Von Schlacht, Macht und Ohnmacht in einer Gesellschaft
Klassengesellschaft mit Oberklasse erscheint mir nicht klasse, aber dafür klasse erzählt.Der Titel "Mutantenblut" suggeriert, dass es blutig in dem Buch von Miro Sha zugehen wird. Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Wobei ich damit nicht sage, dass nicht viele Menschen ihr Leben lassen.
In diesem Roman wir mir eine neue Gesellschaftsordnung vorgestellt. Es ist quasi eine Klassengesellschaft mit einer Oberklasse, den BICORS. Die BICORS zeichnet aus, dass diese als intelligent und weise gelten. Das soll sie prädestiniert machen, um für das Wohl der Gemeinschaft zu sorgen, insbesondere der "inneren Zyrkler". Innere Zyrkler leben unter dem Schutz der Kuppel (Zyrkel) mit eigenen Klimabedingungen und vor allem ohne radioaktiver Strahlung. Sie versprechen die Ausdehnung dieser Schutzkuppel, sodass immer mehr im Komfort dieser künstlichen Welt leben können.
Die MINOR, die Mutaten, leben außerhalb der Kuppel. Dort ist nur trockenes Land und eine Strahlung, die zu weiteren Mutationen und Leid unter diesen Menschen führt.
Privilegiert sind diejenigen Völker, die in der Kuppel leben. Jedes Volk hat verschiedene charakteristische Stärken bzw. Eigenschaften, z.B. sind die SANTI die Heiler. die FORTI sind stark, die FIGURA hingegen anpassungsfähig.
Ich frage mich die ganze Zeit, wie sich so ein System aufrecht erhalten lässt. Wie kommen die Völker zu diesen Eigenschaften? Das klärt sich zum Schluss des Buches.
Eine von der Regierung nicht registrierte Diebin pendelt zwischen den verschiedenen Lebensräumen und sorgt damit für Ihren Lebensunterhalt. Sie ist die gesetzlich nicht zulässige Zweitgeborene in einer Mutantenfamilie. Die Eltern ließen sie vor den Behörden versteckt aufwachsen. Unregistriert zu sein, hilft ihr meistens in ihrem "zweifelhaften" Beruf. Doch es kommt der Tag an dem sie fliehen muss. Auf der Flucht lernt die Kyran kennen. Er ist mutig und SANI. Er unterstützt die Mutanten und die Gegenbewegung mit dem kreativen Namen "AntiSys". Diese Gruppierung kämpft gegen die Regierung.
Was mir nicht so gut gefallen hast, waren die lang ausgeführten Gedankengängen der Hauptfigur. Dadurch wurden die Dialoge textlich sehr weit auseinandergestreckt. Ich weiß, dass im Kopf einer Frau sehr viel parallel vor sich geht, dass sie denkt, tut und redet, alles gleichzeitig, aber im Buch ist alles in Serie geschaltet und das wird der Situation nicht gerecht. Kürzen wäre aus meiner Sicht angebracht, um den Fluss der Dialoge aufrecht zu halten.
Gefallen hat mir, dass sich eine kleine Gruppe einem übermächtigen gut organisierten, sowie durchtriebenen System gegenüberstellt.
Auf welche Seite würdet Ihr Euch schlagen? Ein Leben im Wohlstand und Schutz oder draußen in einer zerstörten Welt? Ach, Ihr glaubt, Ihr habt die Wahl?
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