Samstag, 30. Juni 2018

20. Tag der Marathon Vorbereitung - Die Rennschnecke

Heute kam ich mir vor wie eine Schnecke. Nicht weil ich so langsam unterwegs war, im Grunde war es beachtlich schnell, sondern weil ich eine Schleimspur an jedem Blatt und Pfahl der sich mir bot hinterließ. Sorry liebe Waldbenutzer bitte nichts am Wegesrand verzehren. Ich lief und meine Nase lief auch. Komischerweise war es nach dem Lauf damit vorbei.

Meine Navigationsuhr hat mich wie bei vielen langen Läufen geführt. Bei manchen Strecken entschied ich spontan von der Route abzuweichen, weil mir der andere Weg besser vorkam. Und dies war in der Tat gut so. Weniger gut war die zweite Abweichung. Mein Weg hörte auf einmal auf und ich lief ein Stück zurück, um einen anderen kleinen Weg einzuschlagen. Doch dieser wuchs mit jedem Schritt zu. Laufen war nicht mehr möglich. Offenbar benutzten ihn nur Tiere und der Förster. Ich verfluchte das hohe Gras, denn die Gefahr sich eine Zecke einzufangen ist hier besonders groß. An einer Futterstelle wurde ich sogar gefilmt. Ich hatte kein Schild gesehen, dass hier im Wald Kameraüberwachung ist. Nun jetzt ist es jedenfalls dokumentiert, dass sich wieder ein Depp im Wald verlaufen hat trotz Navigation. Nun die Navi kann nichts dafür, ich wollte einfach einen anderen Pfad einschlagen als vorgegeben. So bin ich nun mal.

Mit 8min/km Geschwindigkeit kämpfte ich mich auf dem eigentlichen Weg zurück. Danach musste ich mich erst einmal von Zecken befreien. Ich habe mindestens sechs Stück gefunden. Mist, das hat sich nicht gelohnt. Soll ich die Tour abbrechen, um möglichst schnell unter die Dusche zu kommen, um mich von weiteren Zecken befreien zu können?

Ich entschied, dass die meisten wohl meine verschwitzte salzige Haut nicht mögen werden und lief weiter. Eines ist klar, das werde ich nicht noch einmal machen. Es ist besser lieber umzukehren und auf den Wegen zu bleiben. Die kleinen Biester haben mir ganz schön meinen Schnitt verhagelt.
Ich nahm wieder an Geschwindigkeit auf und lief weiter. Irgendwann stoppte ich ich sicherheitshalber noch einmal, um mich noch einmal zu untersuchen.
Ich fühlte mich frisch, sodass ich entschied, die geplanten 22 Kilometer noch etwas zu verlängern. Ich hatte ein wenig Wasser und Multivitaminsaft dabei, eine Magnesiumtablette und einen Gemüseriegel. Alles habe ich während des Laufes ganz gut vertragen.
Irgendwann kam ich am "Kalten Brunnen" vorbei, wo ich mich mit kalten Wasser säuberte. Das tat gut. Gesicht, Arme und Beine waren wieder sauber.
Am Ende der Tour waren es 26,6 Kilometer. Noch 10 Kilometer hätte ich im Tank. Aber sicher weiß ich das nicht, denn die kritische Marke ist 31 Kilometer. Ab da wird es ungemütlich. Aber das teste ich nicht heute aus.

Zu Hause habe ich mich geduscht und nach dem Duschen habe ich noch ein paar Zecken gefunden.
Große und kleine Biester versuchten sich in meine Haut zu graben. Noch mal: die 100 Meter durch das Gestrüpp haben sich nicht gelohnt - für die Zecken. Alle sind jetzt tot, hoffe ich.

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