Das Buch bietet gleich zu Beginn eine Karte, die uns schon erahnen lässt, dass der Autor C.J. Knittel nicht einfach nur eine Fantasy Geschichte erzählen will, sondern für uns eine ganze Welt aufbaut. Mittlerweile gibt es ja mehrere Tonkari Bände, doch diese Geschichte ist in sich rund und abgeschlossen.
Der Titel des Buches "Tonkari - Der lange Marsch" deutet schon an, was uns an Handlung erwartet. Der Autor erzählt uns von einer abenteuerlichen Reise eines Mannes, der dem Alltag entfliehen will, um so seine Welt mit eigenen Augen zu erkunden. Zum Glück können wir als Leser mit auf die Reise gehen und so verschiedene Städte, Dörfer, Bewohner, Kulturen, Tiere, Berufe, gute und schlechte Gesellschaft kennen lernen.
Tonkari steht für die Rasse der Igelmenschen, die quasi sehr naturverbunden lebt, an Geister glaubt, Traditionen hochhält und eher den Menschenkontakt vermeidet. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Man könnte fast meinen, der Autor verarbeitet bekannte Themen in dem Buch die es auch in unserer Welt gibt, wie Burnout, Selbstfindung, Abenteuerlust, Ausweisung, Konfliktbewältigung, Freundschaft, Familie, Beruf vs Berufung, Tradition, Verlust. Die Hauptfigur stellt für sich die Weichen und trifft folgenschwere Entscheidung bezüglich seines Lebensweges. Man lebt schließlich nur einmal und was in Büchern geschrieben steht, entspricht häufig nicht der Wahrheit.
Daher macht er sich auf und sieht recht schnell, dass die Reise nicht umsonst ist. Erstens muss er Geld hinzuverdienen durch Tagelöhner-Arbeit und zweitens gewinnt er an Erfahrung, die ihn dazu verführt die Reise zu verlängern - trotz allem was ihm unterwegs passiert.
Eine Weisheit des Buches ist, dem Leser vor Augen zu führen, dass ein Volk oft sehr eigenartig und fremd erscheinen mag, doch trotz offensichtlicher Unterschiede gibt es in Wirklichkeit überwiegend Gemeinsamkeiten. Vorurteile und fremde Berichterstattung mögen uns davon abhalten, die Wahrheit zu erkennen.
Die Geschichte lebt von der Scari Welt und den Entdeckungen und Ereignissen. Was mir fehlt, ist die Komplexität der Handlung. Es taucht immer wieder ein Bösewicht auf. Das ist quasi schon vorhersehbar und auf die Dauer langweilig. Wer dies ignoriert, kann mit dem Buch dem eigenen Alltag eine Zeit lang entfliehen und aussteigen, um auf einer langen Reise mit der Hauptfigur des Romans und seinen Igelmenschen-Freunden mannigfaltige Abenteuer bestehen.
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