Ein
Anwender hatte rechtlich eingeklagt, dass Facebook die Daten, die das
Unternehmen über ihn gespeichert hatte, an ihn herausgeben solle. Er
bekam dann von Facebook eine 496 MB große PDF-Datei mit 1.222 Seiten.
Weiß
jemand, wie dick Geheimdienst-Akten durchschnittlich sind? Ich schätze
einmal dünner als die 1.222 Seiten und weniger flächendeckender durch
die Bevölkerung. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Ich
wette, dass die Mutter und der Vater des klagenden Facebook-Nutzers
nicht soviel wissen über ihren Sohn, wenn wir sie bitten würden, alles
aufzuschreiben. Es wäre vermutlich auch nicht so aktuell.
Viele
Beschreibungen aus dieser Akte würden wir selbst gar nicht auf uns
beziehen. Wenn ich an meine Potenzialanalyse denke, hat eine Psychologin
sehr viel hinzugedichtet, wo ich überhaupt keine Grundlage erkenne. Wer
jedoch schreibt, der schafft Tatsachen für Andere.
Beispiel:
"Der Mitarbeiter hat keine Führungsqualität", wird einem Mitarbeiter
bescheinigt. Das bedeutet für ihn in Zukunft, dass er auch keine
Leitungsfunktion von seinem Arbeitgeber angeboten bekommt. Da er nicht
befördert wird, kann er auch keine Rolle als Manager ausführen.
Selbsterfüllende Prophezeiung. Deswegen ist es wichtig, was andere über
uns schreiben. Noch viel wichtiger ist, was wir über uns schreiben. Die
Datensammler dieser Welt sollen eine gute Grundlage haben, damit sie uns
auch ins rechte Licht stellen.
heise.de - - Facebook-Beiträge löschen: Wann muss ich selbst aktiv werden?
2018 steckt Facebook in der Krise. Es ist nicht mehr so leicht, persönliche Daten ohne Wissen des Anwenders zu verhökern.
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