Sonntag, 8. Januar 2017

Lebenszyklusphasen von Sportwebportalen

Softwaresysteme werden häufig mit wehenden Fahnen und übertriebener Euphorie entwickelt. Ist das System dann verfügbar, ist es hoffentlich begehrt und wartet mit einzigartigen Funktionen auf, um Marktanteile zu gewinnen. Da alles bis dahin sehr schnell gehen musste, braucht das System eine Phase zur Konsolidierung, in der ausgewählte Systemelemente kontinuierlich refaktorisiert und verbessert, sowie spät entdeckte oder neue Fehler behoben werden.
 
Dann erfolgt noch eine Finanzspritze, um all die noch nicht verwirklichten Ideen des eigenen Teams und die Einwürfe der Anwender umzusetzen.
Was Manager und Auftraggeber meistens kaum verstehen können, dass wenn jetzt der Geldhahn zugedreht wird, das System langsam aber sicher wieder abbaut. Bei einem Auto versteht sie hingegen, dass sie auftanken, nachrüsten, reparieren und warten müssen. Bei Software werden viele Systeme so auf Sparflamme gekocht, dass ein ursprünglich interessantes Konzept langsam dahinsiecht.
 
Kurz zusammengefasst ergeben sich daraus folgende Lebenszyklusphasen:
  1. Entwicklung (Time-to-Market vs. technische Qualität vs. Kosten)
  2. Einführung (Nutzerzufriedenheit, innovative Funktionalität)
  3. Stabilisierung (weniger Support, weniger Releases, Investitionsschutz, technische Stabilität, Intensivtests)
  4. Ausbau (Brownfield Approach, Usability, Portabilität, Wartbarkeit, technischer Fortschritt, Automatisierung, Assistenzfunktionen)
  5. Ermüdung (ohne Sanierungsarbeiten sinkt der Nutzen des Webportals über die Zeit)

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