Freitag, 23. Dezember 2016

Mit Herz und Verstand

Es gibt Athleten, die schnell laufen können und deswegen wetzen sie bei jedem Workout, wie ein Stier durch die Arena.
Es gibt viele Menschen, die eher joggen und sie laufen langsam, weil sie schnelle Einheiten als zu anstrengend empfinden. Vielleicht fehlt hier auch ein wenig Ehrgeiz.
Am besten ist ein Training für die Gesundheit, wenn sich schnelle und langsame Läufe abwechseln. Das schaffen jedoch nur erfahrene Läufer.

Wenn wir innerhalb eines Trainings schnelles und langsames Lauftempo abwechseln, sprechen wir von einem Intervalltraining.

Beim Intervalltraining auf der Bahn starten wir in der Regel ein Einlaufen in der blauen Phase (langsam), dann folgt eine kurze grüne Phase (zügig) und zuletzt eine gelbe Phase (schnell). Grüne Phase und gelbe Phase werden dann mehrmals wiederholt bis zum erlösenden Auslaufen.
Bei meinen Läufen war festzustellen, dass ich die gelbe Phase erst zum Ende des ersten Intervalls erreicht habe. Das ist nicht ungewöhnlich, weil die Energiespeicher zu Beginn eines schnellen Laufes noch voll sind. Bei mir hat das Herz erst nach 1,5 Kilometern das Gefühl, dass es "Gelb" schlagen muss, um die Geschwindigkeit weiter zu halten.
Daraus ergibt sich eine wichtige Erkenntnis bei herzfrequenzbasierten Intervalltraining. Das erste Intervall gilt es nach eigenem Geschwindigkeitsempfinden zu laufen, denn das Herz braucht eine gewisse Zeit, um hochzulaufen. Versucht man gleich das erste Intervall zu erfüllen, verausgabt man sich mit Sicherheit.
Beim letzten Intervall war ich zeitweise sogar in der roten Phase und das nicht, weil ich schneller gelaufen bin, sondern weil die vorangegangenen Kilometer nicht einfach wegzustecken sind.
Gerade am Anfang und am Ende eines schnellen Laufes sollten wir die momentane Geschwindigkeit im Auge behalten. Am Anfang strotzt das Herz vor Kraft und wir sind geneigt zu schnell zu laufen, am Ende schlägt das Herz schneller weil wir ermüden. Intervalle sollten möglichst einheitlich mit für die Phase konstantem Tempo gelaufen werden.

Der IDW-Ticker berichtet, dass Sportmediziner der Universität des Saarlandes feststellen konnten, dass die Herzen der langjährigen Leistungssportler zwar stärker und größer waren, aber keine Schädigung des Herzens.
Das Herz ist ein Muskel. Durch Nutzung wird er größer. Durch Nichtnutzung verkümmert er. Also mich verwundert das Ergebnis der Wissenschaftler nicht.

Keine Kommentare: