Dienstag, 28. Juli 2015

Ja zum Wald

Unser Markt Feucht nennt sich der Markt im Grünen. Er wirbt mit dem historischen Zeidlerwesen, der seinen Ursprung hier im Bannwald gehabt hat. Die Zeidler waren damals für den leckeren gesunden Honig in den Wald gelaufen, um den Bienen den Honig zu klauen. Die Bienen wurden dann aufgrund der rabiaten Vorgehensweise allmählich weniger und die Ausbeute dementsprechend geringer. Bis zu dem Tag, wo ein schlauer Zeidler auf die naheliegende Idee kam, dass es wohl nicht die richtige Vorgehensweise sei, die Nester der Bienen zu zerschlagen, um den Honig zu gewinnen. Das Bienenvolk können sich erholen, wenn  nur eine bestimmte Menge zu entnommen würde. Gesagt, getan und Zeidler und Bienen arrangierten sich. Noch ein schlauer Bürger Feuchts kam dann auf die Idee - mit Sicherheit kein Läufer, sondern eine Couch-Potatoe - warum soll ich immer in den Wald laufen, ich kann den Bienenstamm doch mitnehmen und zu Hause bewirtschaften. Und von da an gab es immer genug Honig für die leckeren Nürnberger Lebkuchen, denn jeder Zeidler hat ein paar Bienenvölker direkt in seinem Garten.

Mit dieser Vergangenheit ist es umso unverständlicher, wenn der Rat vorschlägt, eine große Waldfläche zu entfernen, um ein häßliches Gewerbegebiet darauf zu bauen. Ich habe nichts gegen Gewerbegebiete und die verbundenen Arbeitsplätze, aber warum muss es immer Waldfläche sein. Es gibt genug brachliegendes Land, wo kein Baum wächst. Was hat die Menschheit nur gegen Wald?

Für mich steht die Entscheidung vollkommen klar. Ich kann nicht gegen die Regenwaldabholzung sein und dann vor meinen Augen zulassen, dass der Wald ersatzlos weichen muss. Beim Bürgerentscheid wählte ich "Ja zum Wald" und viele andere auch. Nachdem nun das Ergebnis der Auszählung feststeht, ist klar wir haben den Wald vorerst gerettet. Das ist ein gutes Gefühl, das kann ich Euch bestätigen.

Siehe auch:
blacksensei.wordpress.com - Der Nutzen der Wälder
dlr.de - Globale TanDEM-X-Waldkarte verfügbar

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