Potz Blitz, mich trifft der Schlag - ein elektrisierender Krimi
Super, dass der Polizist und Ermittler C. Bär genauso wie ich läuft. Er ist mir auf Anhieb sympathisch. In dem Buch wird erwähnt, dass Nässe Blasen verursachen kann. Aus meiner Erfahrung ist das nicht der Fall, denn es gibt Laufsocken, die nicht soviel Wasser aufnehmen können. Durch Kompressionsmaterialien entstehen zudem keine Falten. Nur wenn Socken durch Nässe unförmig werden, verursacht das Blasen. Geeignete Laufsocken sind genauso wichtig wie die Laufschuhe. Zwar können Laufsocken auch gescheit nass werden, aber sie verlieren die Form nicht und geben das Wasser an den Schuh ab. Ein Laufschuh für nasse Angelegenheiten weist Wasserabläufe auf. Ergo, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Wobei das auch nicht ganz richtig ist, bei Blitzen heißt es vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste.
Interessant im Buch war der Hinweis mit der Schrittspannung. Das habe ich nicht gewusst. Der Krimi rettet unter Umständen mit dem angeeigneten Wissen mein Leben. Also ab jetzt Füße zusammen stellen, salutieren und Blitz abwarten.
Im Buch gibt es die unsichere Behauptung, dass Milchkühe nicht als Fleisch verkauft werden dürfen. Das ist nicht so, beinahe ein Drittel unseres Fleisches stammt von ausgemusterten Milchkühen. Insbesondere Hackfleisch wird daraus hergestellt.
Ansonsten wirkt das Buch sehr sauber und fundiert von der Autorin recherchiert. Man merkt die Zusammenarbeit der Autorin mit dem Deutschen Wetterdienst. Der Leser erfährt sehr viele interessante Details für die wir im Alltag vermutlich keinen Blick haben.
Viele Städte legen Wasserrückhaltebecken an, um die zunehmende Bebauung kompensieren zu können. In Bayern verschwinden jeden Tag 15 Fußballfelder Land. Ist die Kapazität der Wasserreservoirs ausreichend, wenn das Wetter zuschlägt. Extreme Dürre, oder extreme Niederschläge sind schließlich keine Seltenheit mehr.
Das Buch weist beiläufig darauf hin, dass es in Deutschland viele ungeschützte Orte gibt, z.B. Treibstofftanks, Pipelines, Flugzeuge, die einen Blitzeinschlag mit 100 Millionen Volt nicht standhalten würden. Quizfrage: Wie viel Volt hat im Vergleich eine normale Steckdose im Haushalt?
Richtig, 230V.
Es gibt sogar Möglichkeiten einen solchen Blitz gezielt auszulösen. Hat ein durchgeknallter Student vielleicht diese Technik in mörderischer Absicht genutzt, um gezielt Menschen die Erleuchtung zu bringen?
Ich finde es super, dass der Krimi quasi als Kulisse die Umweltsachverhalte, Einrichtungen und Gegebenheiten im Zusammenhang mit der Klimaveränderung anspricht und uns hoffentlich ein wenig sensibilisiert. Wissend können wir achtsamer und nachhaltiger leben.
Der Ermittler C. Bär tappt hingegen im aktuellen Fall im Dunkeln und lässt sich bei der Ermittlung von seinem Instinkt leiten. Doch liegt er damit richtig?
Es ereignen sich Todesfälle, die sich auf den ersten Blick durch das Wetter erklären ließen, aber es ist schon komisch, dass vor allem eine Familie betroffen ist. Und die Familie hat so eine spezielle Beziehung zu Gewittern. Manch eine Frau kommt meiner Vorstellung von einer Gewitterhexe schon sehr nahe. Es ist mysteriös, wer kann ein Motiv haben oder gibt doch letzten Endes eine natürliche Erklärung für dieses Mordswetter?
Puh, ich war froh, dass ich das Buch drinnen im Warmen und Trockenen lesen konnte. Wobei ich nicht schlecht gestaunt habe, als auf einmal Wassertropfen auf einer Buchseite waren. Mein Blick ging gleich zur Zimmerdecke. Wo kommt das denn her? Schnell hatte ich es weggewischt. Vermutlich macht die Klimaveränderung nicht vor meinen Wohnzimmer halt. Das ist mir nun klar.
Klar ist auch, dass ich mir die Krimi-Autorin Uli Aechtner merken muss, denn es sind bereits ganz viele Krimis von ihr veröffentlicht worden. Alle mit einem lustigen Titel für viele aufregende Krimistunden.
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