Wer kennt nicht des Schriftstellers Hemingways flotte Sprüche?
"Ich versuche in all meinen Geschichten, das reale Lebensgefühl zu vermitteln, das Leben nicht nur darzustellen oder zu kritisieren, sondern es wirklich lebendig zu machen.“
Ernest Hemingway
In diesem Roman erhalten wir Einblick in das Leben dreier Künstler. Durch ihre Dialoge werden die Romanfiguren und ihr Umfeld in meinem Kopf lebendig. Ich habe das Gefühl, diese Typen gibt es wirklich.
Nur, warum muss ich dabei sein? Achso, ja weil es keinen treueren Freund gibt als ein Buch. Das meinte zumindest Ernest Hemingway.
Zu Beginn der Geschichte wird ein ganz anderes Zitat von Hemingway vorangestellt und in der Tat macht es deutlich, wie schwer es ist, Erfolg als Schriftsteller zu haben. Noch schwerer ist es allerdings Schriftsteller davon abzuhalten meine Rezension kommentieren, schon gar nicht Ernest. Ignoriert ihn einfach. Bei einem Schriftsteller ist es schwer, den Mund zu verbieten. Er schreibt.
Jedenfalls finden sich die Buchgesellen, eine Frau und zwei Mann, in einer Art virtuellen Café zusammen und kommunizieren über ihr Handwerk, dies und das.
"Wir sind alle Gesellen in einem Handwerk, in dem nie jemand Meister wird.", kommentiert Ernest ungefragt.
Jeder in der geselligen Runde befindet sich zu Hause. Die eine mit verhungerten ausgestopften Hasen, der andere mit 20er-Jahre Ambiente im Hintergrund, oder einer leeren Wohnung, um nur ein paar Eindrücke zu schildern.
Ihr müsst wissen, die "Closerie des Lilas" gab es wirklich in den 1920 Jahren in Paris. Ernest Hemingway und F. Scott Fritzgerald trafen sich dort gerne.
Die Künstler und Schriftsteller dort tranken, redeten, tranken, redeten, tranken, lallten, tranken, nuschelten usw. Jedenfalls war dieses Großereignis Vorbild für die Autorin. Sie arrangierte nun ein solches Zusammentreffen 100 Jahre später, also mit Einsatz modernster Technik und flotter Internetübertragung.
Die Freunde werden sich durch die regelmäßigen Onlinetreffen immer vertrauter. Sie werden mir vertrauter. Und ich frage mich, kann das Bestand haben, so eine Dreiecksbeziehung Frau-Mann-Mann. Da steht doch einer früher oder später am Rande, quasi offline oder nicht?
In dem Buch hat mir noch etwas gefehlt, um in meine Riege der besten Bücher aufgenommen zu werden. Zum Glück darf ich als Rezensent urteilen und muss nicht verstehen warum. Hingegen "als Schriftsteller dürfen Sie nicht urteilen, Sie müssen verstehen.", schlussfolgert Ernest blitzgeschwind.
F. Scott Fritzgerald stellt eine Sache klar: "Keine große Idee wurde jemals in einer Konferenz geboren, aber eine Menge tollkühner Ideen sind dort gestorben.". Da ist was dran.
Ja, vermutlich zu viele belanglose Dialoge, aber was gibt es zum Ende der Ende des Buches zu schreiben? Das Sternchen was beim Buch fehlte, lag nicht am Ausgang des Buches.
„Wenn sich zwei Menschen lieben, kann es kein Happy End geben.“ Ernest Hemingway
Naja, es ist nicht alles gut und ernst zu nehmen, was Ernest so meinte. Das Buch hat für mich trotzdem ein schönes Ende. Nicht durch die "Liebe", sondern weil es anders verläuft als die historische Vorlage.
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