Der Klappentext verrät schon einmal grundsätzlich, was mich erwartet: Drogen, negative Auswirkungen und Ermittlungen. Komisch ist nur der erste Kommentar von Niklas Löwenstein, der passend mit einer Eins beginnt. Vielleicht bekomme ich eine 42, wer weiß.
Wird es ein Krimi diesmal auf Lumera? Nein, es ist eigentlich durch die Perspektivenwechsel schnell klar, wer hinter dem Syndikat steckt. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch.
Ich mag diesen Planeten Lumera mit seiner eigenartigen Tier- und Pflanzenwelt, den Bewohnern einschließlich der invasiven Arten.
Das Personenverzeichnis mag sehr hilfreich sein, denn die außerirdischen Namen der Bevölkerung sind doch etwas sperrig zu lesen. Dafür hat die Natur keine komplexen lateinischen Namen, sondern eher zusammengesetzte Worte, die es uns leichter machen, mit den Augen der Autorin zu sehen und den Reichtum von Lumera zu erkennen. Hier gibt es z.B. Flugschnecken, Kopftauscher, Schwebelibellen und vieles mehr. Ein Spaziergang im Dschungel könnte eher tödlich enden.
Wenn man mit den Kreaturen kommunizieren könnte, würden wir uns sicher heimischer fühlen und die Wesen besser verstehen. Es würde ein Leben mit der Natur ermöglichen - wenn auch nur für kurze Zeit. Man muss nur etwas einnehmen und die Natur wird einnehmend. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Jona Sheffield.
Die Natur steht im wunderbaren Kontrast zur Technik: Portale, Androiden, Healtbots, Drohnen, Drogen und Alexa.
Das Buch ist eine Fortsetzung der Lumera Reihe, aber Vorkenntnisse sind nicht unbedingt erforderlich. Es gibt zwar einen Querbezug auf das Projekt Eden, doch es taucht noch nicht einmal im Glossar am Ende des Buchs auf, da es kurz erklärt wird.
Grundsätzlich sind auch die anderen Bücher der Reihe zu empfehlen, siehe meine Rezensionen dazu.
Jedes Buch von Jona Sheffield war aus verqueren Sicht einem Schwerpunktthema gewidmet.
Zunächst dachte ich, dass es diesmal nur die Drogengeschichte wäre, aber ist die Idee für dieses Buch vielleicht von gegenwärtigen wachsenden Umweltbestrebungen inspiriert, wo Aktivisten zum Teil so leidenschaftlich mit ihren Gedanken an die Natur geklebt sind, dass sie selbstlos ihren eigenen Körper, ihre Gesundheit und berufliche Zukunft (im Syndikat unserer Welt) gefährden. Zudem bahnt sich ein Krieg an und die Welt rüstet sich. Kein Wunder, dass sich so manche Tentakel der Kidi'Dan rot färbt.
Schade nur, dass Andrew nicht in der politischen Ansprache und Wahlkampfrede erwähnt wird. Das wird der Robotergewerkschaft nicht gefallen.