Anonymous ist ein beliebter Username in vielen Foren. Beim Sportportal adidas miCoach gab es beispielsweise anonymoustheo, anonymusdrumr, AnonymousBlack, Anonymux, anonymus99
etc.. Jeder User mag sich zwar anonym fühlen, aber sobald er sich mit
dem Internet verbindet, ist er weit davon entfernt, anonym zu sein. Denn
gespeichert und analysiert wird nicht die Information, die er
preisgibt. Diese könnte ja auch nicht wahr sein. Verarbeitet wird sein
Wirken im Netz. Wo klickt er hin, welche Seiten interessieren ihn, wem
schreibt er, wievielen gefallen seine Beiträge usw.. Alle diese
persönlichen Daten würden Aktenschränke füllen, sie befinden sich jedoch
heutzutage in der Cloud von Unternehmen.
Im
13. Jahrhundert gab es einen Chronist names Anonymous am Hofe von König
Bélas von Ungarn. Dieser konnte tatsächlich noch Siedlungsgeschichte
nach seinem Gutdünken schreiben. Heute ist ein Verstecken hinter den
eigenen Worten kaum möglich. Alles ist rückverfolgbar bis zum Zimmer, wo
der Router steht.
Es gibt eine Gruppe, die sich ebenfalls "Anonymous" nennt. Es ist eine Protestgruppe die für Redefreiheit, für die Unabhängigkeit des Internets und gegen das Urheberrecht
der Schriftsteller und kämpft mit teilweise fragwürdigen Mitteln.
Hinter einer Maske erfolgt hier noch Aktionen gegen nicht mehr anonyme
Ziele.
Anonym Surfen ist nicht illegal. Doch spätestens wenn wir eine Meinung posten, ist es vorbei mit Anonymität. Anonym
sein können wir nur, wenn wir unsichtbar sind und Spuren verwischen.
Aber können wir noch agieren, gestalten, verbessern, kommunizieren, wenn
wir uns vergraben?
Ich
würde einmal schätzen, dass 90% der Sportler Anonymität
bevorzugen. Lauter Anonymous Sportler, ohne Meinung, die geduldig lesen und
sich dann wieder schlafen legen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen