Freitag, 6. Januar 2017

Weg damit

Die Wegwerfkultur ist unter Läufern weit verbreitet. Haben sie was in der Nase, wird es einfach weggerotzt. Am Besten geschieht dies so, dass der Nachfolger auch noch etwas davon hat. Bildet sich ein Sekret im Mund, wird es weit weggespuckt. Zumindest versucht der Läufer es. Oft genug, bleibt ein Großteil noch an ihm selbst kleben. Eklig? Läufer sind da nicht so zimperlich. Als nächstes wird ein in Plastik verpackter Müsliriegel heraus gekramt und die Umverpackung landet auf dem Weg. Ebenso das mitgeführte leere Getränk. Ein Fährtensucher hätte es leicht die zurückgelegten 5 Kilometer nachzuverfolgen.

Zu Hause angekommen steht noch der Weihnachtsbaum. Ein letzter seeliger Blick darauf und schwupp wird der Baum aus dem Fenster geworfen, wie in diesem Fall.

Man überlege sich einmal, wie groß der Müllberg aussieht bei einer Marathonveranstaltung in Berlin. Plastikbecher und Flaschen werden zahlreich an die Läufer ausgegeben. Ein Schluck daraus und weg damit. Der Müll wird verbrannt oder irgendwo in der Welt vergraben.
Dabei haben viele Dinge durchaus noch einen Wert. Nehmen wir zum Beispiel Plastikflaschen. Es ist gut geeignet als Baumaterial für Mauern, ein Haus oder auch eine Insel.

In Biomärkten, Delikatessläden, Weinhandlungen oder bei Landwirten werden viele Lebensmittel weggeschmissen, weil sie sich nicht (mehr) verkaufen lassen. Ein Team vom Restaurant "Restlos glücklich" in Berlin klappert die Adressen ab und sammelt alle Zutaten ein. Die Küche zaubert daraus dann ein Gericht für die Gäste.

Schade finde ich es, wenn Menschen am Tisch im Restaurant ihre bestellten oder vom Buffet zusammengeklaubten Portionen nicht aufessen. Sie lassen es übrig, nicht deswegen, weil es nicht schmeckt, sondern, weil sie es nicht schaffen. Dann sollte sie wenigstens den Anstand besitzen, es sich das Essen einpacken lassen. Denn nach dem Abräumen landet es in den Müll.

Ich finde die Idee des asiatischen Restaurants "Himalaya" großartig, wenn die Gäste, die nicht aufessen, zwei Euro mehr bezahlen müssen.

Es ist ein tolles nachhaltiges Beispiel, welches nachahmende Wirte und nachfragende Gäste sucht, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

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