Freitag, 3. Juni 2022

Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde von Florian Gräfe

Das Cover von "Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde" finde ich prima. Die abgebildeten Raumschiffe sind eher klassisch gehalten und entsprechen eher den erdnahen Ufos, die uns immer besuchen. Dadurch, dass gleich zwei anfliegen, wirkt die Sache schon sehr bedrohlich, wohl eher eine Militäroperation.

Das Buchcover ist sofort als Science Fiction Roman erkennbar. Die Überschrift verspricht ein Abenteuer, denn ein Erbe ist immer ungewiss. Im Titel schwingt ein bisschen Hohn mit. Glorreiches Erbe gibt es nicht in dieser Zusammensetzung. Reiches Erbe ja, Glorreiches Ende, auch, oder eben Reichliches Gelobe. Jedenfalls bleibe ich für einen Moment am Cover hängen, um es zu deuten, was ja auch beabsichtigt ist.

Es geht spannend los. Dann werden weitere Erzählstränge aufgebaut. Diese sind noch als lose Fäden gestaltet und ich weiß noch nicht, wie sich alles verknüpft. Die Geschichte ist noch etwas undurchsichtig - eine kriegsentscheidende Waffe, ein Krieg, eine Entscheidung, eine entwaffnende Frau, eine glorreiche Schlacht für Freiheit und Frieden, KI, Interferenzen, außerirdische Artefakte und Sven, der wild mit den Armen fuchtelt.

Manche können ja mit Science Fiction nichts anfangen. Sie jammern beispielsweise über Raumschiffe, die Geräusche machen in einem luftleeren Raum machen. Tja, Erfahrung ist wie eine Laterne auf dem Rücken, sie beleuchtet den Weg, der hinter einem liegt. Das meinte einst der umsichtige Konfuzius.

Wie schön, dass in diesem Roman neben der Hochtechnologie auch die natürlichen Dinge, wie Cloranthustee geschätzt werden. Unklar bleibt jedoch, ob es sich um Biotee handelt.

Ich frage mich, ob die Aufständischen der Arkturischen Befreiungsfront nicht gute Gründe haben, die Regierungsform anzugreifen. Ist das All nicht groß genug für alle? Manche Egos sind offenbar größer.

Für meinen Geschmack gibt es zuviele Raumschlachten. Das ist ziemlich ermüdend für mich. Krieg geht immer mit vorhersehbaren unwiederbringlichen Verlusten daher und zeugt von der Unfähigkeit der Menschen nicht das Beste für alle zu tun, sondern das Beste für wenige.

Highlights in den Buch ist die Inszenierung einer vollstellbaren Zukunft, KIs, Servicebots, und außerirdische Trümmerfelder, die Archäologen, Ingenieure und mich gleichermaßen erfreut.

Das Ende des Buches fand ich nicht so gelungen. Es wirkt so, als hätte die Schlacht länger als geplant gedauert und dann gab es nicht viele Seiten für einen sauberen Ausklang.

Mir hat auch ein Alleinstellungsmerkmal gefehlt, der mir im Gedächtnis bleibt. Etwas zum Nachdenken oder Diskutieren. Diesen Anspruch bedient das Buch nicht, es will einfach nur unterhalten durch wilde Weltraumballerei.

In Gedanken bin ich wieder beim Trümmerfeld ausserirdischen Ursprungs. Was mag da wohl alles drin stecken? Vielleicht gibt es in den Nachfolgebänden eine andere Schwerpunktsetzung. Ich würde dies empfehlen. Weltraum-Archäologie habe ich bereits durch die "Planetenhändler" kennengelernt.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und auch die gut platzierten Erklärungen zu der dem Leser unbekannten Welt, Organisation, Politik und Technologie. Andere Zeit, gleiche Sitten und in keinster Weise wie Pantopia.

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