Montag, 26. Oktober 2015

Jeden Tag einen Halbmarathon

Wie fühlt es sich an, jeden Tag einen Halbmarathon zu laufen?

Dies ist ein Selbstversuch und nicht zur Nachahmung empfohlen. 10.000 Schritte jeden Tag reichen völlig aus.

1. Tag
Nach 10km stellt sich das Gefühl ein, eigentlich das Tagespensum erfüllt zu haben. Die miCoach Smart Fit gibt mir Zustimmung, sie vibriert und zeigt mich einen Pokal. Junge, es reicht für heute. Nein, es geht weiter, ich fühle mich gut. Das lange Workout mit Tempoeinheit zwischendrin endet. Aber ich muss noch etliche Kilometer laufen, um 22 Kilometer voll zu bekommen. Pfft, ich weiß, warum ich lieber 10 Kilometer laufe. Ich muss jetzt schon Ehrenrunden einbauen, damit ich auf die Kilometerleistung komme.
Irgendwann ist es geschafft. Ich habe alles gut weggesteckt.
Ausrüstung: Adizero Boston 5, Wasser m. O-Saft und Müsliriegel

2. Tag
Kein Muskelkater! Na dann können wir es heute noch einmal versuchen. Diesmal hole ich etwas mehr im Wald aus, sodass ich nicht soviele Runden gegen Ende anhängen muss. Die Strecke bringt mich in ganz neue Gebiete, wo ich noch nie war. Ich habe ein Wildschweingehege mit Aussichtsturm entdeckt. Ich habe jedoch kein Schwein gesehen. Nur jede Menge Hunde haben die Frauchen ausgeführt. Diie Siedlung ist nicht weit.
Die miCoach Smart Fit mit ihrem Schrittzähler liegt erstaunlich dicht an der GPS Messung. Am Ende waren es etwa 10% Differenz. Es wurden also zwei Kilometer zu wenig gemessen (Berechnungsgrundlage 1 Schritt = 1 Meter).
Ausrüstung: adidas Ultra Boost

3. Tag
Schwere Beine, darum mache ich heute einmal langsam. Während des Laufs stellt sich im Oberkörper ein Gefühl der Lockerheit und Leichtigkeit ein, so als ob ein Masseur alle Muskeln weich geknetet und zu einer homogenen Masse verrührt hat. Das Laufen bis Kilometer 15 fällt leicht, danach will ich eigentlich nur fertig werden. Irgendwann schaltet sich das Gehirn ab und ich laufe und laufe. Plötzlich stört irgendwas, die Laufsocken fangen an zu knubbeln, kurze Pause, um sie zu richten. Hmm, davor hatte es fast etwas von einem Meditationszustand. Keine Ahnung, wie lange ich gelaufen bin und wie schnell. Eventuell war das der "Runners High", der bei mir scheinbar bei langen und langsamen Geschwindigkeiten auftreten kann.
21 Kilometer bin ich gelaufen und nur zwei Menschen begegnet. Es ist momentan sehr spannend die Laufstrecke zu laufen, denn an jedem Tag steht eine weitere neue Skulptur auf der Skulpturenachse Tennenlohe. Die meisten Skulpturen sind phantasievoll und aufwendig hergestellt. Sie sind riesig groß und sie verströmen wenig Fröhlichkeit. Keine Skulptur klatscht als sie passiere, dafür wartet ein Sensenmann auf sein nächstes Opfer. Wenn der Weg fertig ist und alle Skulpturen da sind, dann werde ich die Bilder in einem separaten Beitrag posten.
Ausrüstung: Adizero Boston 4, Wasser m. O-Saft und Müsliriegel

4. Tag
Ihr habt nicht etwa geglaubt, dass es am vierten Tag weiter geht? Mittlerweile sagen meine Oberschenkel eindeutig leichter Muskelkater. Es wäre fatal jetzt mit dem gleichen Pensum weiterzumachen. Eine wichtige Lektion in meiner Sportkarriere ist, hör auf Körpersignale. Also heute habe ich nur 11 Kilometer schöne kleine Wege darunter ein paar neue Pfade auf dem Programm.
Die Skulpturenachse scheint Wanderer und Radfahrer anzuziehen, heute habe ich erheblich mehr Menschengruppen gesehen als sonst.

Was für eine Woche! 111 Kilometer sind zusammengekommen. Das dürfte in diesem Jahr der größte Ausreißer in der Kilometerleistung sein.

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