In der fränkischen Schweiz ist der
Brauereiweg, der wohl bekannteste Spazierweg. Er ist
14,5 Kilometer lang und führt den Wanderer an verschiedenen Brauereien vorbei. Hier ist die höchste Brauereidichte pro Einwohner!
Die
Wirte klever wie sie nun mal sind, bieten einen Bier-Wanderpass an. Die
Wanderer müssen "nur" vier mal an einem Tag bei den vier Brauereien
teilnehmen und bekommen unter Nachweis von vier Stempeln der Wirte dann
eine persönliche Urkunde "Fränkischer Ehrenbiertrinker".
Also
dann mal los. Gestartet sind wir in Aufsess-Heckenhof bei der Brauerei
Kathi Bräu. Zum Einkehren war es definitiv zu früh. Nach fünf Kilometer
Wegstrecke kamen wir an eine weitere Brauerei vorbei. Diese war wegen
Urlaub geschlossen. Die nächste Brauerei hatte Montag Ruhetag. So
langsam knurrte der Magen. Wie kann es sein, dass wir auf dem
Brauereiweg laufen und alle Gaststätten auf dem Weg haben zu.
Bei
einer stehen wir vor geschlossener Tür und rätseln noch, ob diese
vielleicht geöffnet ist. Da steht auf einmal der Wirt vor uns im
Türrahmen und erzählt uns groß und breit, dass nahezu alle Gaststätten
hier Montags zu haben. Nun, das ist nicht so klever, dachten wir und
wollten schon wieder weiterziehen. Aber der Wirt witterte das Geschäft
und meinte, er könne uns Würstchen machen mit Kraut. Ja prima, das nenne
ich doch einmal Flexibilität.
Frisch gestärkt ging es dann auf die zweite Hälfte des Wegs.
Eines muss ich hoch anrechnen, der Brauereiweg läßt sich ohne Karte dank guter Ausschilderung laufen.
Wir sehen viele Felder und Wald mit wenigen Anstiegen.
Niedlicher Kletterfelsen
Die Höhle erscheint mir für uns etwas klein.
Da hat aber einer viel Zeit gehabt und aus
einem Baum einen Adler geschnitzt. So langweilig war der Weg nun auch
wieder nicht gewesen. Ich fand den Weg für die uns bekannten
Verhältnisse in der fränkische Schweiz lediglich wenig beeindruckend.
Okay, er war schön, aber die fränkische Schweiz hat soviele tolle
Rundwege mit Höhlen, Burgen, Ausblicken und bizarren Felsformationen,
dass der Brauereiweg etwas blass in meinen Augen daherkommt.
Ich
vermutete, er hat ausschließlich durch das Bier zu soviel Zuspruch und
Bekanntheit. Aber das kann ich nicht beurteilen, unser Wanderpass bleibt
leer. Es würde auch zeitlich etwas eng, wenn wir vier mal Einkehren
würden und dann noch die 14,5 Kilometer wandern.
Der Weg ist mit dem Fahrrad auch ganz gut zu erledigen, was die meisten dann auch tun werden, um Zeit zu sparen.
Essen gehen ist in der fränkischen Schweiz eine Freude. Sehr zivile Preise und üppige Portionen erwarten die Gäste.