Donnerstag, 30. Mai 2024

Die Gruben von Itar: Die Palneor-Saga 1 von Benjamin Keck

Eigentlich sind die Gruben von Itar ein leidvoller Ort. Wo gruselige Bedingungen und seltsame Stämme vorherrschen, wo von außen betrachtet das Menschenleben nicht viel zu zählen scheint. Dem ist aber nicht so. Dem Autor Benjamin Keck gelingt es auf amüsante Weise hier eine sehr skurrile Unterwelt mit stinkenden Charakteren zu kreieren, die sich zum einen nicht entmutigen lassen und zum anderen mit Humor, die scheinbar auswegslose Situation überspielen. Jeder in der Grube hat hier Dreck am stecken.

Der Autor nimmt den Leser gedanklich mit in die dunklen, schummrig beleuchteten Gänge, um die verborgenen Geheimnisse, und die im Dunkeln lauernden Gefahren zu erkunden. So wird das Buch zu einem Lehrstück, um das Beste aus einer Zwangslage herauszuholen. So freuen sich die Protagonisten über die kleinen Dinge, wie Birnen zum Frühstück, einen Megafurz, Muskelzuwachs und neue Freunde. Auch ein schöner im Buch verwursteter Gedanke ist, dass jeder Götterfürchtige so eine spezielle Gabe hat. 

Das Buch ist schwarzhammerstark und die beste Nachricht ist, das Ende ist auch der Anfang einer neuen Geschichte mit den alten frisch gebadeten Kameraden. Das Ende ist nicht wie bei mehrteiligen Büchern wie ein willkürlich zusammengemixter Gemüseeintopf gehalten, sondern eher wie Erbeerkuchen. Auf in neues Abenteuer! Wobei ich die Gruben von Itar gerne noch weiter kennengelernt hätte, aber der Nordstamm nimmt keine Bewerbungen mehr entgegen. Doch ich bin mir sicher, dass da noch weitere Überraschungen in den tiefen Spalten behütet wären.

Das Buch ist nicht ganz so blutig, wie in den anderen Büchern des Autors, aber wie bereits ausgeführt, es ist eher wie bei Asterix und Obelix, Steineschlepperei und ein Kampfgerangel mit Verliereren. Letztlich feiern die Erfolgreichen beim täglichen gemeinsamen Stammessen. Wehe, wer da fehlt oder singt.

Mittwoch, 15. Mai 2024

Battlegrounds: Du bist das Spiel von Owen Harper

Ich denke, also bin ich eine KI

"Battlegrounds: Du bist das Spiel" ist ein aktiongeladener Thriller, der alt-bekannte Fragen zu KI, freiem Willen und der Zukunft der Gesellschaft aufwirft. Das Nachwort des Autors vertieft diesen Hintergrund zum Buch und lädt den Leser unfreiwillig zum Nachdenken ein - eine sehr einfallslose und einfache Lösung, um eine Buch-Handlung zu beenden. Der Autor Owen Harper spielt auf die Möglichkeit an, dass wir selbst in einer Simulation leben könnten. Er regt den Leser dazu an, die Grenzen zwischen Realität und Virtualität zu hinterfragen. Zudem thematisiert die Frage, ob künstliche Intelligenzen wie die im Buch beschriebene KI einen freien Willen besitzen können.

Mögen andere in Villabajo denken, was sie wollen, ich denke über das Buch folgendes Positive:

Gelungene Mischung aus vermeintlich tödlichem Spiel, Teenager Romantik, Waffenverherrlichung, Realität und Simulation.

Der Autor erschafft mit wenigen Seiten eine verständlich regelbasierte und atmosphärische Welt.

Die Charaktere sind gut entwickelt und handeln nachvollziehbar.

Die Geschichte ist temporeich.

...und folgendes Negative:

Das Buch ist stellenweise etwas vorhersehbar und wenig überraschend. Außer das Ende, welches ich als überraschend unbefriedigend empfand.

Der Autor regt zum Nachdenken über wichtige gesellschaftliche Themen mit KI an, doch die philosophischen und ethischen Themen sind oberflächlich behandelt. Du bist das Spiel, also denk nach, oder lass das Spiel denken. Wie man es dreht, das Spiel ist sinnlos.

Mein Fazit: 

Bei einem Simulations-Spiel mit KI Unterstützung mag der Unterhaltungswert als sinnloser Zeitvertreib hoch sein. Bei einer Kurzgeschichte, welches die Handlung eines solchen Spiels protokolliert, hält sich der Unterhaltungswert und meine Faszination in sehr engen Grenzen. 

Es könnte jedoch sein, dass die Buchidee mit selbstdenkenden Avataren, die aus dem System ausbrechen wollen in der Umsetzung eines Echtzeit-Spiels attraktiver erscheint.

Sonntag, 12. Mai 2024

Vegane Würstchen

 2 Blätter Reispapier in warmes Wasser für ein paar Sekunden legen

Füllung nach Belieben in die Mitte oder an den Rand, zusammen rollen oder falten 

Auf dem Grill nur bedingt geeignet, besser auf dem Raclette ausprobieren 




Donnerstag, 9. Mai 2024

Tage der Schatten 2: Die Geschwister von Florian Clever

Es ist mir schon beim Band 1 aufgefallen, aber jetzt auch hier. Die Cover sind ja 1A. Würde glatt wetten, dass hier KI für den Qualitätssprung verantwortlich ist. 

Die ersten Seiten des Band 2 sind sehr überzeugend. Ich war sofort in der Handlung drin und tappte mit den Protagonisten im Dunkeln. Wunderbare Ideen für die Handlung wurden eingebaut. Für mich überhaupt nicht vorhersehbar. Aber ich heiße ja auch nicht Clever. Außer die Kampfverläufe, sie verlaufen eher klassisch. 

Insgesamt ist das Buch ein ungeheuerliches Abenteuervergnügen, schon allein dadurch, dass die Charaktere förmlich aus den Buchseiten heraus zum Leben erweckt werden, mit eigenem Willen, individueller Strategie, Interessen und Handlungen. Sie erscheinen natürlich und handeln logisch. Es ist wie eine fantastische Welt, wo alles zusammenspielt.

Ich war ja schon etwas skeptisch, ob ein Autor aus der Vampir Spezis noch etwas Neues außer Blut saugen könnte. Es gibt ja schon so viele einfältige Vampir-Stories. Doch das ist geglückt, und zaubert mir ein Grinsen zusammen mit meinen spitzen Eckzähnen ins Gesicht.

Das Motto des Buches: Ungeheuer sind uns freilich nicht geheuer, doch ein Ungeheuer sein, liegt am Auge des Betrachters. Unfreiwillig werden kann es jeder. Und nicht jeder kann die Tage über seinen Schatten springen. Dabei gibt es nichts Gutes, außer man tut es. Gemeinsam.

Zupfkuchen