Dienstag, 31. Dezember 2019

Geteilt durch zwei von Barbara Kunrath


In ihren Leben hatte Nadja schon öfter das Gefühl, es fehlt ihr etwas.
Als sie eines Tages im Radio ein Interview hört,  kommt ihr die Stimme sehr vertraut vor. Sie hörte sich an, wie ihre Tochter Lena. Diese Frau hatte den gleichen kehligen Klang,  wie auch Nadja selbst. Als ihre Tochter im Internet recherchiert,  machen sie eine unglaubliche Entdeckung.
Spontan macht sich Nadja auf und sucht Pia auf. Wie sich herausstellt,  ist sie ihre Zwillingsschwester. Nun heißt es, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Es gibt ein paar Dinge,  die nicht ans Licht kommen sollen. Die Adoptivmutter von Nadja hält sich in Schweigen oder weist Hinweise von sich, wenn Nadja Ideen hervorbringt.
Die Geschichte ist sehr undurchsichtig,  man weiß lange nicht,  wo die Suche nach der Vergangenheit hinführt.
Dadurch entsteht eine leise Spannung,  die einen an das Buch fesselt.
Es fällt Pia schwer, sich Nadja zu öffnen. Doch Nadja hat eine fast schon penetrante Art Fragen zu stellen. Was ich aber nicht als negativ empfunden habe. Für mich ist Nadja eine starke Person mit einem guten Herz.
Ihre verbohrte Art zu graben und zu fragen,  bringt ihr die Vergangenheit näher.
Was am Ende ans Licht kommt, erschüttert zwar, bringt aber auch Erleichterung,  nun die Beweggründe der Adoption zu kennen und warum die Zwillinge getrennt wurden.

Mir hat das Buch von der ersten Seite sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist locker, es gibt kaum Ausschweifungen und langweilige Szenen.
Wie Nadja reagiert,  als sie ihrer Verwandtschaft gegenüber steht, ist für mich nachvollziehbar. Der erste Schock war überwältigend, der musste erst verarbeitet werden. Mir haben die Sprünge in die Vergangenheit sehr gefallen, sie sind wichtig, um die Beweggründe zu verstehen. Das Buch entwickelt eine starke Anziehungskraft und die Spannung steigt leise an.
Es war ein sehr tiefgründiges Lesevergnügen. 

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