Samstag, 10. Dezember 2016

Zuschauer beim Marathon Berlin 2015

Als ambitionierter Läufer konnte ich zuvor gar nicht verstehen, was Zuschauer daran finden, anderen Läufern zuzusehen. Ich laufe doch lieber selber als am Rand herumzuklatschen.




Nun, nach dem Berlin Marathon bin ich schlauer. Rechts neben mir hüpfte der miCoach Projektleiter, laufend "hop hop hop". Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so engagiert und begeistert die Leute antreibt. Für mich ist er der miCheer.
Drei Paar von diesen Luftstangen zum geräuschvollen Antreiben der Läufer hat verschlissen. Er hat sich sogar aus dem Müll noch ein paar neue organisiert. Unermütlich hat er die Leute angefeuert. Insbesondere, die langsameren, denn die Topathleten brauchen dies gewiss nicht. Die haben andere Mittel.
Ja und die Läufer haben die Anfeuerungen sichtlich amüsiert wahrgenommen. Es hat sie nachweisbar aufgeheitert. In dem kurzen Moment des Vorbeilaufens baute sich eine kurze Kommunikation auf. Manche haben zurückgeklatscht.
Beim Ruf ihres Namens haben viele einen Gang zugelegt. Völlig verbissene Läufer hatten kurzzeitig ein Lächeln auf ihren Gesicht.
Wir standen bei Kilometer 35
Die Anfeuerung ist ansteckend. Sie überträgt sich nicht nur auf die Läufer, sondern auch auf eine zurückhaltende Person wie mich. Stundenlang habe ich geklatscht und wahrgenommen, wie ein freundliches, lächelndes Gesicht mit positiven Emotionen der Läufer beantwortet wurden.
Ich hatte am Ende des Marathons das sichere Gefühl, dass unsere kleine Gruppe einigen Läufern die Bestätigung gab, dass es einen Sinn machte, was sie da tun. Wir würdigten die Leistung nicht erst nach dem Lauf, sondern bereits beim Lauf. Und das ist der entscheidene Unterschied. Am Start und am Ziel benötigen Läufer keine Anfeuerungen. Am Anfang und am Ende sind sie noch oder wieder voll mit Energie. Dazwischen ist es um so wichtiger, dass jemand sie aufbaut. Mir machte es überraschenderweise Spaß.

Durch das viele Klatschen hatte ich auch das Tagesziel auf meiner neuen miCoach Smart Fit locker erreicht. Die Stunden einer Marathonveranstaltung zählen wie acht Kilometer laufen.
Also, ich kann nur jeden ermutigen, das Anfeuern selbst auszuprobieren. Die Namen der Läufer stehen oft auf den Laufnummern. Alle Läufer haben es nicht nur nötig, sondern sie haben den Applaus auch verdient.
Fazit:
It's better to give then receive:
"The best way to cheer yourself up is to try to cheer somebody else up..."
Mark Twain

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