Samstag, 10. Dezember 2016

miCoach Fit Smart

Ein Hype in Sachen Sportausrüstung sind Activity Tracker. Sie kontrollieren uns auf Schritt und Tritt. Dies hat in erster Linie nichts mit der Überwachung der NSA zu tun, sondern es geht um eine Ansporn zu mehr Bewegung, wenn uns vorgehalten wird, wie wenig wir uns über den ganzen Tag bewegen. Viele Geräte tragen wir wie eine Armbanduhr am Handgelenk. Wird geschwommen oder geduscht, kein Problem, der Tracker ist dabei und protokolliert jede Bewegung durch Beschleunigungssensoren. Zumindest, wenn er nicht aufgeladen wird. Die meisten Geräte sind dreimal wöchentlich über ein USB Kabel aufzuladen.

Bewegt der Mensch sich zu wenig, wird er darauf hingewiesen, dass er das Tagesziel nicht erreicht. Das ist bitter und spornt den Träger dazu an, öfters aufzustehen. Natürlich kann man die Messung auch manipulieren und Bewegung vortäuschen. Selbst beim Zähneputzen registriert ein solches Gerät 30 Schritte.

Wer grob seine Aktivität über den ganzen Tag wissen will - also in Schlafphasen, im Büro, auf dem Arbeitsweg oder beim Joggen - der hat sicherlich viel Freude an den umfangreichen Statistiken, die ein solches Gerät liefert. Nachvollziehen kann ich, wenn ich für Stunden am Computer gefesselt bin, dass es gesund ist, ab und zu vom Tracker mit der freundlichen Aufforderung zu mehr Bewegung unterbrochen zu werden. Ja, es gibt eine reale Welt außer der Virtuellen und unser virtueller Freund weist uns daraufhin. Wir haben einen Körper, der die angefressenen Pfunde wieder loshaben möchte. Also, liebe Leser: Heute schon bewegt? Wie viel eigentlich und wie oft?

Seit dem letzten Wochenende bin ich stolzer Besitzer einer adidas miCoach Fit Smart. Was macht dieser Activity Tracker eigentlich und wozu sollte ich so ein Gadget zusätzlich zu meiner miCoach Smart Run Uhr brauchen?

Die Fit Smart hat folgende Merkmale:
  1. Die Fit Smart hat keinen eigenen GPS Sensor. Sie kann sich per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden.
  2. Durch ihre Beschleunigungssensoren kann die Fit Smart Schritte im Innenbereich eines Gebäudes oder in einem Tunnel messen. Somit leistet sie uns gute Dienste, wenn wir beispielsweise auf dem Laufband sind oder den Gang zur Kaffeeecke aufnehmen.
  3. Die Geschwindigkeitsangabe der Fit Smart ohne GPS ist bei mir ziemlich ungenau. Sie zeigt eine halbe Minute langsamer an, als die miCoach Smart Run Uhr. Ich habe keine Kalibrierungsfunktion gefunden, aber vielleicht gibt es sie irgendwo. Mit GPS sollte es kein Problem sein.
  4. Das Armband gibt es in verschiedenen Größen je nach Umfang des Handgelenks vom Träger. Mir hat S gereicht. Sie ist unauffälliger als die miCoach Smart Run, flacher gearbeitet.
  5. Die Fit Smart hat kein WLAN, darum muss sie die Ergebnisse per Bluetooth an die miCoach Train and Run APP übermitteln.
  6. Kalorien, die die Uhr den ganzen Tag über oder auch nachts misst, überträgt sie an miCoach. Wird parallel ein Workout gestartet über die miCoach Smart Run werden die Kalorien ebenfalls übertragen. Dies führt dazu, dass die Kalorienbilanz in Summe überhöht ist.
  7. Es ist möglich, ein Workout aus dem Trainingsplan zu absolvieren. Die Einhaltung der Pulszonen wird über die Leuchtdioden angezeigt. Diese können in vier Farben wechseln. Zusätzlich werden Abweichungen und Einhaltung des Pulsbreichs über Pfeile und Vibration angezeigt.
  8. Wochen- und Tagesziele können festgelegt werden. Der Fortschritt im Tagesverlauf wird ebenfalls über Leuchtdioden angezeigt. So weiß ich, ob ich noch etwas heute tun muss. In der APP kann ich ebenfalls auswerten, wie oft und wann ich mich bewegt habe. Ist das Soll erfüllt, erscheint ein Pokal und ein Vibrationsalarm. Was mir noch fehlt ist ein Signal, wenn ich mich lange nicht bewegt habe. Wer berufsbedingt viel sitzt, sollte sich ab und zu einmal die Beine vertreten. Das würde ich mir als Funktion bei einem Activity Tracker erwarten.
  9. Die miCoach Fit Smart ist wasserabweisend (gemäß ATM 3). Sie widersteht jeglichen Anforderungen, die mit dem üblichen Gebrauch einhergehen, wie z.B. starke Schweißbildung, Gebrauch im Freien und bei starkem Regen, als auch die Reinigung unter fließendem Wasser. miCoach empfiehlt, die miCoach Fit Smart vor dem Duschen oder Baden abzunehmen (Quelle: miCoach Handbuch).
  10. Die miCoach Fit Smart lässt sich leicht in Betrieb nehmen. Der Benutzer muss nicht umständlich ein Passwort und der miCoach Account auf dem Gerät eingegeben werden, wie es bei der miCoach Smart Run der Fall ist.
  11. Die Bedienung erfolgt über drei Knöpfe
 
Wenn ich die Wahl hätte, für welches Gerät, würde ich mich entscheiden?

Meine Antwort: Für beide! Beide haben Vor- und Nachteile.

Die miCoach Smart Run ist unabhängiger von anderen Systemen. Sie ist genauer. Zusätzlich verfügt sie über die Routing Funktion, um den gelaufenen Weg neben der aktuellen Position und den Startpunkt einzuzeichnen. Sie verfügt über ein farbiges Touchscreen, der größtenteils konfigurierbar ist.

Die Fit Smart kann hingegen den ganzen Tag betrieben werden und hat einen geringen Energieverbrauch. Während die miCoach Smart Run jeden Tag aufgeladen werden muss, hält die Fit Smart ohne Workouts locker eine Woche durch. Sie begleitet uns durch den Tag, egal in welcher Katakombe wir uns gerade befinden. Gegenüber der miCoach Smart Run ist die Fit Smart günstiger zu kaufen. Für Leute, die eher unmotiviert sind, sich täglich zu bewegen, kann die Fit Smart ein Anreiz sein, dies zu ändern, denn sie bekommen ihr tägliches Bewegungsmuster gespiegelt.

Nach dem Lesen des Beitrags ist es übrigens wieder Zeit einmal aufzustehen und die Beine durchzuschütteln.

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