Ein Sturm auf der Insel Tasmanien hat vor zwölf Jahren das Leben von Kiernan sehr verändert. Sein Bruder kam ums Leben, Schuld daran war Kiernan, zumindest sieht es sein Umfeld so.
Zur gleichen Zeit verschwand ein Mädchen. Gab es einen Zusammenhang?
Als Kiernan zurück kehrt mit Freundin und Kind, scheint die alte Schuld noch immer nicht vergessen zu sein.
Dann wird eine junge Frau tot am Strand gefunden und die Vergangenheit wird wieder hervor gebracht.
Kiernan findet sich in einem Strudel voller Erinnerungen wieder. Es tauchen auch neue Erkenntnisse auf. Die Polizei befragt die Bewohner und entdeckt lange verstecktes.
Eine Familientragödie betrifft die ganze Geschichte. Es dreht sich viel um Kiernan. Er nimmt viel Platz im Buch ein. Durch seine Präsenz verdrängt er etwas seine Freundin Mia. Auch von anderen Charakteren hätte ich gerne mehr erfahren.
Es ist eine Geschichte, die sich langsam entwickelt und erst ab der Hälfte an Spannung aufbaut.
Ich hatte eine stürmische und spannende Geschichte erwartet, es ist doch eher ein Drama um verlorene Liebe und verlorene Freundschaft. Das Genre Thriller trifft nicht zu.
Den psychologischen Tiefgang hat die australische Schriftstellerin Jane Harper gut hinbekommen. Die Stimmung zwischen Kiernan und seiner Familie ist deutlich und intensiv spürbar.
Auch das Landschaftsbild wird gut erzählt. Eine Spur zu viel von einem Mahnmal am Wasser.
Das Buch liest sich nach einigen Seiten sehr gut. Man sollte es recht zügig lesen, da es eine anfängliche Bremse hat, die sich später löst.
Insgesamt ist es eine teilweise düster wirkende Atmosphäre, durch die Feindseligkeit zwischen manchen Personen.
Diese Stimmung ist gut greifbar und wird von der Autorin recht intensiv beschrieben.
Mir hat es gut gefallen, es reicht nur nicht für volle 5 Sterne.
Dienstag, 20. September 2022
Der Sturm von Jane Harper
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