Mittwoch, 28. Dezember 2016

Dicke Luft bewegt zum Umdenken

Wie sieht die Luftqualität in der Welt aus?

Jedes siebte Kind weltweit atmet giftige Luft (Unicef-Bericht)
Es gibt tatsächlich eine Karte aus der wir die Luftqualität an verschiedenen Plätzen der Welt ablesen können.

Autos mit Verbrennungsmotoren müssen draußen bleiben

Wir kennnen Städte eigentlich nur mit viel Autoverkehr. Insbesondere in einer Großstadt wie Berlin ist mir aufgefallen, dass die Luft egal wo ich gerade bin,  permanent so riecht, als stünde ich direkt hinter einem Auspuff vom Auto. Wenn jemand dort lange genug lebt, fällt es sicherlich nicht auf. Aber für mich und meine Frau trübt es erheblich das Bild von der stolzen Großstadt der Deutschen. Sehenswert ist Berlin sicherlich, riechenswert nicht.
Manche Städte haben den Autos den Kampf angesagt und sperren sie komplett aus der Innenstadt aus. Somit werden Innenstädte zu einem herrlichen Laufparadies für uns Läufer. Vielleicht zieht es jetzt sogar mehr Leute in die Innenstädte als nur ihren Einkauf zu erledigen. Vielleicht wird eine neue Innenstadt ohne Autos zwar mit weniger Geschäften aufwarten, dafür jedoch mehr Einrichtungen für Freizeit- und Touristikaktivitäten.
Stockholm, Budapest und Lissabon haben den mutigen Schritt gemacht und vertrauen auf ihre neue Attraktivität "Weniger Lärm, Feinstaub, Blechlawinen, Unfälle..." auch wenn sie für Autofahrer an Attraktivität einbüssen.
Aufgrund der schlechten Verhältnisse mancherorts, setzen Landesregierungen vermehrt auf den Elektroantrieb.
Das deutsche Topmanagement der Automobilhersteller haben diese Entwicklung verschlafen.
Sie glauben weiter an den Verbrennungsmotor, vernetzte Fahrzeuge, autonomes Fahren und verpassen den Anschluss. Der Versuch durch Schummelei alternative Antriebe gegenüber Verbrennungsmotoren unattraktiv erscheinen zu lassen, ging mächtig nach hinten los. 80 Milliarden Euro Entschädigungsgelder und Rückrufkosten verschwinden nun vom Firmenkonto. Geld, welches fehlt für die überfällige Umstrukturierung. Hinzu kommen Aktienkursverluste.
Die Verbessung der Luftqualität in Städten ist ein vordringlich zu lösendes Problem. Dies gelingt mit Elektromotoren.
Im chinesischen Automobilmarkt soll es bereits 2018 eine Elektroquote geben.
In Neu-Delhi ist der Smog so hoch, dass er nicht mehr mit Geräten gemessen werden kann.

2025 keine Neuzulassung von Benzin- und Dieselfahrzeuge in Norwegen

Gehen die Norweger dann zu Fuß, wenn sie kein Auto mit fossilen Brennstoffen mehr antreiben können?
Nein, sie setzen auf Strom. Aufgrund der günstigen Lage, können sie über Wasser und Wind jede Menge Strom erzeugen, die dann die wenigen Fahrzeuge antreibt, die in Norwegen herumfahren. Ein Land, welches die Umstellung nicht zwingend nötig hat, stellt auf umweltgerechtere Antriebe um. Warum?
Weil vermutlich bis 2025 die eigenen Ölquellen weitestgehenst erschöpft sind. Trotzdem setzt das Land mit diesem Schritt ein wichtiges Zeichen.

Große Luftverpesternationen denken hauptsächlich über autonom fahrende Fahrzeuge nach. Vielleicht kann Norwegen andere Landesregierungen mit der Idee anstecken.


Politiker fordern saubere Luft in Deutschlands Innenstädten. besonders Städte wie Stuttgart, Ulm, Reutlingen und Heilbronn herrscht dicke Luft mit bis zu 140 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Da macht Laufen keine Freude, denn höchstens sind 50 Mikrogramm erlaubt.

Die Internationale Energieagentur hat herausgefunden, dass Bluthochdruck, falsche Ernährung und Rauchen weniger tödlich ist als Luftverschmutzung. Wobei Rauchen wohl eher auch zur Kategorie Luftverschmutzung zu zählen ist.
Die vorgeschlagene Lösung von Politikern ist, die blaue Plakete für Kraftfahrzeuge für die Einfahrt in Innenstädte zu nutzen. Wie gut, dass Nürnberg noch seine Stadtmauer aus dem Mittelalter hat. Jetzt brauchen wir nur noch einen Torwächter mit Laterne und Spieß, der die Einfahrt überwacht. 435.000 von rund 13,9 Millionen Dieselpersonenwagen erfüllen die Euro-6-Vorschrift und nur sie sollen die Innenstädte befahren dürfen.
Andere schlagen eine City-Maut vor, dann fließt noch mehr Geld von Autofahrern in die städtischen Kassen. Maut, Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Meldeamtgebühren, Messungen (Abgas, TÜV) - irgendwie fangen allle Abgaben mit mit M an. Das hat schon System, wie Mehrfachbesteuerung (M!) juristisch umschifft wird.

Meine Prognose für die Zukunft ist, dass sich der Mittelstand (M!) kein Fahrzeug mehr leisten oder für seine Wegstrecken nutzen kann.

Das M erinnert an das Logo des Films "Eine Stadt sucht einen Mörder!".
Gestärkt werden zukünftig Fußgänger, Läufer, Radfahrer und alternative Konzepte zum eigenen Fahrzeug (Car-Sharing, Bring-Hol-Dienste, Elektro-Fahrzeuge, autonom fahrende öffentliche Verkehsmittel, Hoverboard, etc.).
Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das eigentlich gar keine schlechte Entwicklung. Also zahle ich gerne meinen Beitrag bis ich schmerzlich merke, dass ich das Auto eigentlich gar nicht mehr brauche und es sich auch nicht mehr wirtschaftlich rechnet.

In Singapur hat ein Startup AIR-INK eine Verwendung für die Luftverschmutzung gefunden. Sie stellt Tinte aus Abgasen her.

Smart cities 2.0: what works today
Enorm-magazin - Wieviel Auto verträgt die Stadt
10kmlauf.blogspot.de - Wearables für Diabetes
10kmlauf.blogspot.de - Luftqualität in Deutschland
viget.com - Smog-Pocalypse
huffingtonpost.com - clean air is a right for urban citizens
Nachhaltige Mobilitätskultur in Hessen
science.orf.at - Schlechte Luft macht unmoralisch

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