Donnerstag, 29. Dezember 2016

Verdienen mit jedem Beitrag

Seid Ihr nicht auch immer wieder überrascht, wieviel Bedeutung Werbung zugeschrieben wird?


Wenn ein Post im Sinne eines Unternehmens mehr als 150.000 € auf einem Social Media Account mit mehr als 7 Millionen Followern kostet, wird die Summe jemals wieder eingespielt? Theoretisch können darüber 7 Millionen Menschen erreicht werden, dann sollte sich der Invest für das Unternehmen doch rentieren, oder?

Nehmen wir an, von den 7 Millionen Follower klicken 3 Millionen auf den Post und lesen ihn. 1,5 Millionen finden den Beitrag interessant. 750.000 Leser haben tatsächlich einen positiven Eindruck von der Marke, dem Service bzw. dem vorgestellten Produkt. 300.000 gehen in den Laden oder Online und entwickeln eine Kaufabsicht. 150.000 Menschen kaufen am Ende tatsächlich das Produkt. Wenn das Angebot mehr als einen Euro kostet, verdient das Unternehmen etwas mit dem gesponsorten Beitrag. Wer hätte das gedacht?

Das Problem ist nur, dass viele dieser Accounts Fake-Follower haben. Wenn am Ende von den sieben Millionen Followern nur 1 Million tatsächlich existieren, kann der Schuss nach hinten los gehen und das Unternehmen hat eine Fehlinvestition getätigt. Die Anzahl der Follower ist kein Indiz für das Erreichen einer großen Community. Die Anzahl der Interaktionen auch nicht, denn die können von Bots ausgelöst werden. Die selben Bots können auch Kommentare verfassen. Somit kann ein Unternehmen nicht auf das mit einem Account verbundene Zahlenwerk vertrauen. Trotzdem lassen sich Entscheider gerne von Zahlen beeindrucken und blenden.

Anstelle 150.000 € für einen Post auszugeben, würde ich 1 € für einen Post auf 150.000 "kleineren" Accounts mit 60 Followern investieren. Das so erreichte Gesamtnetzwerk von 150.000 Accounts wäre dann 9 Millionen. Die Follower dieser Accounts wären überwiegend menschlicher Natur.

Immer mehr Anwender suchen für Sportbeiträge bei YouTube auf. Von 2012 - 2015 soll sich laut "Think with Google" die Anzahl auf 265% erhöht haben.

Wer Bücher schreibt, der zählt als Schriftsteller. Doch nur jeder hundertste Schriftsteller kann von seinen Einkünften durch seine Bücher leben.
Die Einkünfte sich auch recht unterschiedlich. Wenn das Buch gut ankommt, dann gibt es kurz nach Erscheinen einen Geldsegen, der dann jedoch im Zeitverlauf sich abmildert. Schriftsteller müssen daher immer etwas nachlegen. Ein Buch kostet Zeit. Die Schriftsteller schrauben mitunter ein ganzes Jahr an einem Werk herum bis es reif für die Veröffentlichung ist.
Blogger kennen das nicht. Ihre Texte sind schnell erstellt und dann mit einem Knopf auf "Save" ist es dann für die ganze Welt abrufbar - ganz ohne eine Gewinnerzielungsabsicht.
Es gibt auch Blogger, die Geld in der Regel von Werbeeinahmen oder an geldwerten Vorteilen verdienen.
Doch ich würde einmal schätzen, dass das Verhältnis noch schlechter als bei Schriftstellern ist. Wahrscheinlich kann nur jeder 100.000 von den Einnahmen leben.
Das liegt erstens daran, dass es so viele Blogger gibt, zweitens, dass die Texte zumeist ein geringeren Anspuch oder nur kurze Zeit Relevanz haben. Drittens, es gibt auch nicht wirklich einen Markt - wie der Bückermarkt zum Beispiel.
Wer mal nach "Einkünfte als Blogger" googled wird Anleitungen finden und wie man die Einkünfte versteuert, aber nicht wieviel mit Blogging statistisch verdient werden kann.
Ich habe trotzdem eine Statistik gefunden:
• Infografik: Das verdienen Blogger | Statista
Nur etwa 5% können von den Einnahmen leben. Das heißt, das Blogger fünf mal mehr Chancen haben aus ihrem Hobby ein Beruf zu machen als Schriftsteller, denn da schaffen es nur 1%.
In der Regel geht es beim Blogging nicht um Geld. Es geht um das Netzwerken. Ein gutes und weitreichendes Netzwerk ist unbezahlbar.
Ein Schriftsteller interessiert die Leser nicht. Er will sie nicht kennenlernen. Er will nur, dass sein Buch sich verkauft. Er bekommt das Geld auch nicht von Lesern, sondern vom Verlag.
Ein Blogger schreibt in der Regel unabhängig, ohne Vorgaben und Zielvereinbarungen. Er erreicht mit seinen Beiträgen nicht nur diejenigen, die Bücher kaufen und lesen, sondern darüber hinaus (wenn er bekannt und beliebt genug ist).
Die Kommunikation ist nicht von Natur aus einseitig angelegt, wie bei einem Buchautor, sondern bietet die Chance auf Interaktion mit den Lesern. Blogs sind lebendig und die Anzahl der Blogger wächst weltweit und das ist ein Gewinn.
Ansichten, Meinungen, Erfahrungen, Nachrichten, Wissen etc. werden in Windeseile verteilt. Wer bloggt, bekommt zum einen von all dem was mit und zum anderen mischt er in dem bunten Treiben mit. Das ist die eigentlich Motivation eines Bloggers!
Siehe auch:
Mit Bloggen Geld verdienen – geht das überhaupt?
Wie viele Blogs gibt es in Deutschland? – Christian Buggischs Blog

Warum sind Influencer wichtig für eine Marke?

Influencer sind Multiplikatoren für Kaufentscheidungen und eine preiswerte verlängerte Werkband der Marketingabteilung.

Positiv an Influencern ist, dass sie andere Anwender inspirieren. Die meisten Influencer würden ihren Namen nicht hergeben, wenn sie von den Produkten einer Marke nicht selbst überzeugt werden.
Vielen Influencern wird die Gelegenheit gegeben die Produkte ausgiebig zu testen und Tipps zur Verbesserung zu geben.
Viele Influencer haben tiefes Wissen in ihrer Domäne. Zudem kennen sie die Marke und deren Produkte.
Wenn Marken Influencer für sich gewinnen wollen, dann tun sie gut daran, wenn sie keine Bedingungen an den Inhalt der Beiträge stellen.

Warum lassen sich Menschen beeinflussen?

Wir Menschen richten unser Aufmerksamkeit gerne an Gurus, Experten, Ausnahmeerscheinungen aus, aber auch Leuten, die einfach unterhaltsam und schräg drauf sind.
Ohne eine gewisse Sympathie oder ein Interesse an dem Influencer geht nichts.

Letztlich wollen viele am Leben von anderen teilhaben oder zumindest etwas über dessen Verlauf erfahren.
Leicht haben es Prominente, die in der Öffentlichkeit stehen und von Natur aus viele Fans haben, eine Botschaft loszuwerden.
Vieles läuft über Empfehlungen und Einladungen in ein Netzwerk.

Kein Mensch würde zugeben, dass er sich beeinflusst fühlt, selbst nicht der Influencer. Wenn ein Influencer im Sinne eines Herstellers arbeitet, dann geschieht die Beinflussung seiner Community unbewusst und ungezielt. Es gibt weder ein Werbeslogan noch nicht endenwollende Lobeslieder. Die meisten Influencer kommen ganz ohne typische Stilmittel der Werbung zurecht. Sie bleiben sie selbst, authentisch und daher glaubwürdig. Gute Dinge an einem Produkt werden in eigenen Beiträgen berichtet, aber eben auch schlechte. Influencer sind somit so eine Art Vorkoster für Anwender, aber auch für den Hersteller.

Eine echte Win-Win-Win-Situation für alle drei Gruppen. Das ist der Grund für den Erfolg von Influencer Marketing.

Siehe auch:
Celebrities’ endorsement earnings on social media
n-joy.de - So verdienen Instagrammer Geld
fraeulein-draussen.de - Outdoor-Blogger-Geld verdienen

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