Als
Laufanfänger hat man es nicht leicht. Die ersten drei Laufversuche
gehen zumeist nicht sehr geschmeidig von der Hand. Es ist wie bei einer
Dampflok, die sich ganz verstaubt aus einem dunklen Schuppen zurück auf
die verrosteten Gleise quält. Der Atem geht schwer, jeder Hügel ist ein
Berg und dann dieser ständige Gegenwind, hindert uns Fahrt aufzunehmen.
Noch
frustrierender ist es für Laufanfänger, wenn ein durchtrainierter
Laufkumpel, scheinbar mühelos neben einem her schwebt, während wir
schweißtreibend bemüht sind, das Schwungrad der alten Lok wieder
anzukurbeln.
Läuft’s
erst einmal, können wir mit wenig Energie und Motivation unser
regelmäßiges Laufpensum hoch halten. Eine fahrende Lok ist kaum
aufzuhalten und fährt nach Plan. Durch schöne Landschaften geht es mit
ihr mal auf und mal ab. In der Regel reicht die Energie sogar noch, um
andere Follower, Kollegen, Freunde, Familienangehörige in den hinteren
Waggons mitzuziehen. Wir Läufer brauchen das Publikum an Bord, welches
gutgelaunt Schilder wie „Lauf Du Sau“ oder „Unleash your best“ schwenkt
und wenn die Lok allzu ungestüm fährt auch einmal die Bremse zieht.
Die
Lok braucht ein wenig Kohle, die wir uns im Berufsalltag verdienen
müssen und Wasser. Ansonsten ist der Sport eigentlich ganz genügsam,
denn das Anheizen und das Schüren des Feuers geschieht mit eigener
Muskelkraft.
Ab
und zu muss etwas repariert werden und ein Halt ist fällig, aber wir
schaffen es immer wieder zurück aufs Gleis. Manchmal müssen wir
unterwegs Platz machen für die jüngeren Generationen in Form von ICE
Zügen, die an uns vorbeirauschen. Wir wissen, dass es immer schnellere
und besser ausgestattete Läufer gibt und geben wird. Wir zählen zum
alten Eisen, aber wer fährt nicht gerne mit eiern nostalgisch anmutenden
Bahn?
Wir
haben die individuellste Lok, die wir uns denken können. Sie spult
zuverlässig ihre Workouts ab. Ab und zu hören wir ein Vibrieren. Kaum zu
glauben, dass schon wieder das miCoach Lauftraining zu Ende ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen