Sonntag, 8. Januar 2017

Schattenwährung Daten

Das Magazin "Auto Motor Sport" (5/2016, S.15) berichtete, dass Audi bis 2020 die Hälfte seines Umsatzes mit Digitalangeboten machen will.
Das Kerngeschäft Autoverkauf wird somit degradiert zum zweiten Standbein.

Digitalangebote leben vom Zustrom vieler Daten - unsere Daten. Durch die Auswertung und Analyse der Massendaten, lassen sich wertvolle Services anbieten.
Das ist vergleichbar mit einem Bauer, der mit seinen Kühen Milch produziert, diese an eine Molkerei liefert und von der Molkerei dann Käse kauft.
Der einzige Unterschied ist, dass der Bauer Geld für seine Milch bekommt. Okay zu wenig, aber darauf will ich nicht hinaus. Fakt ist, er wird entlohnt.

Die Anwender, die ihre wertvollen Daten bewusst oder unbewusst an Unternehmen hergeben, bekommen kein Geld.

Im für den Kunden günstigsten Fall ist der angebotene Dienst im Gegenzug für die Daten frei nutzbar. Das funktioniert ähnlich wie ein Tauschhandel. Allerdings mit dem Unterschied, dass nicht verhandelt wird
Das interessante für Kunden und Unternehmen ist, dass dies ohne Zahlung von Steuern vonstatten geht. Daten sind eine Schattenwährung.

Im für den Kunden schlechteren Fall beommt der Anwender für seine Daten nichts und er muss für die Nutzung der Digitalangebote zahlen. Welcher Bauer würde seine Milch umsonst abgeben?

Wer überhaupt zu keinem Handel Lust  hat oder den Digitaldienst Käse findet, der sollte seine Daten schützen und dem Markt entziehen. Die Nicht-Verfügbarkeit der Daten steigert deren Wert gemäß Angebot und Nachfrage. Zuviele Daten führen hingegen zur Inflation.

Aktuell lässt sich mit Daten von Anwendern noch recht viel Umsatz erzielen, in Zukunft mehr als durch Autoverkäufe.

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