"Wer morgens zerknittert aufsteht, hat den ganzen Tag über viele Entfaltungsmöglichkeiten."
H. Rühmann
Deswegen bin ich heute 26 Kilometer gelaufen. Eigentlich wollte ich mehr laufen, aber auf der Strecke waren doch einige Höhenmeter und ich war flott unterwegs. An einem Berg wurden meine Oberschnenkel ganz fest. Das war der Zeitpunkt, wo ich entschied die Muskeln nicht zu überspannen. Training ist schließlich kein Wettkampf. Interessanterweise nachdem die Muskeln wussten, dass es jetzt nach Hause ging und kein Berg mehr hoch, waren sie locker und geschmeidig. Die spannende Frage ist, ob Muskeln auch einen Willen haben. Könnte man mit ihnen reden und sie überzeugen, dass sich die Anstrengung am Ende lohnt. Was soll sich denn überhaupt lohnen? Ein Bier am Ende des Laufs? Das Gefühl total platt zu sein, aber dennoch seelig. Eine neue Bestzeit?
Das einzige was Muskeln interessiert ist, wieviele Risse sie noch einstecken müssen und wieviel Risse wohl das Hirn hat, was sie steuert. Im Wettkampf kommen neue Mitspieler hinzu. Adrenalin, Aufregung und Euphorie sorgen für die totale Ablenkung. Selbst Muskeln sind total von deren Austrahlung gefangen. Jedes Körperteil gibt automatisch ihr Bestes.
Hinzu kommt, dass rückblickend mir ein Marathon am Renntag kürzer erscheint. Im Training hingegen zieht es sich. Nach zwei Stunden fragt man sich, ob es nicht zu Hause wichtigerer Dinge gäbe. Oft komme ich irgendwann zu dem Schluss, es langt eigentlich. Irgendwann wird es sogar langweilig einen Fuß vor dem anderen zu setzen. Okay man kommt schon herum und man sieht schöne Dinge, aber zu Hause ist auch schön, wenn nicht sogar schöner.
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