Freitag, 20. Dezember 2019

Ist Platinum mehr wert als Gold?

Der World Athletics Verband hat einen neuen "Platinum" Label für Veranstaltungen eingeführt. Zum Beispiel muss ein Marathonrennen mindestens 15.000 Läufer im Ziel registriert haben. Platinum suggeriert einen Qualitätslevel, doch weiß jeder Teilnehmer, dass in einer Großstadt mehr Menschen zusammenkommen. Das macht die Veranstaltung nicht besser. Also wem hilft die Klassifizierung?
Um die Qualität geht es offenbar nicht. Das Problem ist vielmehr, dass ein erster Platz mit drei Teilnehmern nicht soviel bedeutet, wie ein erster Platz mit mehr als 15.000 Teilnehmern. Im Ranking der Athleten soll nun eine Abstufung der Veranstaltung für mehr Gerechtigkeit sorgen.
Ist es jedoch gerecht, wenn jemand eine 2h:10 Zeit bei einer kleinen Veranstaltung läuft und weniger Punkte erhält als wenn er bei gleicher Zeit in Berlin oder Frankfurt gestartet wäre?

Zudem wurden für Distanzen 15 km, 25 km und 30 km die Weltrekorde abgeschafft. Man spricht jetzt nur noch von Weltbestzeiten.

Für mich stellt sich grundsätzlich die Frage, warum komplizieren wir stets und erfinden immer neue Regulierungen? Das macht unseren Sport weder qualitativ besser, noch gerechter, noch unterstützt es  den Breitensport mit vielen kleinen Veranstaltungen, wo lokale Helden zeigen können, was in ihnen steckt.



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