"Das Leben ist eine Treppe: Wir wissen nie, ob es mit uns aufwärts oder abwärts geht."
Ernst R. Hauschka
Nunja
das kommt auf die eigene Wahrnehmungsfähigkeit an. Es gibt
Möglichkeiten einen Aufwärts- oder Abwärtstrend zu erkennen und darauf
zu reagieren. Stellen wir uns folgendes Szenario vor:
Wir
nehmen uns für eine festgelegte Distanz eine bestimmte Geschwindigkeit
vor. Am Anfang fühlen wir uns saustark und sind sogar noch etwas
schneller als die Richtzeit. Dann passiert es so bei Kilometer 6 bis 7.
Der Lauf fällt auf einmal schwer und wir merken an der Anzeige der
adidas miCoach Smart Run Uhr, dass wir allmählich an Geschwindigkeit
verlieren. Jetzt kommt der Kopf hinzu. Sorgen machen sich breit. Wir
fühlen uns schlecht und drosseln weiter das Tempo. Erst auf den letzten
500 Metern vor dem Ziel beflügelt uns die Gewissheit, dass bald alles
vorbei ist. Unsere vorgenommene Durchschnittszeit haben wir verfehlt.
Das ist offenbar nicht so gut gelaufen.
Gleicher
Lauf nur mit Anwendung der "Runnibals Ladder" Methode. Ab dem
Zeitpunkt, wo wir uns müde und ausgelauft fühlen und am liebsten das
Tempo weiter reduzieren wollen, tun wir exakt für vier Sekunden das
Gegenteil. Wir erhöhen das Tempo etwa 5 Sekunden gegenüber unserer
momenten Geschwindigkeit pro Kilometer. Es ist kein Sprinttempo, aber
etwas scheller als die Ausgangsgeschwindigkeit. Nach dem Mikro-Intervall
drosseln wir wieder das Tempo für etwa 6 Sekunden. Bloss nicht die
Sekunden mitzählen. Wir machen das nach Gefühl.
Im
Erholungsintervall merken wir die Entlastung, das baut uns mental auf.
Dann kommt gleich das nächste 4 Sekunden Mikro-Intervall. Es sind nur
wenige schnellere Schritte und wir wissen, gleich ist es wieder vorbei.
Wir befinden uns auf einer Aufwärtspirale.
Die
Kurzintervalle haben gleich mehrere Effekte. Sie suggerieren uns zum
einen, dass da noch etwas geht, zum anderen gewinnen wir exakt die
Sekunden durch die höhere Geschwindigkeit während der Mikro-Intervalle,
die wir ansonsten verlieren würden. Als Result über mehrere Intervalle
verschnellern wir uns im Durchschnitt.
Sicherlich
ist es ökonomischer, ein Rennen in einem Tempo zu bestreiten, aber das
muss der Läufer können, sprich das will trainiert sein. Der "Runnibals
Ladder"-Tipp ist für diejenigen Fälle, wo wir mental in einer
Abwärtsspriale sind: "Es ist anstrengend, also laufe ich langsamer. Oh
ich laufe, langsamer als geplant, mir geht es nicht gut. Ich sollte
langsamer laufen, aber ich wollte eigentlich schneller. Es geht nicht.
Es gab schon bessere Tage. Ich sollte langsamer laufen. Jetzt ist eh
bereits die vorgenommen Zeit vorbei. Weiß auch nicht, warum ich mir das
antuhe. Heute ist nicht mein Tag."
Schnipp!
"Runnibals
Ladder" holt uns aus den negativen Gedanken und negativen Ergebnissen
wieder heraus. Wir erklimmen zwei Sprossen der Leiter, dann rutschen wir
eine wieder zurück, aber wir kommen allmählich wieder unserem
Wunschtempo entgegen.
Siehe auch:
10kmlauf.blogspot.com - Running in the now
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen