Morgens stand ich auf und spürte, dass mein linker Fuß auf dem Weg der Besserung ist. Auf Zehenspitzen konnte ich laufen. Ich entschied heute noch einmal einen Ruhetag einzulegen, damit der Fuß sich noch einmal erholen kann.
Ich packte daher meine Gymnastikmatte ein mit festem Vorsatz in der Mittagspause ein paar Kraftübungen zu machen. Die Mittagspause war allerdings aufgrund der Terminlage zu eng für die Sportsession.
Als ich dann abends aus dem Büro schritt fühlte sich der Fuß beinahe normal an. Ich entschied es doch noch mit einem Lauf zu probieren. Wenn es nicht geht, könnt ich abkürzen.
Es lief jedoch wunderbar. Ich lief etwas schneller, damit ich die Gelegenheit hatte mehr auf dem Vorfuß aufzusetzen. Bei der Hitze gehen Geschwindigkeiten spürbar auf die Pumpe. Dennoch klappte alles überraschend gut. Einmal meldete sich noch ein Stich und ich wurde etwas langsamer. Es war noch nicht ausgestanden, aber es ist toll am eigenen Leib mitzuerleben, wieder der Körper meinen Fuß repariert. Mir war nicht klar, was da repariert wurde, aber offenbar hatte der Körper einen Plan, wie der Normalzustand auszusehen hat. Was war die Ursache für die Verletzung? Das war mir schon klar. Es waren die drei langen Läufe, die ich hintereinander gemacht habe. Das sollte ich nicht tun, auch wenn es prinzipiell aufgrund des Trainingstands geht.
43% der Deutschen sollen sich ausreichend bewegen. Mein Gefühl sagt mir, dass diese Zahl noch zu hoch ist. Das würde bedeuten, dass jeder Kollege mindestens 10.000 Schritte jeden Tag macht. Die WHO meint, dass 75 Minuten pro Woche reichen. Mit dieser Empfehlung wäre ich nach ein paar Wochen fett wie ein Vollmond.
Eine weitere Statistik gibt mir auch zu denken.
Die Statistik zeigt, wie schwächlich die meisten Menschen drauf sind. Wer gewohnt ist bei 31 Grad im Wald zu laufen, den macht die Hitze im Büro und im Auto kaum noch was aus. Oft genug lasse ich die Klimaanlage im Auto aus. An der Arbeit gibt es keine und vermutlich ist es auch gut so, denn die Dinger haben für die Atemwege gravierende Nachteile und sie sind richtige Keimschleudern.
Laufen macht mich belastbar. Doch manchmal ist auch die Belastung für meinen Körper zu groß. Das Komische ist, dass es oft immer neue Stellen sind, die mir Probleme machen. Irgendwann habe ich einmal ein Statement von einer Profisportlerin gelesen, die meinte, dass die beschwerdefreien Tage im Jahr sich an zehn Fingern abzählen lässt. Okay, da bin ich noch lange nicht, ich müsste noch die Zehen hinzunehmen.
Heute bin ich knappe 8 Kilometer gelaufen. Ich dachte bisher immer, dass es keine Hindernisse für Läufer gibt. Im Grunde findet ein Läufer immer einen Weg. Heute bin ich jedoch regelrecht ausgebremst worden. Die BR-Radltour ging durch Tennenlohe. Auf einmal kam eine nicht enden wollende Schar von Radfahrern die Straße entlang. Die über 1.000 Radler fuhren so dicht, dass ein Überqueren und Umlaufen nicht möglich war. Ich musste warten, bis der letzte gut gelaunte Radfahrer vorbei fuhr. Vielleicht machen solche Veranstaltungen den ein oder anderen Lust, sich trotz der Hitze zu bewegen. Auf dem Rad ist die Hitze sicherlich gut auszuhalten aufgrund der Zugluft. Zudem werden die Radfahrer mit Nahrungsmitteln versorgt. Am Ende fuhr sogar ein Sanitätswagen. Diesen Komfort würde ich mir als Läufer auch wünschen
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