Das Buch "Wohin die Zukunft uns führt - Das bewegte Buch" von Johannes Hackethal suggeriert, dass eine Zukunftsvorstellung im Buch skizziert und verteidigt wird. Die gibt es zwar, aber scheint gar nicht das vordringliche Anliegen des Autors zu sein, uns seine Weitsicht zu "verkaufen". Der Leser wird vielmehr durch eine Reihe von Fragen und Denkansätzen zur eigenen Kreativität angeregt.
Es gibt nicht den einen goldenen Weg in die Zukunft, es gibt diverse. Die Wege können beschritten werden mit einem ersten Schritt - ausgeführt von uns selbst.
Durch das Buch musste ich mich "durchackern", um es mit dem Worten des Autors zu schreiben und Pausen einlegen. Es empfiehlt sich, dass Buch nicht am Stück zu lesen. Ein entscheidender Satz im Crashkurs der Erd- und Menschheitsgeschichte könnte verloren gehen. Es gibt zahlreiche Andeutungen, was wohl besser für die Menschheit wäre, weniger "Chefs" ICH mehr "Volk/Familien", "Diversität"/"Kreativität" WIR. Für Menschen mit Ausdauer und Blick für Details ist das Buch eine Quelle der Inspiration.
Beinahe alles Wesentliche zur Entwicklungsgeschichte wird auf 50 Seiten komprimiert angesprochen und mit persönlichen Kommentaren und Stichworten des Autoren versehen. Das lockert den Text auf und macht ihn unterhaltsam.
Der Titel des Buches wurde aus meiner Sicht schlecht ausgewählt. Ich bin aufgrund des Titels mit einer anderen Erwartungshaltung in das Buch eingestiegen. Geduld und Gelassenheit ist beim Lesen des Buches angebracht. Die Sichtweise des Autors wird insbesondere ganz zum Schluss klarer. Das macht das Lesen der knapp hundert Seiten spannend. Es tun sich immer mehr Fragen auf, als Antworten auf. Der Leser soll sich selbst Gedanken machen.
Warum das Buch mit dem zweiten Titel aufwartet "Das bewegte Buch" ist mir nicht klar. "Das bewegende Buch" fände ich zutreffender.
In dem Buch geht es dem Autor weniger darum, dass er eine wahrscheinliche Prognose für die Zukunft abliefert und verteidigt. Der Autor motiviert vielmehr die Dinge, die uns stören, selbst zu verbessern.
Die Gedankenführung des Autors entspricht der Sichtweise eines Europäers. Die beschriebene "Jetzt-Zeit" gilt nicht überall auf der Welt. Der Großteil der Weltbevölkerung lebt nicht in der "Jetzt-Zeit". Daher ist Diversität und Kreativität von vielen Menschen wichtig, um die Zukunft zu gestalten oder zu ermöglichen.
Mehr Gelassenheit ist ein Tipp aus dem Buch, um nicht durch die vielen schlechten Nachrichten krank zu werden. Ausdrücklich ist "Gelassenheit" eher als "Dickes Fell" gemeint und nicht als Egal-Mentalität. Gelassenheit ist ein wirksames Mittel, positiv zu bleiben und sich nicht herunterziehen zu lassen. Wer alles negativ sieht, ist in der Tat ein Trottel und bewirkt das Gegenteil. Er wird von anderen Menschen gemieden. Positiv denkende Menschen haben es leichter. Sie sind nicht blind und wissen, wer einen Regenbogen haben will, muss den Regen akzeptieren. Nicht andere müssen sich ändern, sondern wir sollten mit bestem Wissen und Gewissen voran schreiten. Wobei?
Mein Lieblingszitat im Buch: "Was wären Sie (heute bereits!) bereit dafür zu tun?".
Wenn das "Was" klar ist, dann schließe ich mich der Aussage Albert Einstein's an: "Die das Privileg haben zu wissen, haben die Pflicht zu handeln".
Einfach loslegen, egal was, es muss ja nicht zwingend das sein, was wir im Buch auf dem Spickzettel finden. Seien wir kreativ.
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