Donnerstag, 17. Dezember 2020
Mission: Weisse Weihnachten von Andreas Benz
Die Sonnenuntergäng, so nannten sie sich mal. Es ist eine Weile her, dass dieses Wort unter den Bewohnern des Altenheims Abendruh zur Sprache kam.
Das Leben dümpelt so vor sich hin, es gibt kaum etwas, was den Alltag auffrischt.
Da wäre die trinkfeste Inge, der narkoleptische Luky, die brummelige Frida, der ruhelose Schriftsteller Hans und die stille Maria. Immerhin treffen sich die 5 von Tisch Nr. 11 regelmäßig in einer alten Waschküche zum Dinge bequatschen.
Seit kurzem ist Maria auffällig still, sie hat Krebs. Die Anderen schmieden einen Plan, um Maria einen letzten Wunsch zu erfüllen. Maria würde so gerne noch einmal einen Sonnenuntergang im Schnee in den Bergen sehen.
Der Plan wird in die Tat umgesetzt und ein amüsantes Abenteuer beginnt. Es geht einiges schief, die Rentner müssen vor der Polizei fliehen und eine Flucht in die Berge scheint der einzige Ausweg aus dem Schlamassel, in den die Gäng geraten ist.
Hoffentlich gelingt der letzte Wunsch für Maria wenigstens.
Ein rasantes Tempo baut sich nach einer kleinen Durststrecke auf. Was im Endeffekt nicht schlimm ist, da es im Altenheim eben langweilig ist und den recht rüstigen Menschen wenig geboten wird. Um so mehr drehen sie auf, als es an die Umsetzung des Plans für Maria geht.
Ein humorvolles Team mit schrägem Humor und viel Freundschaft untereinander. Sie halten zusammen, komme was wolle.
Die Luft ist nicht immer gut, da viel geraucht wird und auch gestritten. Es kommt ein wenig Wehmut auf, wenn sich die Gäng in Gedanken in der Vergangenheit verliert, aber der Humor überwiegt und macht das Buch zu einem wunderbaren Lesevergnügen.
Es ist auf jeden Fall eine Geschichte, die ans Herz geht. Einer alten Frau den letzten Wunsch erfüllen, erfordert in diesem Fall Mut und einen starken Willen. Von Beidem haben die Rentner noch genug zur Verfügung.
Sehr hübsch ist der Bus vor den Kapiteln, der auch eine Wandlung bekommt.
Einziger Minuspunkt ist das Rauchen und der Alkohol, dies wird mir zu selbstverständlich dargestellt. Eine Zigarette in die Toilette werfen, geht gar nicht, dies hat mich am stärksten gestört, daher 4 Sterne von mir.
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