Samstag, 2. September 2017

Puma Ignite Blue Depths Toreador

Der erste Eindruck als ich das Paar aus dem Karton gehoben habe, war getrübt von den chemischen Dünsten, die mir entgegen waberten. Es kann sein, dass ich jetzt ganz high bin und meine Bewertung etwas positiver ausfällt.

Der Name des Schuhs aus der Ignite Modellreihe ist Toreador, was Bullenreiter bedeutet. Die Schuhe haben tatsächlich sehr viel Dämpfung und erinnern mich ein wenig an die adidas Ultra boost. Aber nur von der Weichheit und der Sockenähnlichen Aufbaus des evoKNIT-Obermaterials.
In der Sohle ist soviel Schaum, dass ich mich in gleicher Augenhöhe wie meine Frau befinde. Der Schuh macht mich größer.

Puh, es hat erst einmal eine Weil gedauert, die Netfit Schnürung aus dem Werkszustand in den von mir gewünschten Zustand zu versetzen.

Das Interessante an dem Schuh ist, dass durch die Schnürung die Passform und die Stützung an den eigenen Schuh angepasst werden können.

Warum sollte man einen Schuh nicht gleich passend kaufen anstatt ihn später durch die Schnürung passend zu machen? Nun, die Frage ergibt sich aus der Beschaffenheit der Füße. Im Moment brauche ich links etwas mehr Stützung als rechts. Mit der Schnürung ist es kein Problem unterschiedlichen Füßen, den nötigen Halt zu geben.

Und manche Läufer haben ja auch zwei linke Füße.

Da der Läufer auf den Geschmack des Schnürens gebracht wird, wurde noch ein auffälligeres paar Schnürsenkel dabeigelegt für Leute, die der Welt ihre perfekte Schnürung präsentieren wollen.

Das Profil erscheint mir eher für Straßenläufe ausgelegt zu sein.
Ein Schuh wiegt 359g und gehört damit in die Klasse der Trainingsschuhe. Das Gewicht kommt weniger durch das Obermaterial, sondern durch die dicke Sohle zustande. Die langen Schnüsenkel können es nicht sein, eins wiegt 4 Gramm.

Also für Leute, die gewohnt sind, in ihren Schuh zu schlüpfen und gleich loszulegen ist dieser Schuh nichts. Selbst wenn die Schnürung perfekt ist, dann hat sie sich beim Ausziehen gelockert. Wir können jetzt nicht einfach an den Schnürsenkeln ziehen, sondern müssen an jedem Band uns on unten nach oben zuppeln. Meine Frau würde wahnsinnig werden. Ich nehme mir die Zeit.

Als Wissenschaftler doktere ich mit Leidenschaft an der perfekten Schnürung herum. Daher habe ich gleich nach dem ersten Lauf noch einmal die Schnürung am linken Schuh korrigiert. Das Update möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Der Schuh läuft wie erwartet sehr leise auf Asphalt - katzengleich. Die Dämpfung ist vergleichsweise wie, wenn wir auf Wolken laufen - wenn das schon jemand gemacht hat. Ich spüre, wie ein Teil der Energie beim schnellen Lauf in der Sohle verschwindet. Im Training ist mir das egal. Genauso wie das Gewicht des Schuhs, welches mir übrigens nicht negativ aufgefallen ist.

Die Lüftung im vorderen Fußraum ist gut.

Ich bin mit Trailsocken gelaufen und ohne Bandage und ich bin froh, dass der Schuh bzw. meine geniale Schnürung genügend Halt gab.

Vor meinem zweiten Testlauf war ich zum ersten mal etwas angenervt.Es gar nicht so leicht, auf Anhieb zu sehen, wo meine Schnürsenkel verlaufen und welchen ich ziehen muss, damit der Schuh seine Stabilität erhält. Bei meinem heutigen Lauf habe ich den linken Schuh offenbar etwas zu eng geschnürt. Er war zwar sehr stabil, aber Fuß ist mir eingeschlafen.

Für einen Wettkampf, wo ich keine Zeit habe, den Schuh während des Laufes nachzujustieren, ist das kein zu empfehlender Schuh. Es ist auch fraglich, ob es sich am Markt durchsetzen wird, wenn der Schuh bei jedem Lauf unterschiedliche Eigenschaften hat, je nachdem wie fest ich die Schürsenkel angezogen habe und dies erst beim Laufen merke.

Trotz allem erspart mir der Schuh die Bandage und das ist angenehm.

Nach zwei Jahren ist mir allerdings eine Schuhöse für die Schnürsenkel eingerissen. Das ist mir noch bei keiner Schuhmarke passiert und sehr ungewöhnlich. Kaufen würde ich mir die Schuhmarke nicht mehr.

Siehe auch:
10kmlauf.blogspot.com - Nützliches Netz Netfit

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