Erschienen bei Ullstein 2004
Jede Nationalität hat ihre Eigenheiten. Jan Weiler
erzählt äußerst amüsant von seiner italienischen Sippe. Seine Frau hat sie alle
mit in die Ehe gebracht. Der lockere Humor macht sehr viel Freude.
Man lernt, dass quasi jeder 2. Maria und Antonio
heißt. Was zu großer Verwirrung führt, wenn Jan Weiler den Stammbaum der
Familie seiner Frau erklärt. Verstanden habe ich nicht alles, es war aber
köstlich zu lesen.
im Laufe der Geschichte wird man in die Familie
eingeführt und lernt die Macken eines jeden Verwandten kennen. Oma Nonna Anna kneift
gerne in die Wange und fordert Jan immer wieder zum Essen auf. Bis der Satz
fällt, Maria ihm schmeckt es nicht, musste der arme Autor schon viele Mahlzeiten über sich ergehen lassen, obwohl
der Bauch schon mehr als gut gefüllt war.
In einzelnen Episoden liest man humorvolle, aber
auch schwierige Situationen. Wenn der Schwiegervater Antonio von seiner
Lebensgeschichte aus der Jugend erzählt. Wie es für ihn als junger Mann war,
als Immigrant nach Deutschland zu kommen und mit den Schwierigkeiten zu kämpfen
hatte, als Ausländer Fuß zu fassen. Es war nicht leicht, Akzeptanz zu finden
und für seine Frau ein schönes Haus zu finden.
Man bekommt sofort Reiselust und möchte nach
Italien, das Land und die Leute machen neugierig.
Es ist eine Geschichte, die sich schnell liest,
verpackt mit Vorurteilen, Argwohn, tiefe Freundschaft, Familienzusammenhalt und
die Kunst, alles Negative in bunte Zuckerwatte zu verpacken und stets zu jedem
freundlich zu sein.
Mir hat es großen Spaß bereitet und konnte mir die einzelnen
Charaktere sehr gut vorstellen.
Als Deutscher hat man es nicht leicht Italien,
aber umgekehrt ist es genauso.
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