Montag, 29. November 2021

Piratengesindel: Inferno von Florian Clever

Schön, dass das Buch "Piratengesindel" von Florian Clever wieder mit der Szene 'Bettler und König' anfängt, denn die Geschichte mit Galdin-Grau aus dem ersten Teil will weiter erzählt werden. Es dreht sich nämlich um einen sagenumwobenen Pirat, der mehr oder weniger in diese durchtriebene Rolle hinein getrieben worden ist. Eigentlich war er ein Lebemann mit gutem Herz, behauptet der Bettler, der vorgibt, mit ihm zur See gefahren zu sein. Das einzige, was nicht passt, ist die Rachsucht an seinem Onkel, der Rauschkrautverkauf und Einsatz unerlaubter Kampfstoffe. Der rote Pfaden über alle Bände ist der Verrat seines Onkels, den der Captain, ... "ICH BIN KEIN KAPITÄN!!!", schreit Casim dazwischen, der jedenfalls die Tat nicht ungesühnt lassen will.

Was ich beachtlich, ist die Mischung aus Humor z.B. Kapitelüberschriften, die Schlachthaus, Bürokratie im Königreich, das Rum-kriegen, Schandfleck und blutige Gefechte. Und das ist noch nicht alles, es kommt noch Magie und Alchemie hinzu.

Nur ein Hinweis für alle die meinen, dass man der Möwe etwas Gutes tut, wenn man sie mit Brotkrümel füttert. Sie kann in Verbindung mit Wasser daran ersticken.

Nunja, nicht der einzige Verlust, den wir in diesem Abenteuer zu verkraften haben. Die Aufgabe, die sich Casim stellt, ist glatter Selbstmord. Seid Ihr dabei. Dann erst einmal die Seepocken entfernen und dann geht alles schneller voran.
Seepocken leben übrigens bis zu 5 Jahre und verfügen über einen tollen Kleber, der erstens das Wasser verdrängt und zweitens klebt. Versucht mal unter Wasser etwas zu kleben. 

Bezüglich des Konsums an Rum der Zimmermanns-Frau kommen mir Zweifel, ob eine Flasche Rum pro Tag sie nicht ins Jenseits befördern würde. 84 Gramm Alkohol pro Woche ist der maximale Richtwert. Scheinbar kommt hier kein 40 Prozentiger zur Anwendung, sondern ein mit Meerwasser verdünnter Fusel.

Genial, es gab eine Verfolgungsjagd auf dem Wasser, die sich über mehrere Tage auf hoher See hinzog. Ich mag den Humor und kam deswegen im Buch nur schleppend voran, zweitens wegen dem unförmigen Schiff und drittens, weil ich ständig Salzwasser in den Augen hatte. Der Captain fährt im Kreis, befiehlt "Ramn!", aber vermutlich meinte er Rum. Sicher ist, wir waren nicht auf direktem Kurs und auf hoher See gab es keine Gasse, um dem Blick der Verfolger zu entschwinden.

Das Schiff ist ebenso undicht, wie seine Besatzung. Teer zum Abdichten von Schiffen ist übrigens der älteste Kunststoff der Menschen, ebenso Pech. Noch älter ist Glück, wovon man noch mehr als Rum an Bord haben sollte.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich in Mesree ankomme. Dabei war ich hier doch schon mal - in dem Mesree der Zukunft, aber in meiner Vergangenheit. Verwirrend. Warum müssen Autoren immer so ein Durcheinander zusammenschreiben? Scherz beiseite. Ich würde gern ein bisschen weiter Rum kommen. Wie klein die gezeichnete Welt doch ist, das liegt vermutlich am Buchformat, welches keine größere Karte zulässt, die ich am Anfang des Buches gefunden habe.

Es gabt im Verlauf immer neue Schwierigkeiten für unseren Held Casim, der die Schurken anzieht, wie Haie das Blut.
Und dann hieß es zuweilen "Friede, junger Herr" und die Rechnung wurde präsentiert.

Was dem Buch etwas Tempo nimmt, ist die Reflektion nach einer bewegten Szene. Der Leser erfährt nichts Neues, schließlich haben wir alles zuvor bereits detailreich beschrieben bekommen. Das ist jedoch der einzige Rumtropfen. Ingesamt find ich das Buch noch besser als den ersten Band für den ich bereits 5 Sterne gegeben habe. Damit landet das Buch auf mein persönliches 6 Sterne Regal.

Sonntag, 28. November 2021

In ewiger Freundschaft von Nele Neuhaus

Eine Frau ist verschwunden, Pia Sander und Oliver von Bodenstein ermitteln. Die Vermisste war Programmleiterin im Frankfurter Literaturverlag Winterscheid. Ihr wurde gekündigt, worauf sie einen Autor des Plagiats beschuldigte. Je tiefer die Ermittler graben, um so mehr kommen Intrigen und einige Motive ans Licht, die für einen Mord sprechen. Als eine Leiche gefunden wird, müssen Pia und Oliver unter Hochdruck arbeiten. Der Kreis der Verdächtigen wird stetig größer, der Täter bleibt verborgen. 

Ich hatte Schwierigkeiten ins Buch zu kommen, der Anfang zog sich sehr in die Länge. Auch zwischendurch hatte ich meine Probleme, der Story zu folgen. Ich habe keinen Strang gefunden, an dem ich mich entlang hangeln konnte. Die Geschichte dümpelt vor sich hin, die Ermittlungen laufen teilweise ins Leere. Die Spannung bleibt niedrig, der Verlauf mündet in Langeweile. Da ich wissen wollte, wer der Täter ist, musste ich bis zum Ende durchhalten. Mir ist der Krimi zu sehr gewollt. Das Leben von Pia und Oliver muss unbedingt fortgesetzt werden. Auch die Beziehungsprobleme der Beiden haben mir keine besondere Unterhaltung geboten. Es war von allem zu viel. Angefangen mit den Mordmotiven, zu den Verdächtigen und den Spuren. Zum Schluss war ich froh, das Buch zu klappen zu können. Für eingefleischte Fans der Reihe ist es sicher eine gelungene Fortsetzung. 

 


 

Freitag, 26. November 2021

Winteraustern von Alexander Oetker

"Winteraustern" von Alexander Oetker, Luc Verlains dritter Fall, erschienen bei Hoffmann und Campe im Oktober 2019, 320 Seiten Zwischen Luc und Anouk entwickelt sich die Beziehung weiter. Die Zusammenarbeit klappt sehr gut, die Verliebtheit stört nicht. Im Winter läuft die Austernernte auf Hochtouren. Weihnachten gehören in Frankreich die Meeresfrüchte unbedingt auf den Tisch. Die Gendarmerie muss Patrouillen fahren, Austerndiebe sind nachts unterwegs, um die kostbaren Früchte zu stehlen. Eine Bootsfahrt zum Vergnügen endet für Luc und seinen Vater Alain mit einem Mordfall. Wurde ein Dieb zur Rechenschaft gezogen? War es Rache? Für Commissaire Verlain und sein Team heißt es stramm ermitteln, kurz vor Weihnachten liegen alle Nerven blank. Verdächtige gibt es, doch den wahren Täter zu finden, wird schwierig. Erneut reise ich nach Frankreich, um Luc Verlain bei der Arbeit zu beobachten. Er ist routiniert, sympathisch, kümmert sich liebevoll um seinen Vater und nebenbei schwer verliebt. Die Romanze zu Anouk spielt eine Rolle im Buch, steht aber nicht im Vordergrund. Der Kriminalfall hat Priorität und bietet gute Unterhaltung. Die Leidenschaft zu den Austern hat nicht jeden gepackt, mich kann man damit nicht locken. Dennoch geht es kulinarisch zu und trotzdem ich auch keinen Wein trinke, hört sich für mich alles appetitlich an. Die Leidenschaft der Franzosen zu den Austern ist spürbar zwischen den Seiten. Das Schlürfen habe ich gehört und auch das Knacken der Schale. Lebenslust und Tod liegen hier dicht beieinander. Während fröhlich gefeiert wird, bleibt auch Raum zum Nachdenken. Die Liebe zu Frankreich ist spürbar, der Autor baut die Landschaft mit ein und macht damit die Geschichte zu einem Erlebnis. Der Aufbau vom Buch ist gut strukturiert, der rote Faden geht schnurgerade über die Seiten. Selbst für Leser, die Luc Verlains Vorgeschichten nicht kennen, finden einen guten Einstieg. Kleine Wiederholungen machen es leicht, ohne erfahrene Leser zu stören. Winteraustern bietet Krimifans einen spannenden Mix.

Donnerstag, 25. November 2021

Was uns schmeckt Ein Atlas der Köstlichkeiten von Laura Gladwin

"Was uns schmeckt" von Laura Gladwin mit Illustrationen von Zoë Barker, erschienen im Insel Verlag 21.11.2021, 92 Seiten, über 1000 leckere Sachen, aus dem Englischen von Ursula Heinzelmann

Das Buch fällt sofort ins Auge, es ist groß und die bunten Leckereien auf dem Cover laden ein zum Blättern.
Ein kurzes Vorwort führt in das Buch ein, bevor es an die verschiedenen Rubriken geht.
Zunächst kommt Obst, sehr ansprechend sind die Zeichnungen der süßen und sauren Früchte. Zu jeder abgebildeten Art gibt es kleinen Text. Ich erfahre teilweise wo die Frucht herkommt und wie sie schmeckt.
Die Gemüseabteilung dürfte auch denen gefallen, die Fleisch bevorzugen.
Es sieht einfach lecker und frisch aus.

Der Vorratsschrank ist gut gefüllt, so ist für jede Mahlzeit ein Baustein da.
Zum Schluss folgen Rezepte, welche mich gleich animiert haben, was Neues auszuprobieren.

Der Atlas der Köstlichkeiten ist ein buntes und sehr vielseitiges Buch mit anregenden Zeichnungen.
Die Altersempfehlung ist ab 5 Jahre, die Kleinen können wahrscheinlich noch nicht lesen, aber die Zeichnungen begreifen sie ganz bestimmt. So wird einem Obst- und Gemüsemuffel bestimmt doch noch was schmackhaft gemacht.

Mir hat es wunderbar gefallen und kann den Atlas sehr empfehlen. Egal, ob jung oder alt, jeder wird was Interessantes entdecken.






Dienstag, 23. November 2021

Transport von Phillip P. Peterson

Ein Artefakt wird geborgen, welches sich als Teleporter herausstellt. Die Ziele sind andere Planeten, fernab der Welt.
Zehn zum Tode verurteilte Häftlinge werden als Versuchskaninchen benutzt. Unter ihnen Russell Harris, dem, wie auch den anderen Kandidaten eine Begnadigung winkt, sofern sie die Erforschung des Teleporters überleben.
Das Geheimnis des Artefakts zu lösen, scheint unmöglich. Den Häftlingen ist klar, keiner wird lebend aus der Sache herauskommen.
Ihre einzige Chance daran besteht darin, hinter die Machart des Gerätes zu kommen.
Doch wer hat es gebaut, wer steckt hinter der geheimnisvollen Maschine?

Ein interessantes Science Fiction Abenteuer habe ich gerade beendet. Das Buch liest sich schnell, der Schreibstil vom Autor ist knackig und ohne Brimborium.
Die Charaktere werden im Laufe der Kapitel vorgestellt. Sie fügen sich in die Geschichte ein und schaffen ein klares Bild.
Es wird sehr spannend, ich hatte keine Ahnung, wohin der Transport geht und was am Ende sich entwickelt.
Es gibt einige Fortsetzungen, dieses Buch kann alleine stehen. Mir hat es sehr gut gefallen, ob ich die nachfolgenden sechs Bücher auch lese, steht in den Sternen.

Es passieren merkwürdige Dinge mit dem Teleporter, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Für die Häftlinge eine Chance, mit ungewissem Ausgang.
Es ist erstaunlich, unter welchen Bedingungen Freundschaften entstehen können.
Der Autor holt aus jedem Charakter, die guten und schlechten Seiten hervor.
Manche waren mir sympathisch, andere fand ich zum fürchten. Die unterschiedlichen Eigenschaften kurbeln die Action hoch.
Ich blieb eine ganze Weile im Unklaren, wohin die Reise geht.

Phillip P. Peterson bietet mir grandiose Science Fiction Abenteuer, ich kenne Vakuum und Universum, diese Bücher fand ich absolut genial.




Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge von Aisling Fowler

Der Jägerloge hat Zwölf ewige Treue geschworen. Ihr Leben widmet sie der Ausbildung zur Jägerin. Ein Eid bindet sie an ihr Versprechen, dem Vergangenen zu entsagen und in Zukunft nur noch der Loge zu dienen.
Doch in Zwölf ruht eine Rache, die nur darauf wartet, ausgeführt zu werden.
Keiner ahnt, was tief in ihr schlummert.
Dann wird eine Mitschülerin entführt und Zwölf macht sich auf die Suche nach ihr.
Ein magischer Steinhund begleitet sie.
Eine gefährliche Suche beginnt mit ungewissem Ausgang.

Ich bin eingetaucht in ein fantasievolles Abenteuer mit magischen Wesen und sonderbaren Gestalten.
Es war zunächst etwas störend, dass die Hauptfigur Zwölf heißt. Ich habe mir die Zahl gedanklich als Namen eingeprägt, so dass es mir nicht mehr nur als Zahl in den Sinn kam. Zum Ende wird es klar, warum das Mädchen eine Zahl als Namen bekommen hat.
Zwölf ist ein starker Charakter, die sich zu einer verbissenen Kämpferin entwickelt. Ich habe es mit Spannung verfolgt, wie sich Zwölf verändert und wächst in ihrer Entschlossenheit. Es ist interessant zu erleben, was für einen Wandel die
13 Jährige durchmacht. Die Gefühle der Vergangenheit unterdrückt sie nachts mit einer besonderen Milch. Ihr innere Kampf ist bemerkenswert, Zwölf ist besessen von Rache, was ihr fast die Aufmerksamkeit nimmt.
Die Vergangenheit des Mädchens ist kursiv geschrieben, was den Lesefluss nicht unterbricht, die Gedanken von Zwölf sind enorm wichtig für das Verständnis der Wut in ihr.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd.
Sie hat sehr viel Phantasie, was das Buch zu einem Pageturner macht. Es passiert viel, dabei passt alles zusammen. Ich hatte keine Momente der Langeweile, dazu ist keine Zeit, die Szenen folgen schnell hintereinander. Die Umgebung wird bildgewaltig beschrieben, die magischen Wesen fügen sich perfekt ins Gedächtnis.
Besonders gelungen fand ich die kleinen Feuermacher. Diese Wesen sind in meiner Phantasie durch meinen Garten gesaust und haben Licht in die Dämmerung gebracht.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Mir hat das Buch sehr gefallen und kann es weiterempfehlen. Ein Jugendbuch auch für Erwachsene übersetzt von Katharina Diestelmeier.

Da ist noch viel Potenzial da, ich hoffe, die Autorin hat noch mehr Feuer im Blut. 






Sonntag, 21. November 2021

Rue de Paris von Alexander Oetker

Das Hörspiel "Rue de Paris" ist eigentlich ein Krimi, aber es passiert lange Zeit nichts Besonderes und doch wird die Erzählzeit genutzt. Es werden unauffällig alle Charaktere eingeführt. Die Aufgabe "Überzeugung von widerspenstigen Inselbewohnung" und zudem das unstete Wetter sind die ersten Schwierigkeiten für den Kommissar Luc. Dabei bleibt es nicht.

Ich fühle mich unterhalten. Aber Humor ist es nicht. Das Hörspiel enthält nichts lustiges, eher ab und zu lächerliches. Bei Verzweiflung wirkt die Sprecher-Stimme eines Manns, der eine Frau nachahmt, etwas gestellt und nervig. Auch bei Aufregung in Dialogen wird der Sprecher lauter, aber nicht emphatisch.

Ansonsten ist die Stimme sehr angenehm. Optimal fänd ich, wenn er einen französischen Akzent haben würde.

Dreh- und Angelpunkt ist eine Dorfgemeinschaft, die direkt am Wasser gebaut ist und zwangsweise umgesiedelt werden soll. 

Okay deja vu, Zwergenaufstand. Doch wartet es ab, es wird noch etwas vielschichtiger.

Ingesamt ist es ein typischer Cosy Crime mit zwischenmenschlichen Beziehungen und inkompetentem Chef. Macht aber nichts, denn alter Wein verkauft sich gut an die, die auf dem Schlauch stehen.

Alle möglichen Inselbewohner werden uns im Laufe der Geschichte präsentiert, doch die Aufklärung wird zunächst durch wilde Schlüsse gezogen, sodass ein Anwohner die fehlenden Fakten ergänzt. Ob die aber richtig sind? Ob dies wirklich bereits der Abschluss eines Fall ist? Jetzt erst wird es spannender.

Knisternd ist diese Atmosphäre alle sitzen auf dem Trockenen in einem Raum, ringsherum Wasser, und eine Leiche ist quasi im Keller bzw. Kühlraum. Der Täter ist unter den Anwesenden. 

Was ich komisch fand, als alle in einem Raum waren und quasi zugeschaut haben, wie  ein potentiell Tatverdächtiger die Beine in die Hand nahm und dann ja erstmal sich beraten wurde wie sie die Suchaktion machen, anstelle direkt hinterherzustürmen. Echt merkwürdiges Polizeiverhalten, kein Polizeiinstinkte erst einen Suchtrupp für Düne 1 und Düne 2 organisieren.

Die Instinkte sind offenbar nicht sportlicher Natur, aber dafür Kombinationsfähigkeit.

Immer wenn der Kommissar einen Verdacht hat, kommt zunächst eine Einleitung, wie "Ich habe zunächst nicht weiter darüber nachgedacht, aber dann ist mir aufgefallen ...". 

Zudem gibt es einige "Rückblendungen", wo einzelne Szenen aus der Vergangenheit eingespielt werden. Das ist ein eher ungewöhnlicher Stil in einem Krimi. Ich fand diese wenig zielführend, schließlich ergeben sich dadurch nicht wirklich neue Zusammenhänge. Sie dienen wohl dazu, um in epischer Breite Motive und Vorgänge nochmals  nachvollziehen zu können.

Insgesamt fand ich das ganze Hörspiel ganz unterhaltsam und auch informativ. So werden doch viele Details über Land, Leute und Kultur deutlich. Französisches c'est la vie und ich finde, die Geburt ist hier mit ein paar Wehen geglückt.

Freitag, 19. November 2021

Die Schule der magischen Tiere – Eingeschneit! von Margit Auer

Winter an der Wintersteinschule.
Miss Cornfield und ihre Schüler backen Plätzchen an einem Freitagnachmittag.
Das Seniorenheim bekommt die am nächsten Tag.
Fröhlich packen alle mit an, auch die magischen Tiere, wobei die eher Unfug im Sinn haben.
Vertieft ins Backen, merkt niemand, es hat angefangen zu schneien. Gegen Abend, als die Kinder nach Hause wollen, der Schreck. Die Schule ist eingeschneit!
Was nun, die Tür nach draußen lässt sich nicht öffnen.
Ein paar Kinder fürchten sich und kuscheln sich eng an ihr magisches Tier.
Miss Cornfield gibt ihr Bestes, um es den Kindern so angenehm wie möglich zu machen.
Die Nacht werden sie in der Schule verbringen müssen.
Werden die Kinder schlafen können und wie benachrichtigen sie ihre Eltern?
Der Strom ist auch noch ausgefallen!

So viel Schnee, damit hat die Lehrerin nicht gerechnet. Ihre Sorge ist begründet, doch die Schüler sind gewitzt und die Tiere sorgen für Abwechslung.
Ein weißes Abenteuer in der Wintersteinschule mit amüsanten Szenen.
Die jungen Leser können auch hier wieder etwas lernen. Vertrauen, Rücksicht und ein bisschen Mut brauchen die Schüler.
Mir hat es gut gefallen, es ist mal ein anderer Stil in der Reihe. Die Tiere verhalten sich anders. Sie sind aufgeregt und überdreht.
Miss Cornfield ist gewohnt liebevoll.
Ich mag die Reihe von Margit Auer sehr, ihr fällt immer was Neues ein.




Donnerstag, 18. November 2021

Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien 6: Hatice und Mette-Maja von Margit Auer

Endlich Ferien!
Diesmal fährt Familie Akay nicht in die Türkei, es geht nach Dänemark. Hurra, da kann Hatice schwimmen und planschen mit ihrem magischen Tier. Die Robbe Mette-Maja freut sich auch sehr, Dänemark ist ihre Heimat. Sie bringt Hatice gleich ein paar Worte Dänisch bei.
Hatice hat keine Angst mehr vor dem Wasser und ist voller Vorfreude, mit ihren Brüdern zu spielen.
Vor Ort haben Tarek und Sami keine Zeit für ihre Schwester. Sie spielen lieber Volleyball.
Wäre doch gelacht, wenn Hatice sich nicht auch ohne ihre Brüder amüsieren könnte.
Als sie auf dem Dachboden vom Ferienhaus eine Schatzkarte findet, ist ihre Abenteuerlust geweckt.
Mit ihrer Robbe geht es auf die Suche nach der Insel, wo der Schatz vergraben sein soll.

Das sechste Ferienabenteuer mit den magischen Tieren hat mir bisher am besten gefallen. Margit Auer beweist wieder, was für ein großartiges Talent sie hat.
Voll mit Spaß und guter Laune geht es durch das Buch. Nina Dulleck begleitet die Geschichte wieder mit hübschen Zeichnungen.
Für junge Leser ist die Reihe ein schöner Zeitvertreib. Die Schrift ist recht groß, der Schreibstil einfach und leicht zu lesen.
Es gibt bei den Büchern immer was zu lernen, Freundschaft wird groß geschrieben, man muss verzeihen können und auch mal seine eigenen Wünsche hinten anstellen.
Sprechende Tiere gibt es nicht, aber es ist sehr vergnüglich davon zu lesen. 

 


 

Mittwoch, 17. November 2021

Keeper of the Lost Cities - Das Exil von Shannon Messenger

Sophie hat sich erholt von dem Schrecken der Entführung. Zu ihrem Schutz wird sie fast überall hin begleitet von ihrem Leibwächter.
Sie wird Wunderkind genannt und das Mädchen, das entführt wurde. Sophie hat sich verändert, sie ist sensibler geworden, ihre Fähigkeiten muss sie ausbauen. Der hohe Rat stellt Anforderungen an sie, die schwer zu bewältigen sind.

Seit kurzem befindet sich ein Alicorn im Besitz von Grady und Edaline.
Die Adoptiveltern sind sehr besorgt und würden Sophie am liebsten einsperren im Haus.
Sophie will Black Swan auf die Spur kommen, dafür benötigt sie ihre Freunde.
Dex geht es nach der Entführung besser, seine Sorge um Sophie ist hoch, er möchte ihr helfen wo er kann.
Auch Keefe ist oft an ihrer Seite, was zu Streitigkeiten führt.
Fitz, Dex und Keefe sind kein Dreamteam.
Sophie hat genug eigene Sorgen und Probleme die sie lösen muss.
Da sind eifersüchtige Freunde eher lästig, vorallem wenn Sophie ständig rot wird.

Diese Kappeleien tauchen immer wieder auf, ich hatte die Befürchtung, es wird zu romantisch. Die Aufgaben, die Sophie erledigen muss, stehen im Fokus und machen den Hauptteil der Geschichte aus.
Um die Beziehungen untereinander zu erläutern, gehören die Kappeleien dazu.

Der 2. Teil ist sehr spannend und vielfältig. Das Exil ist ein mysteriöser Ort, dem einige düstere Szenen begleiten. Insgesamt ist es wieder bunt und voller magischer Gestalten.
Es kommen neue Wesen vor, die Fantasie der Autorin ist grenzenlos.
Die Empfehlung ist ab 11 Jahre, was wegen der farbenprächtigen Figuren und einiger amüsanter Stellen passt. Die dunkle Atmosphäre, die immer wieder aufkommt, finde ich für das Alter zu intensiv.
Ich würde das Buch eher in die Kategorie Jugendbuch einordnen.

Sophie ist tapfer und mutig und ihr gebührt Respekt. Die junge Elfe muss noch viel Lernen und noch einige Abenteuer bestehen.
Die Autorin war bereits fleißig, die Bücher erscheinen demnächst auf deutsch.
Ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt und freue mich auf die Fortsetzung. 

 


 

Montag, 15. November 2021

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine von Hazel Prior

Die 86-Jährige Veronica sieht eines Tages im Fernsehen eine Reportage über Pinguine. Ihre Neugier ist geweckt und sie spinnt den Gedanken einfach in die Arktis zu reisen und der Forschungsstation einen Besuch abzustatten. Ein paar E-Mails gehen hin und her und Veronica lässt sich von der Ablehnung der Forscher nicht beirren. Ein Flug wird gebucht und schon ist vor Ort.
Eisig wie der Schnee vor der Tür wird sie empfangen. Ihr nicht vorhandener Charme trägt nicht gerade dazu bei, dass es wärmer wird.

Ich war sehr gespannt, was mich in diesem Buch erwartet. Eine leicht vergessliche, etwas mürrische Veronica im Kreis dreier Forscher, die schwer einzuschätzen waren.
Ihre Art ist nicht sehr herzlich, Gefühle zu zeigen fällt ihr schwer.

Putzige Pinguine erweichen jedes Herz, Veronica blüht auf und ist begeistert. Genau wie ich, die Geschichte hat mir sehr berührt. Ich wäre gerne zwischen den Pinguinen gewesen um ihnen zuzuschauen.

Zwischenmenschliche Gefühle sind schwer zu deuten, dies wird in diesem Buch besonders hervorgehoben. Auf besondere Art und Weise, was das Lesen zu einem großartigen Erlebnis macht.
Am Schreibstil merke ich, wie sehr der Autorin die Natur und die Tiere am Herzen liegen. Ihre Art sprüht voller Energie durch die Geschichte.
Die Charaktere werden ausführlich beschrieben und jeder bekommt viel Platz im Buch. Dadurch wird es nicht unübersichtlich, sondern voller Leben und toller Momente. Über den Kapiteln sind kleine Symbole dem Charakter zugeordnet. Dies hat mir sehr gefallen, es passt zur der erzählenden Person.
Meine Begeisterung ist riesengroß, das Buch ist phantastisch.
Es kommen auch wichtige Themen zur Sprache, wie Tierschutz und Klimawandel.
Die Pinguine sind für Miss Veronica ein wahres Wunder.

Ich kann das Buch absolut empfehlen, es ist eine Reise in die Vergangenheit und die Zukunft. Voller Gefühl, spannender Momente und eine Prise Humor.
Ein Highlight in meinem Bücherregal.