Mittwoch, 28. September 2016

Deplatzierte Champion-Chips

So manch einer hatte seinen Champion-Chip an der falschen Stelle befestigt. Ein Mädel quasselte mich einige Minuten in einer seltsamen Form von englisch voll. Nach einige Zeit konnte ich heraus finden, warum sie keine Zielzeit hatte und ich somit auch keine Urkunde ausdrucken konnte. Sie hat nach 20 km das Rennen aufgegeben.

Ein Läufer konnte nicht verstehen, warum er keine Urkunde bekommt, er sei doch durchs Ziel gelaufen und hat auch eine Medaille bekommen, er war sehr verzweifelt. Nach mehrmaliger Nachfrage, wo denn sein Chip befestigt war, rückte er mit der Sprache kleinlaut raus: Der Chip liegt in Hotelzimmer im Beautycase.

Eine nette Chinesin wollte lieber deutsch mit mir reden, weil ihr englisch so schlecht sei. Sie hatte das Problem, ihr Chip war locker um die Fessel gebunden und ist herum geschlackert. Zwischendurch habe sie ihn auch mal verloren und wieder neu an der Fessel angebunden. Leider konnte ich ihr auch keine Urkunde ausdrucken, ich hatte keine Zielzeit im System.

Der Nächste hatte seinen Chip am Hosenbund befestigt, tja, the same procedure, no finish time, no certificate.

Ein Läufer wollte eine Medaille kaufen, er habe keine bekommen. Es hat sich dann herausgestellt, er ist vor der Übergabe der Medaille abgebogen, wo hin auch immer, am Ziel vorbei, ins Gebüsch?! Jedenfalls hat er die Medailllenübergabe nicht mitbekommen, immerhin konnte ich ihm eine Urkunde geben.

Es gab auch Läufer mit sehr lange Vornamen. Bei einen jungen Mann war der Vorname so lang, der hat nicht auf seine Startnummer gepasst.

Sonntag, 25. September 2016

Der Beutel für die Berlin Marathon-Starter

Was ist dieses Jahr wohl im Starterbeutel vom Berlin Marathon 2016 drin?
Hmm, Werbung, ein Isogetränkpulver, Trockenfleisch, ein adidas Shampoo, und das Wichtigste, die Startnummer, sowie der Championchip.




Hoffentlich ist dieser Championchip auch bei Nicht-Champions geeignet. Es wäre ein Jammer 42 Kilometer zu laufen und das Ding funktioniert am Ende nicht.
Klever ist auch das beigefügte adidas MI Time-Armband. Man kann an den zwei Tagen 26.9 und 27.9 seine Zielzeit im Adidas Laden in Berlin einprägen lassen.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Leute nach dem Stempeln noch im Laden stöbern und etwas kaufen.

Die Startunterlagen gab es bei der Vital Messe mit sehr vielen Sportausrüstern und Sportreisenveranstaltern.
Ja und natürlich das Band am Handgelenk, welches mich unübersehbar als Marathon-Läufer kennzeichnet.



Auf dem Band sind auch die Strecke und markante Sehenswürdigkeiten dargestellt. Also falls man sich verläuft, schaut man aufs Band und alles ist klar. 😊

Siehe auch:
runtasia.info - Die 10 größten Fehler am Marathontag

 



Verpflegungsbeutel nach Zieleinlauf

Das ist eine gute Idee, den Läufern nach dem Berlin Marathon einen Verpflegungsbeutel in die Hand zu drücken.
Damit muss der Läufer nicht von Ausgabe zu Ausgabe dackeln und es wird Personal gespart.
Es bedeutet allerdings auch, mehr als im Beutel drin ist, bekommt der Läufer nicht.
Was war 2016 so alles drin?

Inhalt
  • Kleines Päckchen Bretzeln
  • Redbull (Igitt, gleich entsorgt)
  • Reklame
  • Trockenaprikose
  • Ein Teilchen
  • Banane
  • Apfel
  • Wasser

Deswegen lohnt es sich nicht, einen Marathon zu laufen.
Immerhin konnte ich mir noch Erdinger Alkoholfrei holen. Nach dem vielen Wasser ist das eine willkommene Abwechslung.

Berlin-Marathon 2016: Race day!

41.283 Angemeldete gab es 2016 beim Berlin Marathon. An der Strecke waren dann knapp 40.000 Akteure. 36.054 erreichten das Ziel.

Insgesamt war ich mit meiner Zielzeit 03:28:54 der 5.599. In meiner Altersklasse war ich immerhin 1.156.
Ein gutes, wenn auch vorhersehbares Ergebnis für Jemanden für mich, der nur 9 Wochen intensiv für den Marathon trainiert hatte.


Eine schnellere Zeit wäre sicherlich unter besseren Startbedingungen möglich gewesen. Ich musste mich von hinten durch drei Startgruppen nach vorne kämpfen.
Jetzt ist es nicht so, dass alle Teilnehmer beim Marathon ein zügiges Tempo anschlagen, schon gar nicht beim Start. Der erste Kilometer war mein langsamster Kilometer mit 5:35 min/km. Bis die Masse sich in Bewegung setzte, dauert Zeit.



Ich kam mir vor, wie ein getarnter Polizeiwagen, der sich ohne Blaulicht und Rettungsgasse, durch einen Stau kämpfen musste. Überall lauerten Gefahren. Kreuz und quer laufende Personen, Zuschauer, Läufer, Wanderer, Geher, Fußfallen.



Das Beschleunigen und Abbremsen hat sehr viel Kraft gekostet. Ich wusste dies, aber ich wollte definitiv einen unter 5 min/km Schnitt laufen. Dies ging eigentlich nur mit Slalom laufen, zwei Kollisionen und viele Vollbremsungen. Zusätzlich verlor ich Zeit bei der Getränkeaufnahme und in der Nähe von Pacern. Dort war meistens ein Pulk von Läufern, die keine Lücke Platz ließen.

"Wer im Leben selbst kein Ziel hat, kann wenigstens das Vorankommen der anderen stören."
B. Franklin

Ich dachte, ein Marathon ist eine Laufveranstaltung und kein Wandertag. Nachdem ich dreimal einen anderen 4 Stunden Pacer überholt habe, wurde das Feld langsam übersichtlicher und ich konnte freier laufen. Aber meine Waden gestatteten mir keine hohe Geschwindigkeit mehr. Es gab Warnsignale, die Sehnen und Muskeln nicht zu überspannen. Jedes Ausweichen, Beschleunigen führte zu einem unheilvollen kurzen Stich. Ich stopfte von nun an, unbekanntes Gel in mich herein in der Hoffnung, es würde mehr helfen als Schaden. Geholfen hat vermutlich jedoch, dass ich von Kilometer 30-35 Tempo rausgenommen habe. Weniger Tempo heißt, nicht so viele Überholmanöver und von daher ein ökonomischeres direktes Laufen.

Der Berlin Marathon wird häufig als Sightseeing-Tour angepriesen. Ich hatte keine Augen für meine weitere Umgebung. Ich sah nur Menschen. Es waren viel zu viele Gefahrensituationen, um die Aufmerksamkeit auf Gebäudearchitekturen entlang der Strecke zu werfen. Mein oberstes Ziel war, heil anzukommen.

Ein Läufer vor mir wollte einem Sperriegel ausweichen. Er ist dann auf dem Bürgersteig und dann wieder nach drei Metern herunter. Doch seine Beine konnten den Niveauunterschied nicht ausgleichen und er geriet ins Stolpern. Dann der nächste Fehler. Er hat sich nicht mit dem Armen abfangen können und Schlug mit dem Gesicht auf dem Asphalt auf.
Für mich war es eine Warnung, noch konzentrierter zu laufen.
Berlin Marathon gilt als einer der schnellsten Strecken weltweit. Ja, aber nicht, wenn ein schneller Läufer in einem chaotischen Pulk laufen muss, wo die Hälfte nicht mal annähernd Erfahrung hat, was eine Laufveranstaltung ist. Meine Frau weiß von einigen skurillen Fällen bei der Urkundenausgabe zu berichten, wie kreativ die Leute sind, wo sie ihren Champion-Chip platziert haben (siehe Beitrag Deplatzierte Champion-Chips).
Die Strecke ist auch nicht Topfeben, wie gemein behauptet wird. Zumindest weiß ich von zwei kurzen Anstiegen.



Es gab (ohne sie zu zählen) fünf Bands auf der Strecke. Das heißt, ich habe nur diese wahrgenommen. Angeblich gab es 90 Musik- und Trommelgruppen. Vielleicht spielten die gerade nicht als ich vorbeil lief. Jedenfalls hat der Fürther Halbmarathon auffälligere Bands. Unter einer Brücke wurde offenbar Plastikgold-Konfetti verschossen, aber für den Spezialeffekt kam ich scheinbar zu spät. Die hatten ihr Pulver schon verschossen.

Bei fast jedem Getränkestand habe ich einen Becher getrunken. Vielleicht waren es am Ende sechs Becher, aber musste nicht aufs Klo. Meine Blase fühlte sich leer an. Es wurde scheinbar alles ausgeschwitzt. Das Bier nach dem Lauf musste ich jedoch sofort wegbringen.

Von der Organisation des Marathons her, lief eigentlich alles bestens. Sofort gab es die verdiente Finisher-Medaille.




Nur für mein Bier musste ich noch weit nach dem Zieleinlauf traben. Es gab noch einen Verpflegungsbeutel nach Zieleinlauf.
Der Urkundenausdruck befand sich dann wieder einen Kilometer weiter. Ich bin die Strecke mit einem Bier in der Hand und in praller Sonne im Opatempo zu meiner Frau geschlichen. Sie freute sich über die Erfrischung in ihrem heißen Supporter-Zelt. So konnte sie auch noch eine halbe Stunde länger arbeiten. Ich erholte mich derweil so gut es ging.

Eine Umweltsünde ist der Haufen Plastikmüll, den der Veranstalter verursacht: Wärmefolien, Plastikbecher, taxofit Gel-Verpackkungen. Das meiste ist nur in kurzer Verwendung und landet irgendwo in der Landschaft. Dabei gäbe es Alternativen.

Die spannende Frage ist, wie geht es nun weiter? Habe ich Blut geleckt und werde ich weitere Marathons laufen?
Der Funeffekt ist bei einem 10km-Lauf höher. Dort kann ich das Tempo bestimmen. Nach einer Stunde ist der Spuck vorbei.
Beim Marathon bin ich gezwungen langsam und ungleichmäßig zu laufen.
Vielleicht laufe ich noch irgendwann einen Marathon, wenn ich einen geschenkt bekomme, aber im Moment fühle mich noch zu jung für diese Volkswanderungen.
Allerdings würde sich einiges ändern. Mit einer Zielzeit unter 3:30 starte ich in der ersten Startwelle im Block E.
Dort würde ich dann vermutlich ökonomischer und damit schneller laufen können. Es stellt sich nur die Frage, hätte ich ernsthaft etwas davon fünf Minuten schneller zu laufen, um dann von Platz 1.156 auf Platz 1.000 zu kommen? Bei 10 Kilometer Läufen habe ich eher die Chance, eine respektable Auszeichnung in Form einer Platzierung unter die ersten drei in meiner Altersklasse zu gelangen.


Trotzdem war der Berlin Marathon 2016 eine Erfahrung, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Es ist ein tolles Gefühl, diese unglaubliche Distanz in den Knochen zu haben.
Es ist der Overkill!



Das Essen am Abend schmeckt verschwitzt und stinkend besonders gut. Viel Essen zu können, ist meine Hauptmotivation für das Laufen.

Erfahrungsbericht


Es war mein erster Einsatz als Volunteer, ich war beim Urkundendruck eingeteilt und es war toll. Zum einem durfte ich glücklichen Finishern ihre Soforturkunde in die zittrigen Hände geben und ihnen gleichzeitig ein strahlendes Lächeln schenken.


Freitag, 23. September 2016

Messe

Am Lauf habe ich nicht teilgenommen, aber bin trotzdem zu meiner Ehrung gekommen.😉

Mittwoch, 21. September 2016

Freiwilliges Helferlein beim Berlin-Marathon 2016

Am Sonntag werde ich im Zielbereich beim Urkundendruck helfen. Als Dankeschön bekomme ich eine Adidas Jacke, die Farbe weiß ich noch nicht.
Auf diese Weise kann ich mich im Ziel aufhalten, denn es ist sonst aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Ich bin sehr gespannt, ob ich einen Star der Läufer zu sehen bekomme. Der erste Läufer dürfte so nach 2 Std. 5 Minuten einlaufen.

Freitag, 9. September 2016

Aminosäuren



Neulich kam ich ins Gespräch mit einem unbekannten Läufer. Scheinbar sah ich so mitleidserregend aus, dass er meinte: "Ich habe da ein Mittelchen für Dich. Am besten vor dem Laufen einnehmen, aber danach tut es auch.". Gesagt, getan landeten bereits 10 Tabletten in seinen Schlund. Ob ich auch welche haben möchte. Bei den vielen Pillen musst ich sofort an Drogen denken. Es waren jedoch lediglich Aminosäuren. Egal, schwupp waren die Pillen auch in meinem Mund. Sie muss man gut kauen und sie schmecke sehr bitter. Nun, ich muss ja alles ausprobieren, um fundiert in dieser Diskussionsgruppe zu berichten.

Man muss schon an solche Zaubermittelchen glauben, damit sie wirken. Ich konnte jedenfalls keine Veränderung feststellen. Meine Frau sah immer noch gleich aus, ich sah auch nicht doppelt, füllte mich nicht auf Wolke 7, sondern war einfach nur ich selbst, wie vorher auch.
Frank fasst es gut in seinem Blogbeitrag zusammen: "Wer sich ausgewogen ernährt und moderat Sport treibt, versorgt seinen Körper ausreichend mit Aminosäuren.". Zuviele Aminosäuren sind hingegen eher eine Belastung für Nieren und Leber.

Before the Berlin marathon

Before my training for the Berlin marathon, I trained the 10 kilometers distance. Indeed it is a good base, but some points are different for me:
  1. The long runs are time consuming.
  2. I can explore new routes. That's fun for me.
  3. Pace is less important than mileage. My goal is to finish with a smile.
  4. I need drinks more than food.
  5. 10km runs feel short now.
  6. A person named me "jogger" instead of "runner". Pace is increasing slightly over long distances.
  7. I have lost one kilogram weight.
  8. I still don't know what is beyond 37 kilometers
  9. Although I run more in total, I am not more exhausted and I feel easy. But after a long run, I need a full day to recover.
  10. My heart feels strong but feet and legs are tired after long run.
  11. I am not sure how the race day starts and ends, but I am ready! 9 Weeks preparation seems okay for me, but for an easy-going-run I would prefer to have three weeks more.
The organization of the Berlin marathon is perfect so far.