Der Meister antwortet: "Seit ich keinen Zielort mehr habe, verlaufe ich mich nicht mehr!"
Mein Garmin Fitness Ratgeber ist aktuell sehr nervös. Bei jedem Training bekomme ich eine Auszeichnung "Unproduktiv". Gestern habe ich die höchste Auszeichnung bekommen in Blutrot: "Übertraining".
Vermutlich ist es tatsächlich ungewöhnlich für die Garmin App, wenn jemand an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden einen Marathon läuft.
Nun, aktuell vertrage ich die Extremläufe sehr gut. Lange Tapering- und Erholungsphasen sind gefühlt nicht notwendig. Sicher ist es eine Gradwanderung, aber die beherrsche ich. Ich habe gutes Schuhwerk. Ich bin zudem unglaublich in Form, wie noch nie, doch zugegeben es wird Zeit, die Wochenleistung wieder etwas zurückzufahren.
Die meisten Menschen haben ein Problem, dass sie zu wenig Sport machen. Ich hingegen mache definitiv viel Sport. Ob es zuviel ist, dass muss ich selber entscheiden. Ich laufe nicht selbstzerstörerische Wettkämpfe, sondern nach Körpergefühl. Trainingspläne betrachte ich als Orientierung und spielerische Komponente, um Abwechslung zu haben. Gerade das persönliche Gefühl und die Erholung kann der Garmin Coach noch sehr schlecht determinieren.
Ich bin gespannt, ob sich das noch einspielt, nachdem ein ganzes Jahr Workouts von Garmin analysiert werden kann. Aktuell kann Garmin ja nur auf die zurückliegenden 2 Monate zurückblicken. Und die sind in der Tat ungewöhnlich, auch für mich.
Es gibt bei Garmin noch keinen Marathon Plan (oder dieser ist noch nicht für mich freigeschalten, weil ich den HM Plan noch nicht abschließen konnte). Somit wird ein Garmin Coach nervös, wenn jemand intensiv für Marathon trainiert und diesen auch noch mehrmalig absolviert.
Aktuell nehme ich Hörspiele mit auf meinen Lauf, so kann ich ein "Buch" konsumieren und nebenbei einen langen Lauf absolvieren. Die Trainingszeit vergeht wie im Nu und ich freue mich auf das nächste Training, damit weiter im Buch komme.
Neulich habe ich "Männopause" gehört - Entertainment von Ralf Linus Höke. Es wurde von der Stimme von Jürgen von Lippe erzählt, wie man als Mann üblicherweise mit dem Älter umgeht und wie es von anderen wahrgenommen wird. Es war amüsant erzählt. Und es wär auch nicht so lustig, wenn es nicht auch überwiegend zutreffend wäre, wie sich die meisten Männer entwickeln.
Nun, ich werde so nicht enden, sondern vollkommen unproduktiv und übertrainiert durch das Leben laufen. Nützt dies der Gesellschaft? Nein! Ist es damit nutzlos? Nein! Es nützt mir ein ausgeglichenes, glückliches und leistungsfähiges Leben zu führen für den Fall, dass es mal notwendig sein wird.
Das normale Leben lastet mich körperlich nicht aus und ich vermeide es auch, dass ich von Verpflichtungen und Aufgaben aufgehalten werde. Ich stelle fest, ich habe kein Ziel, aber verlaufen tue mich somit nicht.
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