Samstag, 24. November 2018

Maria, ihm schmeckt es nicht! von Jan Weiler


Erschienen bei Ullstein 2004

Jede Nationalität hat ihre Eigenheiten. Jan Weiler erzählt äußerst amüsant von seiner italienischen Sippe. Seine Frau hat sie alle mit in die Ehe gebracht. Der lockere Humor macht sehr viel Freude.
Man lernt, dass quasi jeder 2. Maria und Antonio heißt. Was zu großer Verwirrung führt, wenn Jan Weiler den Stammbaum der Familie seiner Frau erklärt. Verstanden habe ich nicht alles, es war aber köstlich zu lesen.
im Laufe der Geschichte wird man in die Familie eingeführt und lernt die Macken eines jeden Verwandten kennen. Oma Nonna Anna kneift gerne in die Wange und fordert Jan immer wieder zum Essen auf. Bis der Satz fällt, Maria ihm schmeckt es nicht, musste der arme Autor schon viele  Mahlzeiten über sich ergehen lassen, obwohl der Bauch schon mehr als gut gefüllt war.

In einzelnen Episoden liest man humorvolle, aber auch schwierige Situationen. Wenn der Schwiegervater Antonio von seiner Lebensgeschichte aus der Jugend erzählt. Wie es für ihn als junger Mann war, als Immigrant nach Deutschland zu kommen und mit den Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, als Ausländer Fuß zu fassen. Es war nicht leicht, Akzeptanz zu finden und für seine Frau ein schönes Haus zu finden.

Man bekommt sofort Reiselust und möchte nach Italien, das Land und die Leute machen neugierig.

Es ist eine Geschichte, die sich schnell liest, verpackt mit Vorurteilen, Argwohn, tiefe Freundschaft, Familienzusammenhalt und die Kunst, alles Negative in bunte Zuckerwatte zu verpacken und stets zu jedem freundlich zu sein.

Mir hat es großen Spaß  bereitet und konnte mir die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen.
Als Deutscher hat man es nicht leicht Italien, aber umgekehrt ist es genauso.

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