. Es ist ein idealer Ort, um über das unser Leben nachzudenken und unser Verhalten zu reflektieren, sowie Zusammenhänge zu verstehen.
Ich selbst nutzt das Waldbaden jeden Tag. Ich kann den Autor gut verstehen, wenn er schreibt, wie die Forstwirtschaft stetig den Wald und seine Diversität vernichtet. Die Menschheit sieht zu, wie Baum um Baum verschwindet und jammert über das Klima.
Das Buch umfasst poetische Gedichte, schlüssige Herleitungen mit erschreckenden Fakten, die bestätigen kann, sowie weist schöne Photos aus. Teilweise sind diese etwas klein geraten und leider im Schwarz-Weiß, aber immerhin, es lockert das Buch auf.
Die Gesetzgebung wird im Buch angesprochen, sowie Glaubensätze. Das Buch ist jedoch mitnichten an Sektenführer und Kleriker gerichtet. Es geht vielmehr um das erklären von Hintergründen. Möglicherweise lässt sich mit tieferen Verständnis auch mehr Sorgsamkeit im Alltag erzielen.
Die Dialoge mit dem Naturgeist fand ich originell. Seine Weisheit sei gepriesen.
Der Leser findet viel Philosophie in den Buch. Was ich nicht entdeckt habe, sind Handlungsempfehlungen für unseren Alltag. Nun, es gibt welche, aber die sind morgen wieder vergessen. Man soll die Natur so hinterlassen, wie man sie erleben will und seid nett und friedvoll miteinander. Macht Euch den Planeten nicht zum Untertan. Solche Empfehlungen sind eher nicht geeignet für ein Umdenken eines Umweltsünders.
Doch ich bin ein Mensch der Hoffnung. Bücher wie diese zeigen, dass quer durch die Generationen sich etwas formt, den sich Regierungen nicht mehr verschließen können. Der Mensch bekommt seine Flausen noch ausgetrieben, entweder durch die Gesellschaft oder durch die Natur.
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