Eigentlich sind die Gruben von Itar ein leidvoller Ort. Wo gruselige Bedingungen und seltsame Stämme vorherrschen, wo von außen betrachtet das Menschenleben nicht viel zu zählen scheint. Dem ist aber nicht so. Dem Autor Benjamin Keck gelingt es auf amüsante Weise hier eine sehr skurrile Unterwelt mit stinkenden Charakteren zu kreieren, die sich zum einen nicht entmutigen lassen und zum anderen mit Humor, die scheinbar auswegslose Situation überspielen. Jeder in der Grube hat hier Dreck am stecken.
Der Autor nimmt den Leser gedanklich mit in die dunklen, schummrig beleuchteten Gänge, um die verborgenen Geheimnisse, und die im Dunkeln lauernden Gefahren zu erkunden. So wird das Buch zu einem Lehrstück, um das Beste aus einer Zwangslage herauszuholen. So freuen sich die Protagonisten über die kleinen Dinge, wie Birnen zum Frühstück, einen Megafurz, Muskelzuwachs und neue Freunde. Auch ein schöner im Buch verwursteter Gedanke ist, dass jeder Götterfürchtige so eine spezielle Gabe hat.
Das Buch ist schwarzhammerstark und die beste Nachricht ist, das Ende ist auch der Anfang einer neuen Geschichte mit den alten frisch gebadeten Kameraden. Das Ende ist nicht wie bei mehrteiligen Büchern wie ein willkürlich zusammengemixter Gemüseeintopf gehalten, sondern eher wie Erbeerkuchen. Auf in neues Abenteuer! Wobei ich die Gruben von Itar gerne noch weiter kennengelernt hätte, aber der Nordstamm nimmt keine Bewerbungen mehr entgegen. Doch ich bin mir sicher, dass da noch weitere Überraschungen in den tiefen Spalten behütet wären.
Das Buch ist nicht ganz so blutig, wie in den anderen Büchern des Autors, aber wie bereits ausgeführt, es ist eher wie bei Asterix und Obelix, Steineschlepperei und ein Kampfgerangel mit Verliereren. Letztlich feiern die Erfolgreichen beim täglichen gemeinsamen Stammessen. Wehe, wer da fehlt oder singt.
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