Qualität beim Laufen kostet Zeit. Man kann auch weniger machen, aber dann sehe ich es am Ergebnis
Das ist so wie mit vielen Dingen des täglichen Lebens, z.B. Zeichnen.
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By Mo Selim pic.twitter.com/aE3U5JFz2h
Qualität beim Laufen bedeutet auch Qual. Um schneller, ausdauernder und überdurchschnittlich zu sein, muss ich heraus aus der Komfortzone. Geschenkt wird nichts, im Gegenteil wer nichts tut, dem wird weggenommen.
Komisch ist, dass es noch keine Qualitätssiegel für Läufer gibt. Es gibt doch für alles heute Qualitätssiegel.
Die langen Läufe haben Vorteile. Vor allem führen sie mich in Regionen, wo ich bisher noch nicht gelaufen bin. Somit entdecke ich immer etwas Neues.
Der Nachteil ist, dass ab Halbmarathon-Distanz der Lauf nicht mehr so mühelos verläuft wie am Anfang.
Heute bin ich knapp 32 Kilometer gelaufen. Geplant waren 28 Kilometer. Ich bin hier und da etwas anders gelaufen als die Route vorgesehen hat. Strategisch eingeplant hatte ich einen Nahkauf-Supermarkt, wo ich eine Flasche Wasser erstanden habe. Das Rückgeld klimperte dann auf dem gesamten Rückweg wie ein großer Geldsack. Im Sherwood Forest hätte es sicher Robin Hood auf dem Plan gerufen. Es war jedoch nur 1,55 €.
Auf der restlichen Strecke lief ich noch an einem Bäcker, einen Rewe, einem Ebl Markt und einen Norma vorbei. Bei jeder Gelegenheit überlegte ich kurz, ob ich mich noch einmal kurz eindecke mit was Nützlichem. Ich entschied mich für "Weiter so".
Ein Radler hat mich unterwegs am König-Ludwig-Kanal angesprochen, ob ich Marathon laufe und dann ob ich nach Nürnberg reinlaufe. Das Erste bejahte ich und das Zweite verneinte ich. Ich wunderte mich gleichzeitig über meine Antwort. Soweit ist es schon, dass ich mich selbstverständlich als Marathoner bezeichne. Eigentlich war ich glücklich und zufrieden mit meinen 10 Kilometerläufen. Wenn ich Marathonveranstaltungen geschenkt bekomme, dann muss ich auch der Ehre wegen dafür trainieren. Nach zwei geschenkten Marathons ist es nun schwierig davon wieder loszukommen. Sehr viel Mühe und Zeit sind bis dato in diesen Trainingsstand hereingeflossen. Will ich wirklich wieder zurück auf die Kurzstrecke?
Nicht dieses Jahr, da will ich es noch einmal wissen. Und diesmal finanziere ich mir den Marathon selbst. Der kommende Winter bietet sich an, wieder für die kurzen Läufe zu trainieren. Wir werden sehen.
Das habe ich nicht alles dem älteren Radler erzählt. Der wäre mit blutenden Ohren vom Rad gefallen. Ich begnügte mich damit, seine Fragen zu beantworten. Nein, ich nahm nicht in Roth teil, erstens ist das zu anstrengend, zweitens bin ich kein guter Schwimmer. Ich mag auch noch nicht drei Sportarten an einem Tag machen.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn zufrieden gestellt habe mit meinen Antworten. Vermutlich hatte er den absolut knallharten und durchgeknallten Profi-Triathlet erwartet. Vorgefunden hat er einen Läufer, der nur läuft. Nichts anderes, einfach nur einen Schritt vor dem anderen in schneller Folge und ewig lang.
Wobei meine Reichweite heute auch begrenzt war. Wasser allein reicht offenbar nicht. Auch die Magnesium-Tablette hatte es nicht herausgerissen. Das nächste mal nehme ich einen Müsliriegel, Trockenfrüchte und/oder Smoothie mit oder kaufe mir was. Geiz ist beim langen Lauf nicht geil.
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