Heute
beim Internisten war das Sprechzimmer voll mit älteren Leuten. Ich war -
glaube ich - der Einzige, der vom Arzt gesagt bekommen hat: "Alles
perfekt bei Ihnen. Ich sehe im Ultraschall, dass sie alles richtig
machen: gesunde Ernährung und viel Bewegung.". Noch vor ein paar Jahren
wurde mir der Ansatz einer leichten Fettleber attestiert bei einem
Gewicht von 80 kg. Das Gewicht bin ich jetzt los und meine Leber muss
jetzt einen Gürtel tragen, damit sie nicht aus dem Kontext rutscht.
Jeder fünfte Deutsche hat eine Fettleber.
Beim
Arzt habe ich auch eine Frau im Alter von 50 getroffen, die meinte, sie
wolle von sich überhaupt nichts veröffentlichen. Sie benutzt einen
Schrittzähler fürs Walken, also keine GPS Sportuhr, so wie ich
sie am Handgelenk hätte. Sie hätte Angst, zu transparent zu sein. Nun
ja, die Haltung nützt ihr nichts. In dem Moment, wo sie mit mir redet,
sind ihre Aussagen von mir in einem Beitrag im Netz veröffentlicht -
anonym selbstverständlich. Ich glaube, dass es heutzutage nahezu
unmöglich ist, eine breite Datenspur über sich selbst zu hinterlassen.
Wir
können es den Robots und Agents im Netz nur mehr oder weniger schwer
machen. Verstecken gelingt nur, wenn auf sämtlichen technischen
Schnickschnack verzichtet wird. Aber um welchen Preis erkauft man sich
die Privatsphäre und welche Chancen zum Kennenlernen neuer Leute
weltweit, Erfahren von interessanten Hinweisen, Unterhaltungen etc.
vergeben wir uns, wenn wir uns verschließen.
Siehe auch:
ndr.de - Ernährungstherapie bei Fettleber
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen