Freitag, 16. Dezember 2016

Wie falsch sind Falschmeldungen?

"Das Dumme an Sportzitaten im Internet ist, dass wir nicht erkennen, ob sie der Wahrheit entsprechen."
Aquarius, römischer Feldherr, 10 v Chr

Im Moment gibt es Gedankenspiele Falschmeldungen in unserer Gesellschaft unter Strafe zu stellen und zu zensieren.
Ich stelle mir das bei Flurfunk, Biertischen und Kaffeekränzchen etwas heikel vor.
Wer soll auf die Schnelle zu einer objektiven Entscheidung fähig sein, richtig und falsch zuverlässig auseinander zu halten.

Zudem ist die Wahrnehmung, was falsch und was richtig ist, sehr unterschiedlich bei Menschen ausgeprägt.
Ein Beispiel: Für manche Menschen ist es richtig, an Gott zu glauben. Sie behaupten sogar, dass es einen Gott gibt. Andere Menschen sind überzeugt, dass der Glaube an Gott falsch ist. Es gäbe keinen Beweis, dass er existiere. Wer hat Recht? Wer darf seine Behauptung veröffentlichen?

Welche Informationsquelle können wir als seriös und zuverlässig einstufen? Autoren in sozialen Medien? Nachrichtensender? Ein gut bekannter Freund?

• Infografik: Wie zuverlässig sind Zeitungen? | Statista

Wie auch immer wir uns entscheiden, es ist falsch und richtig zugleich. Zwischen Wahrheit und Wahrnehmung können Welten liegen.

Wo Informationen fehlen, wachsen Gerüchte. Gerüchte verbreiten sich im Netz sehr schnell. Gerüchte erfüllen sich, wenn sie nur allzuoft verbreitet werden. Es gibt mittlerweile sogar eine Webseite, die versucht, Gerüchte auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen.
Aber wir wissen doch selber, wenn wir Gerüchte nur oft genug lesen und sie große Verbreitung aufgrund der Beliebtheit finden, dann besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Gerücht plötzlich Wahrheit entsteht.
Gerüchte sind nicht gleichzusetzen mit Lügen. Bei Gerüchten schwingt eine gewisse Wahrscheinlichkeit mit.
Es wäre zu kurz gesprungen, wenn wir Gerüchte nur negativ sehen. Gerüchte können dazu beitragen, ein eigenes Frühwarnsystem zu errichten. Sie geben uns Zeit, Maßnahmen für eine denkbare Situation zu überlegen.

Gerüchte sind auch in Indikator dafür, dass uns oder der Gesellschaft Informationen fehlen. Daher sollten wir Gerüchte beachten. Wir müssen nicht davor geschützt werden.

Siehe auch:
Künast gegen Fake News: Strafanzeige wegen erfundener Nachricht | tagesschau.de
Der Klassiker unter den Fake-News Portalen war der Moselkurier. Zur Zeit ist die Webseite nicht mehr im Netz.
fakenewschallenge.org
Studie der IT-Sicherheitsfirma Trend Micro
zeit.de - Seit Jahrzehnten steuern Energiekonzerne und konservative Medien eine Desinformationskampagne

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