Montag, 14. September 2015

Wenn Läufer träumen ...

Heute Nacht hatte ich einen Traum, der sich wie mehrere Szene aus einem Science Fiction Film anmutete.

Meine Frau und ich lebten glücklich und zufrieden in einer ländlichen bäulich anmutenden Gegend. Es war alles sehr einfach gehalten. Große Unterschiede zu einer Ansiedlung im Mittelalter gab es nicht.

Das war ein Dorn im Auge der mittlerweile weiterentwickelten Gesellschaft, die den besten Menschen auch das Beste an Umgebung bieten wollte. Deswegen fand alljährlich eine Ausrufung statt. Die Namen, die genannte wurden, hatten die Chance, in eine hochmoderne Freizeitanlage umzuziehen. Wir müssen uns das so vorstellen, als wäre es eine Stadt bestehend aus einem Verbund von vollkommen unterschiedlichen fünf Sterne Hotels mit weiträumiger geplegter Anlage zur Freizeitbeschäftigung. Eine Art Überregierung hatte diese künstliche Wohlfühllandschaft für eine Elite gebaut.

Es musste irgendwann so kommen, da wurden unsere Namen von der Überregierung genannt. Wir mussten alles stehen und liegen lassen und uns sofort aufmachen. Denn die Überregierung hatte ein enges Zeitfenster gesetzt, um zu diesem Luxus-Refugium zu kommen. Wir waren nicht die einzigen ausgesuchten Bürger. Hunderte machten sich Hals über Kopf auf den Weg. Alle wollten zu ihrem neuen Lebensraum, nicht aus eigenem Willen, sondern weil diejenigen, die es nicht rechtzeitig schafften würden, auf der Stelle neutralisiert werden. Die dafür ausgesandten Kämpfer der Überregierung waren allgegenwertig und wirkten bedrohlich.

Die Angst vor einem vorzeitigen Lebensende beflügelten meine Frau und ich. Wir schafften es knapp bis zur Registrierung in diesem Wunderland. Dort erwartete uns die nächste Herausforderung von der wir bisher nichts wußten. Alle Gebäude in der Anlage waren mit Buchstaben A-F und einer dreistelligen Nummer ausgewiesen. Meine Frau und ich bekamen unterschiedliche Buchstaben. Damit war klar, das diese Distrikte weit voneinander entfernt lagen. Doch damit nicht genug. Jeder von uns hatte die Aufgabe, seinen Wohnbereich in einer für alle Neuankömmlinge gleichen Zeit zu finden. Mit der Angst ebenfalls neutralisiert zu werden, machte sich jeder von uns im auf, die zukünftige Bleibe in dem riesigen Areal zu finden. Meine Frau hatte es leicht, denn ihr B-Bezirk war nahe dem Eingangsbereich. Sie wird es wohl schaffen. Mein D-Bezirk schien ewig weit weg. Ich kannte mich hier nicht aus, hatte kein Navigationssystem, nur Hausnummernbezeichnungen. Ich versuchte ein System zu erkennen.
Ich wusste, die Zeit würde knapp und war auf das Schlimmste vorbereitet. Dann war die Zeit abgelaufen. Tatsächlich und wie aus dem Nichts entsprungen hielt eine Limousine neben mir und eine Art hochdekorierter General stieg aus. Jetzt ist es mit mir vorbei, dachte ich. Er grinste, denn es wäre nicht mehr weit gewesen bis zu meinem auferlegten Ziel, wie er mir verkündete.
Dann wies er mich überraschenderweise aus dem Luxus-Refugium aus mit den Worten, dass ich es mit dem nächsten Aufruf noch einmal versuchen könne.

Ich durfte weiterleben, war wieder frei und konnte zu meiner gewohnten Umgebung zurückkehren, aber meine Frau war noch in diesem Wunderland.

Irgendwie fand alles in dem Traum im Laufschritt statt. Soweit ist es schon, dass ich auch nachts gedanklich laufe.
Ich bin gespannt, ob ich auch noch die Fortsetzung träume.

Dazu passt das Shirt mit der Aufschrift "Andere gehen zur Therapie. Ich gehe Laufen.".

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